Bundespräsident startet Afrikareise:Steinmeier: "Nervöse Zuversicht" für Frieden in Nahost
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gibt sich verhalten optimistisch für einen Frieden in Nahost. Zum Auftakt seiner Afrikareise nimmt er in Ägypten "nervöse Zuversicht" wahr.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlässt mit Ahmed Ghoneim, Generaldirektor des Grand Egyptian Museum, und Botschafter Jürgen Schulz einen Tag nach der Eröffnung das Museum in Kairo.
Quelle: dpaBundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in politischen Gesprächen in Kairo über die Lage im Nahen Osten eine "nervöse Zuversicht" ausgemacht. Es gebe die Hoffnung, dass nach dem Erreichen eines Waffenstillstandes im Gazastreifen der Friedensprozess weitergehe, sagte er in Kairo. "Aber viele unterschätzen auch die Schwierigkeiten, die noch vor uns liegen und insbesondere vor dieser Region liegen, überhaupt nicht", berichtete er.
Nach den jüngsten Kämpfen im Gazastreifen hat sich das israelische Militär erneut zu der von den USA vermittelten Waffenruhe bekannt.
29.10.2025 | 0:25 minGespräche mit Regierungschefs der Region
Steinmeier hatte sich in Kairo am Rande der Eröffnung des neuen Grand Egyptian Museum Libanons mit Regierungschef Nawaf Salam und Ägyptens Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zu bilateralen Gesprächen getroffen. Während der Einweihungsfeier sprach er mit weiteren Staats- und Regierungschefs. Vor dem Treffen mit al-Sisi sagte er:
Man hofft darauf, dass die Welt jetzt den weiteren Prozess nicht nur abwartet, sondern mithilft, dass aus dem brüchigen Waffenstillstand dauerhafte Stabilität wird.
Frank-Walter Steinmeier
Steinmeier wies darauf hin, dass die Bundesregierung zugesagt habe, beim Wiederaufbau im Gazastreifen zu helfen.
Nach Jordanien und Syrien hat Außenminister Wadephul den Libanon besucht. Seit 2006 überwachen dort stationierte deutsche Soldaten den Seeraum und bilden die Küstenwache aus.
31.10.2025 | 1:42 minVom neuen Großen Ägyptischen Museum in Kairo zeigte sich Steinmeier begeistert: "Es ist Großes, was die Ägypter hier in wenigen Jahren geschaffen haben", sagte er. "Man kann das in seiner Bedeutung gar nicht überschätzen." Er sei überzeugt, dass dieses Museum viele Besucher aus aller Welt anziehen werde. An der Eröffnung des Museums nahm auch seine Frau Elke Büdenbender teil.
Das Grand Egyptian Museum nahe der Pyramiden wird eröffnet und ist gigantisch, ein monumentaler Bau mit rund 100.000 Exponaten. Es ist auch Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins.
01.11.2025 | 2:41 minSteinmeier würdigt Ghana und Angola als regionale Player
Hauptziele der Reise sind Ghana und Angola. Steinmeier wird auf der Reise von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Mit Ghana habe Deutschland seit vielen Jahrzehnten enge Beziehungen, sagte Steinmeier. Hier gebe es nicht nur enge wirtschaftliche Beziehungen, sondern auch eine gute Kooperation in Wissenschaft und Gesundheitswesen.
Angola sei ein Partner, "der etwas zu Unrecht nicht im Fokus der deutschen Politik stand". Dort gebe es noch viele Menschen, die früher in der DDR studiert hätten. "Die Beziehungen entwickeln sich, sie werden enger."
Ghana besitzt große Rohstoffvorkommen
Ghana ist eine der größten Volkswirtschaften Westafrikas. Das Land mit seinen rund 35 Millionen Einwohnern profitiert von seinem Rohstoffreichtum. Es exportiert Öl, Gas, Kakao, Gold und Erze wie Bauxit. Ghana kämpft gegen eine hohe Staatsverschuldung und hohe Inflation an. Eine schwere Wirtschaftskrise hat Millionen Menschen in die Armut gestürzt.
Der Lobito-Korridor soll den Zugang zu Afrikas Rohstoffen erleichtern. USA, EU und China investieren Milliarden – ein geopolitisches Rennen um Einfluss und Ressourcen. Wer profitiert wirklich?
29.10.2025 | 6:35 minDeutschland bezieht Öl und Gas aus Angola
Angola hat gerade den Vorsitz in der Afrikanischen Union (AU) inne, dem wichtigsten Zusammenschluss afrikanischer Staaten mit derzeit 55 Mitgliedern. Das Land verfügt über große, bisher kaum erschlossene Vorkommen an kritischen Rohstoffen, die auch die deutsche Wirtschaft benötigt.
90 Prozent der angolanischen Exporte entfallen auf Rohöl. Auch Deutschland bezieht vor allem Öl und Gas aus dem Land mit seinen rund 38 Millionen Menschen.