Fußball-WM-Qualifikation: DFB-Pflichtsieg mit großer Wirkung

Fußball-WM-Qualifikation:Gegen Luxemburg: DFB-Pflichtsieg mit großer Wirkung

von Frank Hellmann
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Die deutsche Nationalmannschaft erobert mit dem 4:0 gegen Luxemburg die Tabellenführung in der WM-Qualifikation. In Nordirland soll der nächste große Schritt folgen.

Deutsche Fußballnationalmannschaft im Stadion in Sinsheim nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg am 10.10.2025

Nur verhaltener Jubel auf der Ehrenrunde: Die DFB-Elf weiß den Pflichtsieg gegen Luxemburg einzuschätzen

Quelle: Imago

Julian Nagelsmann war nicht nach Überschwang zumute. Und auch seine Nationalspieler bejubelten den Pflichtsieg gegen Luxemburg (4:0) deutlich verhaltener als das Publikum in Sinsheim. Während viele Menschen noch Deutschland-Fahnen schwenkten, gingen Joshua Kimmich und Kollegen fast gemächlich auf die Ehrenrunde.

Deutschlands Serge Gnabry in Aktion gegen Enes Mahmutovic von Luxemburg.

Die deutsche Fußball-Nationalelf hat sich gegen Luxemburg keine Blöße gegeben. In der WM-Qualifikation gab es einen unangefochtenen Sieg gegen den Außenseiter.

10.10.2025 | 8:45 min

Ein Sieg, der höher hätte sein können

Als wollten sie damit sagen: Der entscheidende Schritt für die WM-Qualifikation war das noch nicht. Zudem stand an diesem kühlen Freitagabend im Kraichgau irgendwie ja auch die Frage im Raum, ob die DFB-Auswahl gegen einen fast 70 Minuten in Unterzahl spielenden Gegner aus dem kleinen Großherzogtum nicht noch mehr Tore hätte schießen müssen. Der Bundestrainer wollte jedoch eine solche Debatte nicht führen:

Klar kann man mit der Dominanz mehr Tore machen. Aber am Ende war es ein verdienter Sieg, den wir gebraucht haben.

Bundestrainer Julian Nagelsmann

Mehrfach belobigte Nagelsmann im Nachgang "Gier und Galligkeit", also gewissermaßen Grundtugenden, die bei der Schlappe gegen die Slowakei (0:2) vor einem Monat komplett gefehlt hatten.

Bundestrainer Julian Nagelsmann im Interview nach dem Spiel der Nationalmannschaft gegen die Slowakei.

Bundestrainer Julian Nagelsmann vermisst von seiner Mannschaft die Emotionalität im Spiel gegen die Slowakei. Man habe in der Höhe glücklich verloren.

05.09.2025 | 2:30 min

Nagelsmann fordert in Nordirland noch mehr Lust

Weil nun Nordirland zeitgleich gegen die Slowaken (2:0) gewann, weisen nach drei Spieltagen drei Teams sechs Punkte auf. Die Nagelsmann-Truppe reist plötzlich doch als Tabellenführer der Gruppe A zur Auswärtsaufgabe nach Belfast (Montag, 20.45 Uhr). Im stimmungsvollen Windsor Park entfaltet die "Green and White Army", wie die leidenschaftlichen nordirischen Fans genannt werden, ihre volle Kraft.

Der Bundestrainer weiß, was gefordert ist, um die Planungen für die WM 2026 zu vertiefen: „Da müssen wir auf jeden Fall eine Schippe drauflegen und die Lust auf Gegenpressing mitnehmen, aufs gemeinschaftliche Verteidigen."

Weil der Gegner zu Hause spielt mit frenetischen Fans im Rücken und diese langen Bälle noch klarer und strukturierter spielt, mit noch mehr Personal und Körperlichkeit.

Bundestrainer Julian Nagelsmann

David Raum schießt erstes Länderspieltor

Dem 38-Jährigen kam an langjähriger Wirkungsstätte zugute, dass der Ex-Hoffenheimer David Raum seine gestiegene Verantwortung als Kapitän von RB Leipzig beim Freistoß zum 1:0 (12.) nutzte. Er habe schon am Spieltag ein "gutes Gefühl" gehabt und vor der Ausführung dem Kollegen Florian Wirtz geflüstert, dass er doch den Ball gerne für sein erstes Länderspieltor über die Mauer heben könnte, verriet der Linksverteidiger.

Frankreichs Florian Thauvin schießt das Tor zum 3:0 gegen Aserbaidschan.

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11.10.2025 | 2:59 min

Gesagt, getan. Das 2:0 steuerte dann Kapitän Joshua Kimmich mit dem erst nach VAR-Intervention verhängten Handelfmeter bei (21.), in deren Folge auch noch der Luxemburger Dirk Carlson eine Rote Karte sah. Eine sehr, sehr harte Doppelbestrafung.

Joshua Kimmich spielt jetzt zwei Positionen

Dass Kimmich wieder jene hybride Rolle – ein Wechselspiel zwischen Rechtsverteidiger und Mittelfeldlenker - einnahm, die ihm bereits Hansi Flick am Ende seiner Amtszeit zuteilte, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie.

Für mich ist selbstverständlich, da zu spielen, wo der Trainer mich sieht.

Joshua Kimmich, Fußball-Nationalspieler

"Im Verein ist es ganz klar die Sechs, hier ist es kein Problem, wenn es mal rechts oder im Mittelfeld ist", sagte der 30-Jährige, der sich als Diplomat in Stollenschuhen zu verstehen gab.

Nagelsmann befand, dass sein Anführer mit dem Ball genau dieselbe Position wie beim FC Bayern bekleide. Ob das auch gegen stärkere Gegner gut geht, könnte in Zukunft noch spannend werden. Auffällig in der Gegenwart, dass das Selbstverständnis von fünf Münchner Nationalspielern für Sicherheit sorgte. Aleksandar Pavlovic und Leon Goretzka harmonierten gut auf der Doppel-Sechs, aus der Dreierreihe davor stach Serge Gnabry heraus.













Nagelsmann voll des Lobes für Gnabry

Es war weniger das 3:0 (48.), dem Kimmich aus dem Gewühl gleich noch das 4:0 folgen ließ (50.), für das Gnabry gepriesen wurde, sondern sein Vollsprint gegen den Ball nach einer halben Stunde. "Er war einer dieser Vorbildspieler, was Gier angeht", sagte Nagelsmann.

Serge spielt eine super Saison und hat sein bestes Spiel seit langem gemacht.

Bundestrainer Julian Nagelsmann

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Quelle: Reuters

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