Torhüter über Vergleich mit Neuer:Atubolu: "Mein Opa hat sich tierisch aufgeregt"
Fans und Experten prophezeien Freiburgs Atubolu eine große Karriere. Im "sportstudio" spricht der Keeper über seine Zukunft - und den herausfordernden Vergleich mit Manuel Neuer.
Noah Atubolu macht im Tor des SC Freiburg auf sich aufmerksam. Auch der Bundestrainer hat ihn auf dem Zettel. Langfristig will der Keeper Deutschlands Nummer 1 werden.
13.09.2025 | 21:22 minSieben Gegentore und null Punkte aus den ersten beiden Ligaspielen. So einen Saisonstart hinzulegen, hätte beim SC Freiburg wohl keiner erwartet - auch Freiburgs Torhüter Noah Atubolu nicht.
Dessen erhoffte Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft blieb in der ersten Länderspielpause aus. Der 3:1-Sieg im Lokalduell gegen den VfB Stuttgart soll nun die Wende bringen.
Aus dem Brennpunkt zum Fußballprofi
Die Partie gegen den VfB ist für Atubolu bereits sein 79. Pflichtspiel für den SC Freiburg. Seit zehn Jahren trägt der 23-Jährige das SC-Trikot. Aus der eigenen Jugend schaffte der gebürtige Freiburger den Sprung in den Profikader - trotz einer Kindheit im "sozialen Brennpunkt" Weingarten.
Atubolu sei damit ein "starkes Vorbild für die Kinder im Stadtteil, damit man sieht, dass man aus einem Weingarten, also einem sozial schwachen Stadtteil, es weit schaffen kann", sagt Habibo Ismail, Vorstand im Stadtteilbüro Forum Weingarten.
Mit 6 Punkten nach den ersten zwei Spieltagen beginnt der 1. FC Köln seine Saison mit einem Traumstart. Gegen Freiburg gewinnen die Domstädter deutlich mit 4:1 und sichern sich Tabellenplatz 3.
01.09.2025 | 1:32 minAnstatt sich auf "die schiefe Bahn" locken zu lassen, habe Atubolu trainiert. Er berichtet von "Gym-Sessions bis in die späte Nacht". Seine Freunde bestätigen: "Auch wenn wir kaputt waren, wollte er noch mehr machen."
Ärger über Nicht-Nominierung
Ausgehend vom Freiburger Stadtteil Weingarten soll Atubolus Weg in die deutsche A-Nationalmannschaft führen. Nach 22 Länderspielen für die U21-Nationalmannschaft und einer starken Vorsaison fühlte sich der Freiburger im September schon bereit für die DFB-Auswahl.
Ich persönlich hatte mir natürlich mehr erwünscht.
Noah Atubolu über die Nicht-Nominierung zur Nationalmannschaft
Am Ende reichte es nur für eine Nominierung auf Abruf und lobende Worte von Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Der Trend, auf dem er sich bewegt, der ist sehr, sehr gut."
- Nach DFB-Pleite gegen Slowakei: Warum Julian Nagelsmann Angriffsfläche bietet
In den letzten 30 Minuten des WM-Quali-Spiels gegen Nordirland habe die DFB-Elf ihr wahres Gesicht gezeigt, sagt Bundestrainer Julian Nagelsmann im Interview mit Lili Engels.
08.09.2025 | 2:30 minAtubolu bleibe somit nichts anderes übrig, als "jeden Samstag abzuliefern". Sein persönliches Saisonziel ist die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im Sommer 2026. "Wäre ja komisch, wenn es nicht so wäre", findet der Freiburger. Aber selbst wenn das nicht funktioniert, habe er noch genug Zeit, um "langfristig auf jeden Fall Nationaltorwart zu werden", sagt er im "aktuellen sportstudio".
Hermann Gerland, jahrzehntelang Assistent von Top-Trainern, über das Torwartproblem der DFB-Elf, seinen langjährigen Arbeitgeber FC Bayern München und über Sanro Wagner.
23.08.2025 | 22:15 minFolgenschwerer Vergleich mit Manuel Neuer
Atubolus Talent ist groß, früh in seiner Karriere wird er daher mit Manuel Neuer verglichen. Sein naiver Gedanke damals: "Cool, wow, ich werde mit dem besten Torwart verglichen". Sein Opa sei sich den negativen Folgen eher bewusst gewesen und habe versucht, seinen Enkel zu erden.
Mein Opa hat sich tierisch aufgeregt.
Noah Atubolu über den Vergleich zu Manuel Neuer
Julian Schuster über den Übergang als Nachfolger von Christian Streich, politische Themen in der Kabine und den Vorteil, mit vielen Spielern noch selbst zusammengespielt zu haben.
02.02.2025 | 19:06 minTheater in den sozialen Medien
Trotzdem war seine erste Saison als Profi "knallhart". Mit 21 Jahren wurde Atubolu Stammtorwart beim SC Freiburg, doch die Erwartungen waren zu hoch. Sein damaliger Trainer Christian Streich empfand es als "viel zu viel Theater in den sozialen oder teilweise asozialen Medien".
Der junge Torhüter wurde von Fans immer wieder zum Sündenbock gemacht. Heute denkt Atubolu, "dass es mit eine Rolle gespielt hat, dass ich die Hautfarbe habe, die ich habe".
Trotz all der Widerstände kämpft sich Atubolu auch aus dieser Situation heraus und hat nun das Gefühl in Freiburg "komplett geliebt zu werden". Dabei wird es ihn besonders freuen, dass auch seine Vergleichsfigur Manuel Neuer findet Atubolu stünden "natürlich alle Türen offen für die Zukunft".
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