Trump: Werde Westjordanland-Annexion durch Israel "nicht zulassen"

Kritische Töne in Richtung Israel:Trump: Werde Westjordanland-Annexion "nicht zulassen"

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Ungewohnte Kritik aus dem Weißen Haus in Richtung Israel: US-Präsident Donald Trump lehnt eine Annexion des Westjordanlands entschieden ab. Es sei "Zeit, jetzt aufzuhören".

Trump Netanjahu Weißes Haus

Zuletzt hatte Netanjahu bekräftigt: Donald Trump sei der beste Freund Israels (Archivbild)

Quelle: AFP

US-Präsident Donald Trump hat sich gegen eine Annexion des Westjordanlands durch Israel ausgesprochen. Er werde dies nicht erlauben, sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus.

Ich werde nicht zulassen, dass Israel das Westjordanland annektiert. Nein, ich werde es nicht zulassen. Es wird nicht passieren.

Donald Trump, US-Präsident

"Es reicht", sagte er offenbar in Bezug auf Israel, während er Anordnungen unterzeichnete, die nichts mit der Nahostpolitik zu tun hatten. Es sei "Zeit, jetzt aufzuhören".

Druck arabischer Staaten auf Trump wächst

Die USA sind international Israels wichtigster Verbündeter. Auch Präsident Trump rühmt sich stets seiner engen Beziehung zum israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, der zuletzt durch Äußerungen wiederholt versuchte, die Gunst des US-Präsidenten zu sichern.

Schaltgespräch mit Claudia Bates

Zuletzt kritisierte Trump den israelischen Angriff auf Katars Hauptstadt. Der "Angriff in Doha geht klar gegen US-Interessen", sagt Claudia Bates aus Washington.

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Trump steht jedoch unter Druck von arabischen Staats- und Regierungschefs, die öffentlich ihre Besorgnis über militärische Schritte Israels zur weiteren Annexion von Gebieten geäußert haben.

Rechtsextreme Minister in Netanjahus Regierung hatten zuletzt massiv auf die Annexion des Westjordanlands gedrängt - als Reaktion auf die Anerkennung eines palästinensischen Staats durch mehrere wichtige westliche Länder.

USA, Gemeinsamer Stützpunkt Andrews: US-Außenminister Marco Rubio spricht am Joint Base Andrews vor seinem Abflug nach Israel mit Medienvertretern.

US-Außenminister Rubio war vor wenigen Tagen in Israel zu Gesprächen mit Regierungschef Netanjahu angekommen.

14.09.2025 | 0:30 min

Netanjahu in New York erwartet

Israels Ministerpräsident Netanjahu will an diesem Freitag vor der UN-Vollversammlung in New York sprechen. Netanjahu will nach Medienberichten erst nach einem Treffen mit US-Präsident Trump, das am kommenden Montag geplant ist, eine abschließende Entscheidung treffen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) warnten Israel zuletzt eindringlich vor einer möglichen Annexion großer Teile des Westjordanlands. Solche Schritte würden die Chancen auf Frieden in der Region zunichtemachen und den Geist der mit Israel geschlossenen Abraham-Abkommen verraten, hieß es.

Mehrere Vertreter von arabischen und muslimischen Staaten auf einer Konferenz in Doha

Vertreter aus rund 60 arabischen und muslimischen Staaten haben auf dem Sondergipfel in Kater ein Waffenembargo und Sanktionen gegen Israel gefordert.

16.09.2025 | 1:27 min

Israel treibt Siedlungsbau im Westjordanland voran

Die Emirate waren 2020 der erste Golfstaat, der mit Israel diplomatische Beziehungen aufnahm. Grundlage dafür waren die von den USA vermittelten sogenannten Abraham-Abkommen, die auch Bahrain unterzeichnete. Netanjahu hatte frühere Annexionspläne im Westjordanland im Gegenzug für die damalige Annäherung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgesetzt.

Anders als der Gazastreifen, in dem Israels Krieg gegen die Hamas andauert, wird das Westjordanland von der Palästinensischen Autonomiebehörde regiert. Gleichzeitig treibt Netanjahus rechtsreligiöse Regierung den Siedlungsausbau im Westjordanland und in Ost-Jerusalem stetig voran.

Palästinensische Gebiete, Rujeib: Palästinenser begutachten die Trümmer eines von einem israelischen Bagger zerstörten Hauses in der Stadt Rujeib, östlich der Stadt Nablus

Seit 1967 ist das Westjordanland von Israel besetzt. Dort nehmen die Angriffe israelischer Siedler auf Palästinenser und Christen zu. Es werden Vorwürfe gegen die Behörden laut.

15.07.2025 | 2:49 min

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Wie sich der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern entwickelt hat – ein Überblick in Karten.

Mehrere westliche Länder erkannten Staat Palästina zuletzt an

Immer mehr westliche Partner wenden sich derzeit wegen der aggressiven israelischen Kriegsführung im Gazastreifen von der Regierung des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu ab. Beobachter kritisieren, dass der Angriff der Terrororganisation Hamas, der den Gazakrieg ausgelöst hat, das Vorgehens in Israel nicht rechtfertige. Nach Großbritannien und Kanada hatte am Montag unter anderem auch Frankreich den Staat Palästina anerkannt.

Diese Länder erkennen Palästina als Staat an

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Quelle: Reuters, dpa
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