Im Fall von Neuaufrüstung: Trump droht Iran mit Militärschlag

Treffen mit Netanjahu in Florida:Trump droht Iran mit Militärschlag im Fall von Neuaufrüstung

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Eine Drohung Richtung Iran und scharfe Worte Richtung Hamas: US-Präsident Donald Trump sichert Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bei ihrem Treffen Unterstützung zu.

US-Präsident Trump empfängt Israels Ministerpräsident Netanjahu

Beim Treffen von Israels Premier Netanjahu und US-Präsident Trump geht es um die Waffenruhe in Gaza und die Bedrohung durch den Iran. Die USA sind zunehmend frustriert über den stockenden Friedensprozess.

30.12.2025 | 2:34 min

US-Präsident Donald Trump unterstützt israelische Angriffe auf den Iran, sollte das Land ein Abkommen ablehnen und seine Raketen- und Atomprogramme fortsetzen. Er befürworte einen Schlag, falls der Iran weiter Raketen baue, sagte Trump bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida.

Trump stellt US-Beteiligung in Aussicht

Noch dringlicher ist aus Sicht des Republikaners ein Eingreifen, falls diplomatische Versuche scheitern und der Iran sein Nuklearprogramm fortsetzt. "Wir werden es sofort tun", sagte er zu möglichen Angriffen in dem Fall und stellte damit eine US-Beteiligung in Aussicht. Kurz zuvor hatte Trump gesagt, man werde dem Iran harte Schläge versetzen, sollte Teheran wieder aufrüsten.

Ein wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei schrieb in einem Post auf der Plattform X, die Raketenkapazität und Verteidigung des Irans könnten nicht beschränkt werden und bedürften keiner Erlaubnis. Ali Schamchani warnte:

Jede Aggression wird mit einer sofortigen harten Reaktion beantwortet, die jenseits der Vorstellungskraft ihrer Planer liegt.

Ali Schamchani, wichtiger Berater von Irans oberstem Führer Ali Chamenei

Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Atomanlagen bombardiert.

Schaltgespräch-Gerlach-Sievers

"Netanjahu pokert, wie er das immer tut", sagt Experte Gerlach zum Treffen Trump-Netanjahu. Die Amerikaner aber werden der israelischen Regierung sagen, daß sie unzufrieden sind.

29.12.2025 | 4:02 min

Scharfe Worte Richtung Hamas

Zudem bekräftigte Trump nach dem Treffen mit Netanjahu, die radikal-islamische Hamas müsse mit schweren Konsequenzen rechnen, sollte sie nicht entwaffnen. Mit Blick auf den Gazastreifen sagte Trump, er wolle zur zweiten Phase des im Oktober zwischen Israel und der Hamas geschlossenen Abkommens übergehen. Israel und die Hamas werfen sich gegenseitig schwere Verstöße gegen die Vereinbarung vor. Die Umsetzung des von Trump vorangetriebenen US-Plans für den Gazastreifen ist ins Stocken geraten.

Die Hamas weigert sich zudem, sich zu entwaffnen und hat ihre Kontrolle wieder gefestigt, während israelische Truppen in etwa der Hälfte des Gebiets verschanzt bleiben. Trump machte die Hamas für die Verzögerung verantwortlich und bekräftigte, es werde "die Hölle los sein", wenn die Gruppe ihre Waffen nicht niederlege.

Ich bin nicht besorgt darüber, was Israel tut.

Donald Trump, US-Präsident

"Ich mache mir Sorgen darüber, was andere tun oder vielleicht nicht tun."

US-Präsident Donald Trump (r) begrüßt den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in seinem Club Mar-a-Lago.

Beim Treffen von Netanjahu und Trump geht es um die Zukunft der Waffenruhe in Gaza. Unterschiedliche Prioritäten belasten das Verhältnis zwischen Washington und Jerusalem.

29.12.2025 | 2:51 min

Bedingungen des US-Plans für den Gazastreifen

Das von den USA vermittelte Abkommen sieht den Rückzug Israels aus dem Palästinensergebiet und die Entwaffnung der Hamas vor, die zudem auf eine Regierungsrolle verzichten soll.

Aus dem Umfeld Netanjahus hieß es, dieser werde darauf bestehen, dass die Hamas die sterblichen Überreste der letzten in Gaza verbliebenen israelischen Geisel zurückgebe, bevor die nächsten Phasen des US-Plans eingeleitet würden. Israel hat zudem den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten noch nicht geöffnet, was ebenfalls eine Bedingung des Plans ist.

Trump sagte zudem, er habe mit Netanjahu über die Möglichkeit gesprochen, türkische Friedenstruppen in Gaza zu stationieren.

Quelle: AFP, dpa, Reuters
Über dieses Thema berichtete ZDFheute Xpress am 29.12.2025 um 23:34 Uhr.

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