Israel weist internationale Kritik an Siedlungsbau zurück

Auch Deutschland äußert Bedenken:Israel weist internationale Kritik an Siedlungsbau zurück

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Die israelische Regierung gibt den Bau von 19 neuen Siedlungen im Westjordanland frei. Daran gibt es Kritik - auch aus Deutschland. Der Außenminister Israels reagiert scharf.

Zwei israelische Sicherheitskräfte stehen vor einer israelischen Flagge bei einer Siedlung im Westjordanland.

Gemeinsam mit 13 anderen Staaten hat Deutschland Israels Pläne für den Bau 19 neuer Siedlungen im Westjordanland verurteilt. In der Erklärung heißt es, der Siedlungsbau sei völkerrechtswidrig.

25.12.2025 | 0:21 min

Israel hat die internationale Kritik an der Genehmigung von 19 neuen Siedlungen im besetzten Westjordanland scharf zurückgewiesen. Außenminister Gideon Saar erklärte am Mittwoch auf der Plattform X, die Entscheidung diene der Abwehr von Sicherheitsbedrohungen. "Ausländische Regierungen werden das Recht der Juden, im Land Israel zu leben, nicht einschränken", erklärte Saar.

Und jede solche Forderung ist moralisch verwerflich und diskriminierend gegenüber Juden.

Gideon Saar, Außenminister Israels

Alle Siedlungen befäden sich auf staatlichem Land Israels, schreibt Saar weiter. Israel handele im Einklang mit dem Völkerrecht.

Der X-Post von Israels Außenminister Gideon Saar

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Schaltgespräch mit ZDF-Korrespondentin Anne Brühl

Es gibt Hoffnung an diese - doch von Frieden ist die Region noch weit entfernt berichtet ZDF-Korrespondentin Anne Brühl aus Bethlehem.

24.12.2025 | 1:14 min

Auch Deutschland verurteilt Siedlungsbau

Zuvor hatte eine Gruppe von Staaten, darunter Deutschland, Großbritannien und Kanada, die Genehmigung der neuen israelischen Siedlungen verurteilt.

In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie Israel auf, die Entscheidung rückgängig zu machen. Diese verstoße gegen das Völkerrecht und riskiere, die Instabilität anzuheizen. Zu den Unterzeichnern gehörten auch Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Irland, Island, Japan, Malta, die Niederlande, Norwegen und Spanien.

Israelische Siedler legen Feuer an Lagerhaus im Westjordanland

Hinter Siedlergewalt im Westjordanland sehen Beobachter ein Ziel: Vertreibung.

26.11.2025 | 2:23 min

Merz rudert bei Zweistaatenlösung zurück

Die deutsche Beteiligung an der Erklärung steht im Kontrast zu Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz bei seinem Antrittsbesuch in Israel Anfang des Monats. Dort hatte er zwar zunächst betont, der Weg zu einer palästinensischen Staatlichkeit müsse offenbleiben.

Nachdem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Zweistaatenlösung jedoch energisch ablehnte, war Merz bei dieser Forderung zurückgerudert. Mit Blick auf einen Palästinenserstaat sagte er, dies sei eine Hoffnung, die sich vielleicht erfülle, vielleicht aber auch nicht.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (nicht im Bild) und der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sprechen während einer gemeinsamen Pressekonferenz am Sonntag, dem 7. Dezember 2025, in Jerusalem, Israel, zu den Medien.

Bei seiner Reise Anfang Dezember bekräftigte Bundeskanzler Merz die Solidarität Deutschlands mit Israel.

07.12.2025 | 2:55 min

Israel stimmt Bau von 19 neuen Siedlungen zu

Am Sonntag hatte das israelische Sicherheitskabinett einem Vorschlag des rechtsextremen Finanzministers Bezalel Smotrich und von Verteidigungsminister Israel Katz zur Gründung von 19 neuen Siedlungen im Westjordanland zugestimmt. Die Zahl der seit drei Jahren genehmigten Siedlungen in dem Palästinensergebiet stieg damit auf 69.

Die erneute Ausweitung des israelischen Siedlungsbaus soll laut Smotrich die Gründung eines Palästinenserstaats verhindern. Die 14 Staaten forderten die israelische Regierung auf, "diese Entscheidung rückgängig zu machen".

Überschwemmungen treffen Zelte von vertriebenen Palästinensern nach starken Regenfällen im Gazastreifen

Die israelischen Angriffe auf Gaza halten an. Auch starke Regenfälle und kalte Temperaturen verschlechtern die Situation für Hunderttausende Vertriebene, die in Zeltlagern leben.

21.12.2025 | 2:34 min

Internationales Recht: Siedlungen im Westjordanland illegal

Israel hält das Westjordanland seit Ende des Sechstagekrieges von 1967 besetzt. In dem Gebiet leben rund drei Millionen Palästinenser und etwa 500.000 Israelis. Nach internationalem Recht sind alle israelischen Siedlungen in dem Palästinensergebiet illegal. Einige Außenposten gelten auch nach israelischem Recht als illegal, viele davon wurden jedoch von den israelischen Behörden legalisiert.

Friedensplan für Gazastreifen
:Liveblog: Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt

Seit dem 10. Oktober herrscht eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas - und hat damit den Krieg in Nahost unterbrochen. Doch die Feuerpause scheint fragil. Die News im Blog.
26.01.2022, Berlin: Die Fahnen von Israel und Deutschland wehen vor dem Abgeordnetenhaus Berlin.
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Über das Thema berichtete ZDFheute xpress am 25.12.2025 ab 10:30 Uhr.

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