Nach 32 Minuten sollte Schluss sein:Ahlenfelders legendärer Halbzeitpfiff feiert Jubiläum
Nach 32 Minuten hat Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder genug, er pfeift zur Halbzeit. Geschehen in der Fußball-Bundesliga vor 50 Jahren. Der Grund: Es war Alkohol im Spiel.
Im Beitrag aus dem Jahr 2013 berichtet der damalige Werder-Verteidiger Horst-Dieter Höttges, wie er Wolf-Dieter Ahlenfelder vor dem Spiel wegen dessen Alkohol-Fahne präpariert hat.
07.11.2025 | 2:16 minAm Samstag jährt sich ein legendärer Fauxpas zum 50. Mal: Wolf-Dieter Ahlenfelder pfeift am 8. November 1975 im Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und Hannover 96 die erste Halbzeit zur Verwunderung der Fans und Spieler nach 32 Minuten ab. Der Schiedsrichter ist riechbar angetrunken.
Kneipe nach Ahlenfelder benannt
"Wenn sie nach Bremen gehen und einen 'Ahlenfelder' bestellen, dann kriegen sie einen Malteser und Bier. Da bin ich stolz drauf", erzählte Ahlenfelder einst. Unweit des Weserstadions wurde sogar eine Kneipe nach dem Kult-Schiedsrichter benannt.
Nach eigener Aussage hatte ihm die Gans vom Mittagessen zu schwer im Magen gelegen, also gönnte er sich kurz vor dem Anpfiff zur Verdauung noch Bier und Malteser. "Dem Ahlenfelder ging's zu gut", erklärte er im Nachgang mit breitem Grinsen. Und seinen Kriikern entgegnete er: "Das wird doch wohl erlaubt sein. Wir sind Männer und trinken keine Fanta."
Ahlenfelder korrigiert - und pfeift wieder zu früh
Auf seinen Fauxpas aufmerksam machte ihn der Bremer Abwehrspieler Horst-Dieter Höttges. "Der kam dann an und hat gesagt: 'Ahlenfelder, das kann nicht sein, mein Trikot ist noch nicht nass. Wir haben keine Halbzeit.'" Also pfiff der gebürtige Oberhausener Durchgang eins wieder an, nur um nochmals zu früh abzupfeifen - diesmal immerhin nur 90 Sekunden.
Der legendäre Fauxpas unterlief dem 2014 nach einer Zuckerkrankheit im Alter von 70 Jahren verstorbenen Ahlenfelder in seinem erst dritten Bundesliga-Spiel. Die Bremer Verantwortlichen schützten ihn nach dem Spiel, das 0:0 ausgegangen war.
Werder Bremen schützt Ahlenfelder
"Ich musste einen Bericht an den DFB machen und habe erklärt, dass der Schiedsrichter erkältet war und unser Vereinsarzt ihm einen Hustensaft gegeben hat, und da war bisschen Alkohol drin - deshalb die Fahne", erklärte Werders damaliger Präsident Franz Böhmert.
Wohl auch deshalb brachte es Ahlenfelder auf 14 Bundesliga-Jahre mit 106 Einsätzen. Durch seine einzigartige, kumpelhafte Spielleitung war der Referee bei Spielern und Fans gleichermaßen beliebt, in der Saison 1983/84 wurde er gar als bester deutscher Schiedsrichter ausgezeichnet.
Viele sagen, ich hätte ein anderes Regelwerk. Das stimmt überhaupt nicht. Ich habe es nur anders umgesetzt.
Wolf-Dieter Ahlenfelder
Er trug sein Herz auf der Zunge, war um einen Spruch nie verlegen. "Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch", sagte Paul Breitner einst zu ihm. Doch der Referee konterte: "Breitner, du spielst ja auch wie ein Arsch".
Auch weil sich Wolf-Dieter Ahlenfelder eben selbst nie zu ernst genommen hat, nahm ihm den verfrühten Halbzeitpfiff von Bremen letztlich niemand übel.
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