Gnabry macht den Unterschied:Plötzlich Vorbild im DFB-Trikot
Bayern-Star Serge Gnabry ist seit Wochen gut drauf. Nun profitiert auch die Nationalmannschaft von der veränderten Haltung des 30-Jährigen, der den Unterschied macht.
Der deutsche Nationalspieler Serge Gnabry umkurvt im WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg seinen Gegenspieler.
Quelle: xEibner-Pressefoto/MemmlerxDas weiße Stirnband ist so etwas wie sein neues Markenzeichen. Ob in Herzogenaurach, Sinsheim oder nun Belfast: ein bisschen Wärmeschutz ist in diesen Herbsttagen nicht verkehrt, wobei das Utensil bei Serge Gnabry noch für etwas anderes steht: Der Fußballer hat sich von früheren Fesseln befreit. Nicht umsonst hob Julian Nagelsmann nach dem souveränen Pflichtsieg gegen Luxemburg (4:0) hervor: "Serge spielt eine super Saison und hat sein bestes Spiel seit langem gemacht"
Wiederholung im vierten WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland (Montag 20.45 Uhr) gerne erwünscht. Bereits beim Hinspiel in Köln schoss der Unterschiedsspieler gegen die Nordiren das frühe 1:0. Aktuell ist er mit 24 Länderspieltoren bei 54 Einsätzen der treffsicherste Nationalspieler, und beim FC Bayern sind nach zehn Pflichtspielen bereits sieben Torbeteiligungen notiert.
Noch Wut im Bauch aus Bratislava
Die Behauptung, dass er sich in der besten Form seines Lebens befinde, sagte er, sei "vielleicht ein bisschen zu hoch gegriffen", aber klar ist: Der gebürtige Schwabe personifizierte die Wandlung, dass die Schlappe in der Slowakei (0:2) ein Weckruf war. "Wir wussten, wir müssen Gas geben. Dann gehst du in so ein Spiel natürlich mit viel Wut im Bauch und Elan. Den haben wir von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt", sagte Gnabry.
Dann gehst du in so ein Spiel natürlich mit viel Wut im Bauch und Elan.
Serge Gnabry
Die durch den Langzeitausfall von Jamal Musiala frei gewordene Planstelle hinter den Spitzen füllt der Tempodribbler in Verein und Nationalteam mit einer bunten Palette an Fähigkeiten aus. Schnelligkeit, Kreativität und Abschlussstärke entfalten sich vielleicht auch deshalb, weil der 30-Jährige volle Rückendeckung spürt und ihn kein Wehwehchen plagt.
Harte Zeiten für "Gucci-Gnabry"
Als der beste deutsche Spieler nach 68 Minuten für Maximilian Beier runterging, begegneten sich in Sinsheim am Spielfeldrand nicht nur zwei ehemalige Offensivspieler der TSG Hoffenheim. Der anhaltende Applaus diente als Beleg, dass das Publikum einfach dankbar ist, wenn die DFB-Stars gegen Leichtgewichte in einem Länderspiel an die Grenzen gehen. Der Antrieb könnte auch mit seinem auslaufenden Vertrag in München zu tun haben.
Fußball-Nationalspieler Serge Gnabry vom FC Bayern spricht im aktuellen sportstudio mit Jochen Breyer über seine aktuelle Form, seinen Werdegang - und Mode.
04.10.2025 | 21:37 minDer Offensivallrounder war dort auch schon auf Abwege geraten und fing sich nach einem Paris-Trip vor zwei Jahren den wenig schmeichelhaften Beinamen "Gucci-Gnabry" ein. Aber wer die Zeitmaschine zurückspult, sieht bei ihm fast so viele unterschiedliche Wegmarken wie Frisuren.
Die schwierige Lehrzeit beim FC Arsenal, wo ihm als Talent der Durchbruch nicht gelingen wollte. Das Vertrauen, das ihm Horst Hrubesch bei den Olympischen Spielen 2016 in Brasilien gab. Der Wechsel zu Werder Bremen, worauf ein Jahr später der Zwischenschritt in den Kraichgau folgte, weil da einer bewusst noch mal Weiterbildung unter dem heutigen Bundestrainer wollte. Erst danach wagte er sich zu den Bayern, um zu einem europäischen Topspieler zu reifen.
Gnabrys Gier und Haltung sind auffällig
Für Gnabry ist die Zeit bei der Nationalmannschaft unter Nagelsmann bereits der dritte gemeinsame Kreuzungspunkt. Ähnlich wie bei Kumpel Joshua Kimmich, dem er als Trauzeuge diente, ist seine Karriere im DFB-Dress noch unerfüllt. Ein Titel fehlt, und so viele Chancen über die WM 2026 bleiben vielleicht nicht mehr.
Die deutsche Fußball-Nationalelf hat sich gegen Luxemburg keine Blöße gegeben. In der WM-Qualifikation gab es einen unangefochtenen Sieg gegen den Außenseiter.
10.10.2025 | 8:45 minBesser als das voller Entschlossenheit erzielte 3:0 (48.) hatte dem Bundestrainer übrigens der Vollsprint in die eigene Hälfte nach einer halben Stunde gefallen. Mit dieser Haltung könnte die im Herbst 2019 von Joachim Löw erteilte Stammplatzgarantie ("Der Serge spielt bei mir immer") eine Wiederbelebung erfahren.
Aber nur dann, betonte Nagelmann. "Der Zusatz hat es gut beschrieben: Er muss in dieser Verfassung sein, dann ja. Er war einer dieser Vorbildspieler, was Gier angeht". Da habe einer ein Zeichen für alle gesetzt. "Wenn die Topspieler, die in der Offensive angesiedelt sind und seit Jahren bei einem Riesenverein spielen, diese Galligkeit auch nach hinten vorleben, dann wird es auch jeder Spieler von einem kleineren Verein machen."
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