Alfons Schuhbeck: Vier Jahre und drei Monate Haft für Fernsehkoch

Starkoch verurteilt:Vier Jahre und drei Monate Haft für Schuhbeck

|

Insolvenzverschleppung und Betrug: Das Landgericht München I hat den Starkoch Alfons Schuhbeck in einem neuen Prozess zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Alfons Schuhbeck am 14.07.2025 in München
Prozess gegen Alfons Schuhbeck: Der Starkoch steht wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs mit Corona-Hilfen vor Gericht.
Quelle: SVEN SIMON | Frank Hoermann

Das Landgericht München I hat den Starkoch Alfons Schuhbeck unter anderem wegen Insolvenzverschleppung und Betrugs verurteilt. Es verhängte eine Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten. In die Strafe eingerechnet ist seine frühere Verurteilung wegen Steuerhinterziehung. Deren Vollzug ist derzeit aus Gesundheitsgründen ausgesetzt.
"Letztendlich sind Sie zu groß geworden", sagte Richter Uwe Habereder an den 76-Jährigen gerichtet. Schuhbeck habe seine "Firmen auf eine Art und Weise betrieben, wie es sich für einen Geschäftsmann zumindest nicht gehört".

Schuhbeck bittet um Entschuldigung

Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gesamtfreiheitsstrafe von vier Jahren und sieben Monaten gefordert, die Verteidigung keine konkrete Forderung gestellt.
Schuhbeck selbst entschuldigte sich in seinem letzten Wort bei "allen, die durch mich Probleme erfahren haben." Er betonte:

Das wird mich für den Rest meines Lebens belasten und tut mir sehr leid.

Alfons Schuhbeck

Star-Koch Alfons Schuhbeck
Der ehemalige Starkoch wurde bereits wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Nun musste er sich erneut vor Gericht verantworten - diesmal wird ihm unter anderem Insolvenzverschleppung vorgeworfen.24.06.2025 | 2:33 min

Staatsanwältin spricht von "grobem Eigennutz"

Die Staatsanwältin sagte in ihrem Plädoyer, das Firmenimperium, das Schuhbeck aufgebaut hatte, sei ihm "leider Gottes über den Kopf gewachsen". Er habe aber auch "aus grobem Eigennutz" gehandelt. Besonders verwerflich sei es, dass Schuhbeck die "beispiellose nationale Notlage in der Pandemie" ausgenutzt habe. Schuhbeck habe viel zu lange versucht, "das Lebenswerk und den Schein aufrechtzuerhalten".
Bereits im Jahr 2022 hatte das Landgericht München I Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Der Vollzug der Haftstrafe ist allerdings derzeit ausgesetzt, weil Schuhbeck an Krebs erkrankt ist und außerhalb des Gefängnisses behandelt wird.
Schuhbeck hatte die Vorwürfe im neuen Prozess gegen ihn eingeräumt und zugegeben, schon lange vor der offiziellen Insolvenz von den massiven finanziellen Problemen seiner Firmen gewusst und dennoch rechtswidrig Corona-Hilfen beantragt zu haben.

Schuhbecks Geständnis ist Teil eines Deals

Sein Geständnis war Teil eines sogenannten Deals, in dessen Rahmen Staatsanwaltschaft und Verteidigung sich mit dem Gericht auf einen Strafrahmen von zwischen vier Jahren bis vier Jahren und acht Monaten geeinigt hatten. Schuhbecks Verteidiger Norbert Scharf betonte die Kooperation des Angeklagten und dass es auch darum aus seiner Sicht möglich wäre, "am unteren Rahmen" der Vereinbarung zu bleiben.
Sein zweiter Anwalt Joachim Eckert betonte Schuhbecks "eisernen Willen" sowie "die Bereitschaft, immer zu arbeiten". Heute mache er den "Eindruck eines gebrochenen, alten kranken Mannes".

Über Jahre hinweg hat er mit seinem Kochen, seinen Shows im Zelt oder im Fernsehen den Leuten glückliche Stunden beschert - und ich denke, das wird auch bleiben.

Joachim Eckert, Schuhbeck-Anwalt

Schuhbecks Firmen haben einen riesigen Schuldenberg hinterlassen: Gläubiger fordern nach Angaben des Insolvenzverwalters Max Liebig laut aktuellem Stand insgesamt 27 Millionen Euro. Seiner Einschätzung nach wird nur ein Bruchteil davon bei Abschluss der Insolvenzverfahren zurückgezahlt werden können.
Alfons Schuhbeck wieder auf freiem Fuß
Der Starkoch sitzt eigentlich wegen Steuerhinterziehung ein. Nun wurde offenbar seine Haft ausgesetzt, weil er sich in medizinische Behandlung begeben muss.10.06.2025 | 0:40 min
Quelle: dpa

Mehr zu Alfons Schuhbeck

Weitere Promi-Nachrichten