Rheinisches Derby in Mönchengladbach:Lukas Kwasniok - Kölns Volkstribun an der Außenlinie
von Stephan Klemm
Dass der 1. FC Köln bisher so gut dasteht, hängt auch mit der Arbeit seines Trainers Lukas Kwasniok zusammen. Am Samstag erlebt er sein erstes rheinisches Derby.
Steht als Trainer des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Köln gut da: Lukas Kwasniok.
Quelle: Rolf Vennenbernd/dpaAuch wenn die Leverkusener BayArena auf der anderen Rheinseite nur ein paar Kilometer entfernt ist, gibt es für den 1. FC Köln nur ein rheinisches Derby. Und das ist die Partie bei oder gegen Borussia Mönchengladbach. Und am Samstag ist es wieder so weit, Borussia Mönchengladbach empfängt den 1. FC Köln (18.30 Uhr / Highlights im sportstudio-Livestream ab 22.30 Uhr).
Gladbach führt in der Derby-Statistik
98 Spiele gab es zwischen beiden Teams bisher, Mönchengladbach gewann 52 davon, der FC lediglich 28 bei 18 Unentschieden. Vor diesem Samstag jedoch ist die Konstellation erstaunlich eindeutig.
Köln, der Aufsteiger, durchlebt gerade eine Phase der Euphorie. Nach neun Partien hat der FC schon 14 Punkte erspielt, macht Rang sieben in der Tabelle. Gladbach hingegen startete schlecht, der 4:0-Erfolg beim FC St. Pauli am vergangenen Samstag war der erste Erfolg in dieser Bundesliga-Saison.
Borussia Mönchengladbach kann doch noch gewinnen: Auswärts beim FC St. Pauli beendeten die "Fohlen" mit einem klaren 4:0 ihre Negativserie in der Fußball-Bundesliga.
03.11.2025 | 7:11 minWährend Gladbachs Trainer Eugen Polanski als Spieler schon Erfahrung in der Kategorie "rheinisches Derby" besitzt, wird sein Kölner Kollege Lukas Kwasniok am Samstag erstmals ein solches Match erleben.
Fachwissen, Innovationen und kernige Sprüche
Kwasniok ist neben dem für die Transfers zuständigen Sportdirektor Thomas Kessler der Architekt des Kölner Aufschwungs. Er hat sehr schnell verstanden, dass es im sehr speziellen Kölner Fußballkosmos passend ist, neben Fachwissen und taktischen Innovationen auch kernige Sprüche in eine Spielvorbereitung zu integrieren, um dort anzukommen.
Kwasniok ist der für diesen Standort gesuchte Volkstribun. Er signalisiert nicht nur mit An- oder Aussagen Nähe zu den Fans, sondern auch mit seiner Kleidung. Zu Beginn der Saison trug er am Seitenrand wie die Spieler ein FC-Trikot. Jetzt, im kühleren Herbst, hat er sich für eine Trainingsjacke mit Kölner-Wappen entschieden.
Dass dieses Match eine besondere Bedeutung besitzt, "hat sich auch bis zu mir herumgesprochen", so Derby-Debütant Kwasniok. Er ist sich dessen bewusst, "dass wir mit einem Sieg Menschen glücklich machen können".
Seine Aufgabe besteht nun darin, seinem Team die Balance zwischen großer Motivation und sachlicher Arbeit zu vermitteln. Bisher ist ihm das durchaus gelungen, Kwasniok hat den lange Zeit schwankenden, launischen und wenig erfolgreichen 1. FC Köln in eine erstaunlich gute Bundesliga-Mannschaft verwandelt.
Hype um Said El Mala
Dabei hat er es auch geschafft, den Hype um den in Köln als fußballerischer Erlöser gefeierten und nun erstmals für die Nationalelf berufenen 19-jährigen Außenstürmer Said El Mala im Sinne des Spielers zu dämpfen.
Müsse sich erstmal beweisen, sagt Kwasniok, und noch viel lernen. Mala sei ein guter Junge - ja, aber davon gebe es noch andere im Kader. Den vielseitig einsetzbaren Jakub Kaminski etwa: "Das ist unser bester Spieler."
Flügelstürmer begeistert:Said El Mala: Kölns neuer König?
Kwasniok entwickelt nach den Trainingseindrücken eine Vorstellung von seiner Startelf, die er stets an den Stärken und Schwächen des Gegners ausrichtet. Die Folge davon ist, dass er seine Anfangsformation so gut wie immer variiert, und bisweilen längst aussortiert geglaubte Spieler wie zuletzt Florian Kainz plötzlich von Beginn an spielen lässt.
Kainz dankte seinem Trainer das Vertrauen mit einem herrlichen Freistoßtor beim jüngsten Erfolg, dem 4:1-Sieg gegen den Hamburger SV.
Für den 1. FC Köln läuft es in der Bundesliga wie am Schnürchen: Im Aufsteigerduell gegen den HSV, der am Ende nur noch neun Mann auf dem Platz hatte, gab es einen 4:1-Heimsieg.
03.11.2025 | 10:22 minEr wolle kein besserwisserischer Daddy sein, sagte Kwasniok einmal, vielmehr ein "älterer Bruder", den die Spieler respektieren. Er spürt, dass sich seine Freude für den FC zu arbeiten, auch auf seine Spieler überträgt: "Es lassen sich alle extrem gern antreiben, wenn du das vorlebst."
Zusammenfassungen und Highlights der Fußball-Bundesliga und ausgewählter Spiele der 2. Bundesliga finden Sie immer montags ab 0:00 Uhr bei sportstudio.de.
Sind Stadien die "sicheren Orte"?:Fangewalt im Fußball: Drittort-Schlägereien im Trend
Mehr Fußball
Wiederwahl beim Bundestag in Frankfurt:Bernd Neuendorf bleibt DFB-Präsident
mit VideoZDF-Reporter über Bernd Neuendorf:Wolsiffer: Den DFB "in ruhigere Fahrwasser gebracht"
2:37 minNach Rekordtransfer in Premier League:Warum sich Florian Wirtz beim FC Liverpool noch schwer tut
von Ralf Lorenzenmit VideoStreit um Berater Wittmann:Machtkampf in Hoffenheim: Zwei Geschäftsführer gefeuert
mit Video