Dortmund gegen Köln:BVB: Schlägt jetzt Fabio Silvas Stunde?
von Patrick Brandenburg
Sein Wechsel produzierte viel Skepsis, aber allmählich kommt Fabio Silva in Dortmund auf Touren. Gegen Köln und darüber hinaus winken dem Offensiv-Allrounder bedeutende Rollen.
Dortmunds Fabio Silva mit seinem Torjubel.
Quelle: dpaPfeil-und-Bogen-Premiere für Borussia Dortmund - unter der Woche war es so weit. Als Fabio Silva mit dem tollen Treffer zum 4:2-Sieg in der Champions League beim FC Kopenhagen den Deckel auf die Partie setzte, zeigte der Stürmer erstmals in Schwarz-Gelb seinen markanten Torjubel, eine Hommage an seine Lieblingsserie "The Arrow".
Vor Kopenhagen nur 21 Minuten Spielzeit
Im Gegensatz zu den Helden im Marvel-Kosmos hatte Silva beim BVB davor nicht mal die Rolle eines Sidekicks. 3+9+6+3=21 lautete die magere Formel seiner Einsatzminuten, ganz zufällig auch seine Rückennummer in Dortmund.
In Dänemarks Hauptstadt kamen immerhin noch 28 dazu, die Perspektive ist positiv. "Ich hoffe, dass es früher oder später mehr werden", sagt Trainer Niko Kovac.
Drittes Spiel in der Champions League, zum dritten Mal vier Tore auf der Habenseite: Mit dem 4:2 beim FC Kopenhagen bleibt Borussia Dortmund auf Kurs.
22.10.2025 | 2:59 minKovac offen für Zwei-Stürmer-Variante
Der BVB-Trainer ist zufrieden mit der Entwicklung des Neuen: "Fabio ist ganz fleißig im Training, ganz akkurat in seinen Ausführungen."
Den Coach dürfte freuen, dass für die Offensive eine Alternative heranwächst. Vielleicht schon in der Bundesliga für die Startelf am Samstag, 18.30 Uhr, gegen den 1. FC Köln (Zusammenfassung im sportstudio-Livestream ab 22.30 Uhr, ab 23 Uhr im TV).
Silva als Backup für Guirassy?
Kovac will den 23-jährigen Portugiesen nach seiner hartnäckigen Adduktoren-Verletzung nicht überfordern, doch Mittelstürmer Serhou Guirassy könnte aktuell eine Pause gebrauchen.
Möglich aber auch, dass die zwei gemeinsam auf Torejagd gehen wie in Kopenhagen. Der Coach ist offen für die klassische Zwei-Stürmer-Variante.
Die Skepsis bei seiner Verpflichtung war groß, aber jetzt hat Niko Kovac den BVB in die Champions League und zum besten Bundesliga-Start seit Jahren geführt. Wie hat er das hinbekommen?
16.10.2025 | 13:38 minLob vom Teamkollegen Felix Nmecha
Für die volle Distanz wird es kräftemäßig noch nicht reichen bei Silva - aber doch, um ein Spiel aufs richtige Gleis zu heben. Der Lockenkopf mit auffälligem Kinnbart brennt auf Einsätze.
Dass er dem BVB sportlich weiterhelfen kann, hat der Rechtsfuß schon als Joker angedeutet: mit cleveren Laufwegen und Ideen sowie starker Technik und Übersicht. Mannschaftskollege Felix Nmecha lobt:
Er hat es in jedem Spiel gut gemacht, in dem er reingekommen ist.
Dortmunds Felix Nmecha
Der FC Bayern dominiert das Gipfeltreffen mit dem BVB zunächst klar, führt aber nur mit 1:0. Nach der Pause ist es ein Spiel auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für die Münchner.
20.10.2025 | 14:11 minSilva gewann drei Titel mit dem FC Porto
Dabei verlief Silvas Start bei den Westfalen alles andere als glatt. Zahlreiche Zweifel umrankten den Wechsel vom englischen Premier-League-Klub Wolverhampton Wanderers.
Mit gut 22 Millionen Euro Ablöse war der Portugiese zu teuer für ein reines Sturm-Backup. Den Last-Minute-Transfer bei schon laufender Saison werteten Kritiker als Dortmunder Aktionismus.
Silva mit etlichen Stationen
Dass Silva als Youth-League-Champion und Double-Sieger mit seinem Herzensklub FC Porto mal zu den heißesten Talenten des Kontinents gehörte - vergessen.
Die zahlreichen Karriere-Stationen wurden Silva nicht als Erfahrungsschatz angerechnet, sondern unter "stets gescheitert" verbucht.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl im sportstudio über den guten Lauf der Dortmunder, die Qualitäten von Trainer Niko Kovac und die Herausforderungen auf dem Transfermarkt.
27.09.2025 | 24:00 minEr brachte eine Verletzung mit zum BVB und verpasste drei weitere Bundesliga-Spiele sowie eine Partie der Champions League. Dass eine OP erst spät öffentlich wurde, machte es noch komplizierter.
Alternative zu Beier, Adeyemi und Brandt
Dabei waren die Argumente von Sportdirektor Sebastian Kehl von Beginn an schlüssig. Silva ist ein Teamplayer und super flexibel. Als Leihspieler für RSC Anderlecht, PSV Eindhoven, Glasgow Rangers und zuletzt UD Las Palmas musste sich der Allrounder stets anpassen und Lücken füllen.
So hat der Mittelstürmer nicht nur die zentrale Rolle im Angriff im Repertoire, sondern auch die auf links und rechts. Er kann Maxi Beier und Karim Adeyemi entlasten.
"Fabio kann jede Position in unserem Dreiersturm spielen", sagt Kehl und vergisst sogar eine Option: Selbst als Strippenzieher hinter den Spitzen, als Variante zu Julian Brandt, ist er einsetzbar.
Silvas Ziel: "Endlich ankommen"
Silva ist eine Investition in die Zukunft. Er hat einen Fünf-Jahres-Vertrag beim BVB und dürfte den sechs Jahre älteren Guirassy spätestens dann ersetzen, sollte der sich den lang gehegten Traum erfüllen, für einen der Top-Klubs Europas zu spielen. Eine passende Klausel im Vertrag hat der Guineer angeblich.
Der weit herumgekommene Silva hat derweil andere Ziele, wie er den "Ruhr Nachrichten" verriet:
Ich will endlich ankommen, lange beim BVB bleiben und mit dem Verein etwas aufbauen.
Dortmunds Fabio Silva
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