Eskalation zwischen Israel und Iran: Droht ein großer Krieg?
FAQ
Eskalation in Nahost:Israel und Iran: Droht ein großer Krieg?
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Eskalation in Nahost: Nach Israels Großangriff auf Irans Atomanlagen schlägt Teheran offenbar mit Drohnen zurück. Droht ein großer Krieg in der Region? Ein Blick auf die Lage.
Nach Israels Großangriff auf Irans Atomanlagen, greift Iran Israel mit Drohnen an. Bei den israelischen Angriffen wurden Führungsmitglieder des iranischen Militärs getötet.13.06.2025 | 2:09 min
Nach dem Beginn des israelischen Großangriffs auf die Atomanlagen im Iran ist die Lage in der Region explosiver denn je. Die Islamische Republik schlägt nach israelischen Angaben bereits mit Drohnen zurück.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Lage in Nahost:
Wie begründet Israel den Großangriff?
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat den Großangriff im Iran mit einer existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes begründet. Der israelische Armeesprecher Effie Defrin sagte, Israel habe zuletzt Anzeichen identifiziert, dass der Iran "erhebliche Fortschritte in Richtung nuklearer Fähigkeiten gemacht" habe.
Das iranische Regime galoppiert in Richtung einer Atombombe.
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Effie Defrin, israelischer Armeesprecher
Geheimdienstinformationen hätten gezeigt, dass Teheran ein geheimes Programm betreibe, sagte Defrin weiter. Im Rahmen dieses Programms hätten iranische Atomwissenschaftler Versuche ausgeführt, um es voranzutreiben. Er sprach von einem "eindeutigen Beweis dafür, dass das iranische Regime nach dem Bau einer Atombombe in nächster Zeit" strebe. Der Iran hatte dies stets dementiert.
Israel hat Irans Atomanlagen angegriffen. ZDF-Korrespondent Thomas Reichart und ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa berichten über die Reaktionen aus Israel und der Türkei.13.06.2025 | 2:45 min
Warum erfolgte der Angriff zu diesem Zeitpunkt?
Zur Entscheidung für den Angriff - über den schon seit mehr als ein Jahrzehnt lang diskutiert wird - zu diesem Zeitpunkt trug sicherlich auch die Schwächung der iranischen "Achse des Widerstands" bei:
Nach mehr als 20 Monaten Gaza-Krieg ist die islamistische Hamas deutlich dezimiert, ebenso die libanesische Hisbollah.
Syrien dient seit dem Umsturz nicht mehr als Korridor für Waffenlieferungen des Irans an die Hisbollah.
Nach einem israelischen Angriff im vergangenen Jahr gilt zudem die Luftverteidigung des Irans als beschädigt.
Nach dem israelischen Angriff auf Irans Atomanlagen hat Bundeskanzler Merz das Sicherheitskabinett zusammengerufen. ZDF-Reporter Bernd Benthin berichtet aus Berlin.13.06.2025 | 1:06 min
Die Resolution des Gouverneursrats der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), der zufolge der Iran seine rechtlichen Verpflichtungen zur Zusammenarbeit mit der IAEA nicht erfüllt, wurde in Israel als "gelbe Karte" für Teheran interpretiert.
Israels Militärchef sagte mit Blick auf den Großangriff im Iran, man befinde sich "an einem Punkt ohne Umkehr". Man habe nicht mehr warten können.
Ihr Verhältnis war über Jahrzehnte von Kooperation und enger Partnerschaft geprägt. Doch heute stehen die Zeichen auf Eskalation. Woher kommt die Rivalität und der Hass?24.11.2024 | 30:05 min
Was ist der aktuelle Stand des iranischen Atomprogramms?
Seit Jahren unterhält der Iran ein Atomprogramm mit zwei Anlagen zur Urananreicherung und einem Kernkraftwerk in der Hafenstadt Buschehr. Das Land betreibt außerdem einen Forschungsreaktor nahe der Hauptstadt Teheran sowie weitere Anlagen in der Metropole Isfahan im Zentrum des Landes. In Arak im Westen betreibt der Iran zudem einen Schwerwasserreaktor.
