Nahost: Merz kündigt weitere Schritte mit Macron und Starmer an
Abstimmung über weiteres Vorgehen:Nahost: Merz spricht mit Macron und Starmer
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Merz, Macron und Starmer haben sich in einem Telefonat über den gemeinsamen Kurs in Nahost abgestimmt. Man werde in den kommenden Tagen "eng koordiniert" nächste Schritte machen.
Bundeskanzler Friedrich Merz will kündigt weitere Schritte für Nahost an.
Quelle: ddp
Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen laut Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) weitere Schritte in der Nahost-Politik vereinbaren. Er habe sich "in einem ausführlichen Telefonat" mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Premier Keir Starmer "über unseren Kurs in der Nahost-Politik abgestimmt", so Merz.
Bei dem Telefonat habe es "große Übereinstimmungen" gegeben, erklärte Merz laut einer Mitteilung der Bundesregierung. "Wir werden in den kommenden Tagen sehr eng koordiniert die nächsten Schritte unternehmen", kündigte er an.
Großbritannien und Deutschland lehnen die Anerkennung eines Palästinenserstaats vorerst ab. Frankreichs Präsident Macron hatte angekündigt, Palästina als Staat anerkennen zu wollen.26.07.2025 | 1:29 min
Merz, Macron und Starmer fordern Waffenstillstand
Am Freitag hatten Merz, Macron und Starmer zur Aufhebung aller Beschränkungen für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgerufen.
Die humanitäre Katastrophe, die wir derzeit im Gazastreifen beobachten, muss jetzt enden.
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Gemeinsame Erklärung von Merz, Macron und Starmer
Zudem forderten sie einen sofortigen Waffenstillstand in dem Palästinensergebiet und die "bedingungslose" Freilassung aller Hamas-Geiseln.
Immer mehr Menschen sterben in Gaza an Unterernährung.25.07.2025 | 2:34 min
Gespräche über Hilfslieferungen aus der Luft
Israel war in den vergangenen Tagen wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen zunehmend unter Druck geraten. Mehr als hundert Hilfsorganisationen hatten vor einem "massenhaften Verhungern" in dem Palästinensergebiet gewarnt.
Starmer habe in dem Telefonat am Samstag auch erläutert, "wie das Vereinigte Königreich mit Partnern wie Jordanien zusammenarbeiten wird, um Hilfsgüter aus der Luft abzuwerfen und Kinder zu evakuieren, die medizinische Hilfe benötigen", erklärte die britische Regierung.
Er habe sich bei seinem Besuch im Gazastreifen macht- und hilflos gefühlt, sagt Pierbattista Kardinal Pizzaballa, Lateinischer Patriarch von Jerusalem. "Wir müssen etwas tun."25.07.2025 | 6:07 min
UN: Hilfe aus der Luft "ineffizient"
Am Freitag hatte ein israelischer Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP gesagt, dass die Abwürfe humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen rasch wieder aufgenommen würden. Sie würden von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien koordiniert.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA bezeichnete die Wiederaufnahme von Hilfsabwürfen als "ineffizient" und "teuer". Die Abwürfe aus der Luft würden "die sich verschlimmernde Hungersnot nicht beenden", erklärte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini im Onlinedienst X.
"Israel verweigert uns den Zugang nach Gaza, obwohl wir bereitstehen, Hilfe zu leisten“, kritisiert Marlehn Thieme, Präsidentin Welthungerhilfe.24.07.2025 | 7:44 min
Langfristiger Plan für Nahost soll folgen
Zu den weiteren von Merz angekündigten Schritten gehört Starmers Büro zufolge ein "Plan, der den Weg für eine langfristige Lösung und Sicherheit in der Region ebnen würde".
Sobald dieser Plan ausgearbeitet sei, würden London, Berlin und Paris "versuchen, andere wichtige Partner, auch in der Region, einzubeziehen, um ihn voranzubringen".
Israels Armee geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor - die Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe wurden abgebrochen. Die Entwicklungen im Blog.