Der Psychologe, Autor und Islamismus-Experte Ahmad Mansour begrüßt Kritik am Vorgehen Israels im Gazastreifen. "Es fehlt eine Perspektive für die Menschen dort", sagte Mansour der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). Allein mit einem Kampf gegen den Terror hätten die meisten Leute auch in Israel kein Problem, mit einem Kampf gegen die Bevölkerung in Gaza hätten arabische Israelis sehr wohl ein Problem. "Auf diese Weise werden palästinensische Zivilisten, aber auch die israelischen Geiseln gefährdet. Darüber gibt es einen großen Unmut in der Bevölkerung. Die Kritik an diesem Krieg ist nicht antisemitisch, sie ist absolut berechtigt."
Mansour, Deutsch-Israeli mit palästinensischen Wurzeln, ergänzte: "Natürlich will man die Hamas vernichten." Aber es fehle ein Konzept für die Zeit nach dem Krieg. "Es fehlen Strategien für die Versorgung der Menschen in Gaza, es fehlt ein Konzept dafür, wer das Gebiet einmal verwalten soll, wie der Wiederaufbau gelingen kann."