Karte des iranischen Atomprogramms
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Laut einem Bericht der IAEA verfügt Teheran bereits über fast 409 Kilogramm an Uran mit einem Reinheitsgrad von 60 Prozent. Für Kernwaffen wird ein Reinheitsgrad von gut 90 Prozent benötigt. Experten hatten immer wieder bemängelt, dass dies für zivile Zwecke nicht nötig ist.
Baut der Iran an der Atombombe? Der Zweiteiler zeichnet die Genese des iranischen Atomprogramms nach, das sich trotz massiver Sanktionen immer weiterentwickeln konnte.
Was wird aus den Atomverhandlungen zwischen Iran und USA?
Seit knapp zwei Monaten verhandeln Washington und Teheran über das iranische Atomprogramm. Zuletzt gerieten die Gespräche jedoch ins Stocken - Hintergrund sind erhebliche Meinungsunterschiede:
Die USA fordern einen vollständigen Stopp der Urananreicherung, was Teheran als rote Linie betrachtet.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte einen Deal nur dann für akzeptabel erklärt, wenn er zur Zerstörung aller Atomanlagen im Iran führen würde.
Nach dem israelischen Angriff auf Iran tagt der Sicherheitsrat der israelischen Schutzmacht USA. ZDF-Korrespondentin Heike Slansky berichtet aus Washington.13.06.2025 | 1:08 min
Eigentlich war für Sonntag unter Vermittlung des Golfstaats Oman eine sechste Gesprächsrunde geplant. Nach Einschätzung von Beobachtern ist ein Treffen nach der jüngsten militärischen Eskalation äußerst unwahrscheinlich.
IAEA-Chef Rafael Grossi hatte Israel diese Woche noch vor einem Angriff auf iranische Atomanlagen gewarnt. Diese seien extrem gut geschützt und es würde eine "sehr, sehr zerstörerische Kraft erfordern, sie zu beschädigen", sagte Grossi dem israelischen Sender i24news. Er machte deutlich, dass so ein Angriff nach hinten losgehen könnte.
Das sagte er auch der "Jerusalem Post": "Ein Angriff könnte einen Amalgamierungseffekt haben, der, ich sage es ganz deutlich, die Entschlossenheit des Irans, nach einer Atomwaffe zu streben oder aus dem Atomwaffensperrvertrag auszusteigen, festigen würde." Der oberste UN-Atomwächter fügte hinzu, er sage das, weil die Iraner ihm das so gesagt hätten.
Quelle: dpa
Droht ein Flächenbrand in Nahost?
Es besteht die Befürchtung, dass die Führung des Irans Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte. Die USA als Israels wichtigster Verbündeter hatten diese Woche aus Sicherheitsgründen eine Reduzierung ihres Botschaftspersonals im Irak veranlasst. Stützpunkte des US-Militärs am Persischen Golf sind nicht sehr weit vom Iran entfernt.
Quelle: ZDF
Israels Handlungen hätten nicht ohne Koordination und Genehmigung der USA erfolgen können, erklärte das iranische Außenministerium. Daher sei auch die US-Regierung als Hauptunterstützer Israels für die Konsequenzen mitverantwortlich.
Trump habe für heute den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Zudem habe er erklärt, "dass die USA bereit sind sich selbst und auch Israel zu verteidigen", so David Sauer, ZDF-Korrespondent in Washington. 13.06.2025 | 2:22 min
US-Außenminister Marco Rubio warnte in einer Pressemitteilung an die Führung in Teheran gerichtet:
Lassen Sie mich deutlich sein: Der Iran sollte US-Einrichtungen oder US-Personal nicht angreifen.
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US-Außenminister Marco Rubio
In seinem Nachbarland Irak übt der Iran großen Einfluss aus, unter anderem über verbündete schiitische Milizen. Zudem verfügt die Regionalmacht über Raketen, die Israels Staatsgebiet erreichen können. Israel stellt sich auch darauf ein, dass Teherans Verbündeter im Jemen, die Huthi-Miliz, ihre Angriffe auf Israel noch verstärken könnte.
Außerdem wird befürchtet, dass auch die libanesische Hisbollah-Miliz trotz einer seit November geltenden Waffenruhe wieder in den Konflikt eingreifen könnte.
Israel hat in der Nacht Luftangriffe auf das iranische Atomprogramm und weitere militärische Ziele geflogen. Der Iran reagiert mit Gegenangriffen. Alle Entwicklungen im Liveblog.