Nahost: Merz kündigt weitere Schritte mit Macron und Starmer an

Abstimmung über weiteres Vorgehen:Nahost: Merz spricht mit Macron und Starmer

|

Merz, Macron und Starmer haben sich in einem Telefonat über den gemeinsamen Kurs in Nahost abgestimmt. Man werde in den kommenden Tagen "eng koordiniert" nächste Schritte machen.

Bundeskanzler Friedrich Merz in Berlin
Bundeskanzler Friedrich Merz will kündigt weitere Schritte für Nahost an.
Quelle: ddp

Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen laut Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) weitere Schritte in der Nahost-Politik vereinbaren. Er habe sich "in einem ausführlichen Telefonat" mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer "über unseren Kurs in der Nahost-Politik abgestimmt", so Merz.
Bei dem Telefonat habe es "große Übereinstimmungen" gegeben, erklärte Merz laut einer Mitteilung der Bundesregierung. "Wir werden in den kommenden Tagen sehr eng koordiniert die nächsten Schritte unternehmen", kündigte er an.
Palästinenser, die Hunger leiden, warten am 23. Juli 2025 in Gaza-Stadt auf eine warme Mahlzeit, die von einer Wohltätigkeitsorganisation verteilt wird, da die Menschen keinen Zugang zu Lebensmitteln haben.
Großbritannien und Deutschland lehnen die Anerkennung eines Palästinenserstaats vorerst ab. Frankreichs Präsident Macron hatte angekündigt, Palästina als Staat anerkennen zu wollen.26.07.2025 | 1:29 min

Merz, Macron und Starmer fordern Waffenstillstand

Am Freitag hatten Merz, Macron und Starmer zur Aufhebung aller Beschränkungen für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgerufen.

Die humanitäre Katastrophe, die wir derzeit im Gazastreifen beobachten, muss jetzt enden.

Gemeinsame Erklärung von Merz, Macron und Starmer

Zudem forderten sie einen sofortigen Waffenstillstand in dem Palästinensergebiet und die "bedingungslose" Freilassung aller Hamas-Geiseln.
APTOPIX Mideast Wars Dying of Hunger
Immer mehr Menschen sterben in Gaza an Unterernährung.25.07.2025 | 2:34 min

Gespräche über Hilfslieferungen aus der Luft

Israel war in den vergangenen Tagen wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen zunehmend unter Druck geraten. Mehr als hundert Hilfsorganisationen hatten vor einem "massenhaften Verhungern" in dem Palästinensergebiet gewarnt.
Starmer habe in dem Telefonat am Samstag auch erläutert, "wie das Vereinigte Königreich mit Partnern wie Jordanien zusammenarbeiten wird, um Hilfsgüter aus der Luft abzuwerfen und Kinder zu evakuieren, die medizinische Hilfe benötigen", erklärte die britische Regierung.
SGS Sievers Pizzaballa
Er habe sich bei seinem Besuch im Gazastreifen macht- und hilflos gefühlt, sagt Pierbattista Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem. "Wir müssen etwas tun."25.07.2025 | 6:07 min

UN: Hilfe aus der Luft "ineffizient"

Am Freitag hatte ein israelischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP gesagt, dass die Abwürfe humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen rasch wieder aufgenommen würden. Sie würden von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien koordiniert.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA bezeichnete die Wiederaufnahme von Hilfsabwürfen als "ineffizient" und "teuer". Die Abwürfe aus der Luft würden "die sich verschlimmernde Hungersnot nicht beenden", erklärte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini im Onlinedienst X.
Hunger in Gaza: "Wir fordern Zugang"
"Israel verweigert uns den Zugang nach Gaza, obwohl wir bereitstehen, Hilfe zu leisten“, kritisiert Marlehn Thieme, Präsidentin Welthungerhilfe.24.07.2025 | 7:44 min

Langfristiger Plan für Nahost soll folgen

Zu den weiteren von Merz angekündigten Schritten gehört Starmers Büro zufolge ein "Plan, der den Weg für eine langfristige Lösung und Sicherheit in der Region ebnen würde".
Sobald dieser Plan ausgearbeitet sei, würden London, Berlin und Paris "versuchen, andere wichtige Partner, auch in der Region, einzubeziehen, um ihn voranzubringen".

Nahost-Konflikt
:Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

Israels Armee geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor - die Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe wurden abgebrochen. Die Entwicklungen im Blog.
Ein palästinensisches Mädchen steht auf den Trümmern des Hauses der Familie Al-Aimawi, das durch israelische Luftangriffe in Al-Zawaideh im Gazastreifen zerstört wurde, aufgenommen am 01.07.2025
Liveblog
Quelle: AFP

Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt