Gaza: News zur Einigung zwischen Israel und Hamas im Liveblog

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Einigung in Nahost:Israelische Armee: Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft

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Die nach dem Gaza-Plan von US-Präsident Donald Trump vorgesehene Waffenruhe im Gazastreifen ist nach Angaben der israelischen Armee in Kraft getreten. Mehr im Liveblog.

Wichtige Meldungen

Familien erreichen Gaza und Chan Junis

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe im Gazastreifen haben heute Tausende weitere vertriebene Palästinenser ihre völlig verwüsteten früheren Wohnorte erreicht. Fotografen der Nachrichtenagentur AP dokumentieren die Ankunft von Familien in den Städten Gaza und Chan Junis.

Viele beginnen, in den Trümmern ihrer zerstörten Häuser nach Brauchbarem zu suchen. In Gaza kletterte ein Mann auf eine obere Etage eines zerbombten Gebäudes und schwenkte die palästinensische Flagge. An der Straße fuhr eine Familie mit einem riesigen Karren vorbei, auf dem jede Menge Matratzen, Decken und andere Habseligkeiten lagen.

AP Photo/Abdel Kareem Hana

Unicef-Appell an Staatengemeinschaft: Hilfe für Kinder in Gaza

Nach dem Waffenruheabkommen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas appelliert das UN-Kinderhilfswerk Unicef an die internationale Staatengemeinschaft, dass vor allem Kinder im Gazastreifen wieder eine Perspektive bekommen. "Viele Kinder haben Angehörige verloren, viele sind verletzt", sagt Unicef-Chefin Catherine Russell dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Mädchen und Jungen seien zudem hungrig und litten an Mangelernährung. Daher müssten sie medizinische versorgt werden, und Hilfe müsse sie erreichen. Wichtig sei auch, dass Kinder wieder in die Schule gehen könnten. "Wir müssen hoffen, dass das Friedensabkommen Bestand hat", erklärt Russell.


Ägyptens Präsident al-Sisi lädt Merz zu Feier aus Anlass des Gaza-Abkommens ein

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu Feierlichkeiten in Ägypten anlässlich der Waffenruhe im Gazastreifen eingeladen. Der Kanzler habe die Einladung "dankend entgegengenommen", seine mögliche Teilnahme sei geplant, zitiert die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen in Berlin. Konkrete Reiseplanungen könnten zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht bekanntgegeben werden. 

Merz hatte gestern mit dem ägyptischen Staatschef telefoniert. Dabei dankte er al-Sisi für dessen "Vermittlung zur Beendigung des Krieges in Gaza und würdigte seine guten Dienste als Gastgeber der Friedensverhandlungen", wie Regierungssprecher Stefan Kornelius mitteilte. 


Welternährungsprogramm fordert schnelle Hilfslieferungen

Nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas fordert das Welternährungsprogramm schnelle Hilfslieferungen in den Gazastreifen. "Für die Menschen in Gaza ist dieser Moment überlebenswichtig", sagt der Deutschland-Direktor des Welternährungsprogramms, Martin Frick, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. "Die Waffenruhe muss nun sichere Grenzübergänge und klare Sicherheitsgarantien für Hilfstransporte bringen", fährt er fort. Dabei zähle "jede Stunde".

An den Grenzübergängen stünden 60.000 Tonnen Nahrungsmittel zur Einfahrt bereit, weitere 100.000 Tonnen seien in der Region im Zulauf. Damit lasse sich der Gazastreifen fast drei Monate lang versorgen, wenn der Zugang sicher und verlässlich sei. Allein im ersten Monat könne das Welternährungsprogramm so 1,6 Millionen Menschen mit Brot, Mehl und Lebensmittelpaketen erreichen.


Trump kündigt Rede vor israelischem Parlament an

US-Präsident Donald Trump wird auf seiner bevorstehenden Nahost-Reise vor dem israelischen Parlament sprechen. 

Außerdem werde er in die ägyptische Hauptstadt Kairo reisen, kündigt der Republikaner im Weißen Haus vor dem geplanten Beginn seiner Reise am Sonntag an. Genaue Termine für die einzelnen Reisestationen nennt er nicht.


Trump: Waffenruhe im Gazastreifen wird halten

US-Präsident Donald Trump geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die am Freitag in Kraft getretene Waffenruhe im Gazastreifen halten wird. "Sie wird halten. Ich denke, sie wird halten. Sie sind alle müde vom Kämpfen", sagte er vor Reportern. Trump bestätigte zudem seine Pläne, am Wochenende nach Israel und Ägypten zu reisen.

Er werde eine "Menge" Staatenlenker am Montag in Ägypten treffen, um über die Zukunft des Gazastreifens zu sprechen.

Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, dass die Waffenruhe im Gazastreifen zu einem umfassenderen Frieden im Nahen Osten führen werde. Es gebe noch ein paar kleine Krisenherde, diese seien aber "sehr klein". "Diese Brände werden sehr schnell gelöscht werden", fuhr Trump fort.


Trump erwartet Freilassung von Hamas-Geiseln am Montag

US-Präsident Donald Trump zufolge sollen die von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln am Montag freigelassen werden. Bei einem Gespräch mit Reportern im Weißen Haus sagte er der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, es gebe etwa 28 Leichen, die geborgen werden müssten. Er teilt weiter mit, zunächst nach Kairo reisen zu wollen und danach weiter nach Israel, um vor dem israelischen Parlament zu sprechen. Am Dienstag wolle er in die USA zurückkehren, so Trump.


Dutzende Palästinenser nach Angriff durch israelische Siedler verletzt

Bei Angriffen israelischer Siedler im Norden des Westjordanlands sind nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen verletzt worden. Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah wurden insgesamt 36 Palästinenser behandelt. 

Siedler hätten in mehreren Ortschaften in der Nähe der Stadt Nablus Menschen bei der Olivenernte angegriffen, berichteten palästinensische Medien. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.


UN haben grünes Licht für baldige Hilfslieferungen

Israel hat den Vereinten Nationen erlaubt, noch am Sonntag mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu beginnen. Dies teilte ein UN-Vertreter am Freitag mit. Die Lieferungen umfassten auch 170.000 Hilfsgüter, die bereits in Nachbarländern wie Jordanien und Ägypten lagerten.

Nach Angaben von UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher hatten die Vereinten Nationen und ihre Partnerorganisationen in den vergangenen Monaten nur 20 Prozent der benötigten Güter in das Gebiet bringen können.


Israelisches Militär: Hamas ist besiegt

Die Hamas ist nach Angaben des israelischen Militärs nicht mehr die starke militante Gruppe, deren Überfall auf Israel den zweijährigen Krieg ausgelöst hat. "Die Hamas ist an jedem Ort besiegt worden, an dem wir gegen sie gekämpft haben", sagt Militärsprecher Effie Defrin zum Beginn der Waffenruhe.


Von Hamas kontrollierter Zivilschutz: 200.000 Menschen zurück im Norden Gazas

Seit dem Beginn einer Waffenruhe im Rahmen des von US-Präsident Donald Trump vermittelten Friedensplans sind nach palästinensischen Angaben Zehntausende Menschen in den Norden des Gazastreifens zurückgekehrt. Rund 200.000 im Krieg vertriebene Palästinenser sollen demnach dorthin zurückgekommen sein, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen mit. Israels Armee wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu der Mitteilung äußern. 

 


AFP-Fotograf bei Angriff israelischer Siedler im Westjordanland verletzt

Bei einem Angriff israelischer Siedler im von Israel besetzten Westjordanland ist ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP verletzt worden, so die Nachrichtenagentur selbst. Der Fotograf Dschaafar Aschtijeh berichtete nach eigenen Angaben am Freitag über die Olivenernte in dem palästinensischen Dorf Beita südlich der Stadt Nablus, als kurz nach Mittag rund 70 mit Stöcken und Steinen bewaffnete Siedler die Olivenpflücker und anwesende Journalisten attackierten. "Wenn ich nicht hätte fliehen können, hätten sie mich getötet", erklärte Aschtijeh, der von mehreren Steinen an Rücken, Arm und Hand getroffen wurde laut der Nachrichtenagentur. 

Sein Auto, das in einigem Abstand zu der Olivenplantage geparkt war, wurde laut Aschtijeh von den Angreifern mit Steinen beworfen und anschließend in Brand gesetzt. "In meiner 30-jährigen Karriere habe ich zum ersten Mal derartige Gewalt erlebt", sagte der Journalist, der selbst in Nablus lebt und am Nachmittag mit Prellungen aus dem Krankenhaus entlassen wurde. 


Von Hamas kontrollierter Zivilschutz: Viele Leichen geborgen

Seit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gaza-Krieg hat der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge etliche Leichen geborgen. Helfer hätten 81 Tote unter Trümmern hervorgeholt, teilte ein Sprecher der Organisation laut dpa mit. Demnach wurden allein in der Stadt Gaza die sterblichen Überreste von 73 Palästinensern geborgen.  

Es war zunächst unklar, wann genau die Menschen ums Leben kamen. Auch über ihre Identität wurde zunächst nichts bekannt. Laut dem Sprecher könnten noch Tausende Leichen verschüttet sein. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig verifizieren. 


Anteilnahme und Spannungen in Deutschland

In Deutschland wächst die Anteilnahme an den Geiseln in Israel und dem Leid in Gaza. Gleichzeitig steigen antisemitische und antimuslimische Taten. 

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Ärzte ohne Grenzen fordern Ausweitung von Hilfsgüter-Lieferungen nach Gaza

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen fordert nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg eine massive Ausweitung der Einfuhr von Hilfsgütern in den abgesperrten Küstenstreifen. Die israelischen Behörden müssten "einen ausreichenden und ungehinderten Fluss humanitärer Hilfe" ermöglichen, hieß es in einer am Abend veröffentlichten Mitteilung, aus der dpa zitiert. Darüber hinaus müssten Evakuierungen von Patienten und Patientinnen genehmigt werden, die dringend fachärztliche Versorgung benötigten.  

"Der Waffenstillstand muss jetzt mit einer sofortigen, massiven und nachhaltigen Ausweitung der Hilfe im Gazastreifen, einschließlich des Nordens, einhergehen", hieß es. Die Organisation wies darauf hin, dass Leiden der Menschen im Gazastreifen nicht beendet sei: "Die erschöpften und hungernden Menschen in Gaza müssen in den Trümmern ihrer ehemaligen Häuser überleben und stehen vor enormen medizinischen, psychologischen und materiellen Herausforderungen."


Ägyptens Präsident lädt Merz zu Waffenruhe-Zeremonie ein

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einer feierlichen Zeremonie anlässlich der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen eingeladen. Wie das Präsidialamt in Kairo mitteilte, sprachen die beiden am Telefon über die Details des von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans für den Küstenstreifen. 

Wann die Zeremonie stattfinden soll, war zunächst unklar. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich gesagt, er werde nach Ägypten reisen, um an einer "offiziellen Unterzeichnung" des Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas teilzunehmen. Eigenen Angaben zufolge will er am Sonntag zu einer Reise in den Nahen Osten aufbrechen.


Merz, Macron und Starmer würdigen Rolle Trumps und der Vermittler

Die Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Keir Starmer, haben in einer gemeinsamen Erklärung den Einsatz von US-Präsident Donald Trump und der Vermittler Ägypten, Katar und der Türkei bei der Lösung des Nahost-Konflikts hervorgehoben. "Es ist nun von größter Bedeutung, dass alle Parteien ihren Verpflichtungen vollständig und unverzüglich nachkommen", heißt es darin mit Blick auf Israel und die palästinensische Terrorgruppe Hamas. 

Die drei Länder verpflichteten sich, in den nächsten Wochen "substanzielle humanitäre Hilfsleistungen", die über die Vereinten Nationen erfolgen, zu unterstützen.


Israels Militär trifft Vorbereitungen, um Geiseln aufzunehmen

Nach offiziellem Inkrafttreten der Feuerpause im Gazastreifen bereitet sich das israelische Militär auf die Aufnahme der Geiseln vor, die innerhalb einer 72-Stunden-Frist übergeben werden sollen. "Wir begleiten die Familien der Geiseln weiterhin und bleiben in engem Kontakt mit ihnen", sagte Armeesprecher Effie Defrin am Freitag. Die Vorbereitungen würden "mit der nötigen Sensibilität, Verantwortung und großer Vorfreude" getroffen. 

Da die voraussichtlich 20 noch lebenden der insgesamt 48 Geiseln möglicherweise auf einmal übergeben werden, wurde der Erstaufnahmekomplex den Angaben zufolge erweitert, hieß es. So gebe es persönliche Betreuungsdienste, Privatzimmer und medizinische Versorgung. In dem Komplex sollen die Rückkehrer ihre Familienmitglieder zum ersten Mal wiedersehen. Daher wurde auch ein eigener Bereich für die Familien eingerichtet. Von der Erstaufnahme aus sollen die dann ehemaligen Geiseln in Krankenhäuser zur weiteren Behandlung geflogen werden und dort auch weitere Angehörige treffen.


Putin unterstützt US-Plan zum Gazastreifen

Russland unterstützt nach den Worten von Präsident Wladimir Putin die Initiative der USA zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen. Das Land sei bereit, bei der Umsetzung zu helfen. 

Putin verwies auf enge Kontakte seines Landes zur Palästinensischen Autonomiebehörde.


Hoffnung auf Frieden wächst nach Truppenabzug von Israel

Erstmals seit Jahren gibt es Hoffnung auf Frieden. Israel zieht Truppen aus Gaza ab, wie es der US-Friedensplan vorsieht. 200 US-Soldaten sollen die Waffenruhe absichern.

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Quelle: ZDF, AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters

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