Israels Angriff auf Iran: Trump fordert Teheran zum Deal auf
Weltweite Reaktionen:Israels Angriff: Trump fordert "Deal" von Iran
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Trump fordert Teheran zum "Deal" auf und droht andernfalls mit "noch brutaleren Angriffen". Die Bundesregierung warnt vor Eskalation in Nahost. Weltweite Reaktionen im Überblick.
Nach Israels Großangriff auf Irans Atomanlagen greift Iran Israel mit Drohnen an. Bei den israelischen Angriffen wurden Führungsmitglieder des iranischen Militärs getötet.13.06.2025 | 2:09 min
Nach monatelangen Spannungen hat Israel seine Drohungen wahr gemacht und einen Großangriff auf den Iran gestartet. Die Regierung begründete dies mit dem fortgeschrittenen Atomprogramm Teherans. Der Iran startete als erste Reaktion einen Gegenangriff mit Drohnen, die von Israel aber abgefangen wurden, das Außenministerium sprach von einer "Kriegserklärung".
Weltweit hat der israelische Angriff Besorgnis ausgelöst und für scharfe Kritik gesorgt. Die Reaktionen im Überblick:
Trump droht mit "noch brutaleren Angriffen"
US-Präsident Donald Trump forderte die Führung in Teheran zu einem "Deal" auf und drohte andernfalls mit "noch brutaleren" Angriffen. "Es hat bereits viel Tod und Zerstörung gegeben, aber es ist noch Zeit, diesem Massaker ein Ende zu setzen - wobei die nächsten bereits geplanten Angriffe noch brutaler sein werden", schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social.
Iran muss einen Deal schließen, bevor nichts mehr übrig ist - tun Sie es einfach, bevor es zu spät ist.
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Donald Trump, US-Präsident
Dem US-Sender ABC sagte er mit Blick auf jüngste Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran über dessen Atomprogramm: "Wir haben ihnen eine Chance gegeben, und sie haben sie nicht genutzt. Sie wurden hart getroffen, sehr hart."
US-Außenminister Marco Rubio hatte zuvor erklärt, dass die USA nicht am Angriff Israels auf den Iran beteiligt seien. Es handele sich um eine unilaterale Aktion. Oberste Priorität der US-Regierung sei der Schutz amerikanischer Streitkräfte in der Region.
Trump habe für heute den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Zudem habe er erklärt, "dass die USA bereit sind sich selbst und auch Israel zu verteidigen", so David Sauer, ZDF-Korrespondent in Washington. 13.06.2025 | 2:22 min
Merz warnt vor Eskalation - Scharfe Kritik aus Ankara
In Deutschland drängt Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Konfliktparteien zur Zurückhaltung und warnt vor einer Eskalation in der Region.
Wir rufen beide Seiten auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen und die gesamte Region destabilisieren können.
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Bundeskanzler Friedrich Merz
Zugleich bekräftigte Merz, "dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen".
Nach dem israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen hat Bundeskanzler Merz das Sicherheitskabinett zusammengerufen. ZDF-Reporter Bernd Benthin berichtet aus Berlin.13.06.2025 | 1:06 min
Die Türkeidagegen rief Israel nach den Angriffen auf den Iran auf, seine "aggressiven Aktionen" zu beenden. Das Außenministerium in Ankara verurteilte das israelische Vorgehen als "klaren Verstoß gegen das Völkerrecht" und sprach von einer "Provokation, die Israels strategischer Politik der Destabilisierung in der Region dient".
Israel muss seine aggressiven Aktionen, die zu weiteren Konflikten führen könnten, sofort beenden.
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Außenministerium der Türkei
Israel hat Irans Atomanlagen angegriffen. ZDF-Korrespondent Thomas Reichart und ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa berichten über die Reaktionen aus Israel und der Türkei.13.06.2025 | 2:45 min
London fordert "Rückkehr zur Diplomatie"
Auch der Premierminister von Großbritannien, Keir Starmer, rief alle Seiten zur Zurückhaltung und Deeskalation auf. "Die Berichte über diese Angriffe sind besorgniserregend und wir rufen alle Parteien auf, sich zurückzuhalten und die Spannungen dringend abzubauen", erklärte Starmer. "Eine Eskalation nützt niemandem in der Region", betonte der britische Premier.
Die Stabilität im Nahen Osten müsse "Priorität haben", fügte Starmer hinzu.
Jetzt ist die Zeit für Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie.
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Keir Starmer, britischer Premierminister
Der Konflikt zwischen Israel und Iran ist eskaliert – das könnte Folgen für die gesamte Region haben und auch für die geplanten Atomverhandlungen zwischen Iran und den USA.13.06.2025 | 1:42 min
Auch Frankreich mahnte alle Seiten zur Zurückhaltung. Jede Eskalation, die die regionale Stabilität gefährden könnte, solle vermieden werden, schrieb Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot auf X. "Es ist entscheidend, dass alle diplomatischen Wege mobilisiert werden, um die Spannungen zu entschärfen."
China zeigte sich nach dem Angriff beunruhigt und besorgt über die Folgen. Die Volksrepublik sei gegen die Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Irans und die Ausweitung eines Konflikts, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. China rufe alle Seiten auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Man sei bereit, dabei eine konstruktive Rolle zu spielen.
Russlandverurteilte den israelischen Angriff auf den Iran als "Eskalation". Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt laut russischer Nachrichtenagentur Interfax, man sei besorgt wegen der aktuellen Entwicklungen. Präsident Wladimir Putin werde "in Echtzeit" über die Lage informiert.
Ihr Verhältnis war über Jahrzehnte von Kooperation und enger Partnerschaft geprägt. Doch heute stehen die Zeichen auf Eskalation. Woher kommt die Rivalität und der Hass?24.11.2024 | 30:05 min
Appell der Nato: "An Deeskalation arbeiten"
Der Generalsekretär der Nato, Mark Rutte, appellierte an die Verbündeten der Militärallianz, auf eine Deeskalation im Nahen Osten hinzuwirken. "Dies war eine einseitige Aktion Israels", sagte Rutte in Stockholm auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson.
Daher halte ich es für entscheidend, dass viele Verbündete, einschließlich der Vereinigten Staaten, während wir hier sprechen an einer Deeskalation arbeiten.
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Nato-Generalsekretär Mark Rutte
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, forderte sowohl Israel als auch den Iran zu äußerster Mäßigung auf. Es müsse um jeden Preis verhindert werden, dass die Lage in der Region in einen noch heftigeren Konflikt abgleite, erklärt Guterres laut einem Sprecher. Dies könne sich der Nahe Osten nicht leisten.
Saudi Arabien verurteilte Israels Angriff als Verletzung der Souveränität und der Sicherheit des Iran und als Bruch von internationalem Recht.
Der Oman sieht durch den Angriff die Aussicht auf eine diplomatische Lösung im Streit über das Atomprogramm der Islamischen Republik gefährdet. Der Schlag untergrabe die Sicherheit und Stabilität der Region, kritisierte das Land, das bei den Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den USA als Vermittler fungierte.
Auch Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate verurteilten Israels Angriff aufs Schärfste. Katar sprach von einer "eklatanten Verletzung" der Souveränität und Sicherheit des Irans. Die Vereinigten Emirate äußerten ihre tiefe Besorgnis über die Auswirkungen auf die Sicherheit in der Region.
Israel hat in der Nacht Luftangriffe auf das iranische Atomprogramm und weitere militärische Ziele geflogen. Der Iran reagiert mit Gegenangriffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.