Nagelsmann vor Nordirland-Spiel:"Werde nicht zehn Spieler austauschen"
Nach dem ernüchternden 0:2 in der Slowakei muss sich Bundestrainer Nagelsmann etwas einfallen lassen. Sonst droht im WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland der nächste Rückschlag.
Wiedergutmachung fürs 0:2 gegen die Slowakei ruft Bundestrainer Julian Nagelsmann als Ziel aus. Das Spiel gegen Nordirland am Sonntag in Köln ist noch nicht ausverkauft.
06.09.2025 | 0:44 minJulian Nagelsmann hat den Fokus vor dem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Fußball-Nationalelf gegen Nordirland ganz klar auf das Thema Emotionen gelegt. "Wir haben einige Gespräche geführt mit einzelnen Spielern, wir haben mit der Mannschaft gesprochen, die Mannschaft hat untereinander ein paar Dinge geklärt, das war auch wichtig", berichtete der Bundestrainer am Tag vor der Partie.
Nagelsmann fordert Kommunikation
Für das Spiel am Sonntag sieht Nagelsmann seinen Einfluss allerdings limitiert.
Die Möglichkeiten eines Menschen, einen anderen Menschen zu begeistern, sind immer begrenzt.
Bundestrainer Julian Nagelsmann
Jeder Spieler müsse jedoch "den Nebenmann anzünden. Da geht es auch viel um Kommunikation." Das Trainerteam versuche, sich in die Spieler hineinzuversetzen, "empathisch zu sein". Zudem gehe es darum, "ihnen etwas an die Hand zu geben, was es ihnen erleichtert, emotional Fußball zu spielen", so Nagelsmann. Das sei "aber nichts Neues, das machen wir seit vielen, vielen Monaten."
Gedanklich hat der Bundestrainer den Kader nach der Niederlage in der Slowakei noch einmal in Kategorien "sortiert". Ein weniger emotionaler Spieler sei allerdings "nicht zwingend schlechter. Ich habe einige Spieler in ihrem Führungsanspruch bestärkt, auch wenn sie am Donnerstag keinen perfekten Tag hatten."
Personelle Gedankenspiele
Gleichwohl kündigte Nagelsmann Änderungen in der Startelf an. Er werde aber "nicht zehn Spieler austauschen". Dass Oliver Baumann das Tor hüten wird, ist sicher. "Bei vielen anderen gibt es noch ein kleines Fragezeichen", sagte Nagelsmann, der noch das Abschlusstraining am Samstagabend abwarten wollte. "Wenn ich jetzt schon alles entschieden hätte, dann könnten sie auch im Hotel bleiben."
Gegen Nordirland brauche es Akteure, "die auf die Situation passen". Es könnten auch Spieler in der ersten Elf stehen, "die vielleicht bei der WM nicht von Beginn an spielen", betonte Nagelsmann.
Ein Fehlstart, wie er schlimmer nicht sein kann: Die DFB-Elf beginnt die WM-Qualifikation mit einer 0:2-Niederlage gegen die Slowakei - und ist dabei noch gut weggekommen.
04.09.2025 | 8:28 minOffen ist: Wer soll nun rechts verteidigen, nachdem sich das Experiment mit Nnamdi Collins als Fehlschlag erwiesen hat? Joshua Kimmich könnte dorthin rücken, aber nach seiner Verschiebung ins Zentrum würde dies das Eingeständnis einer Fehleinschätzung seitens des Bundestrainers bedeuten.
Jonathan Tah wäre in einer Dreierkette möglich, er war in der Slowakei allerdings desolat. Maximilian Mittelstädt erneut auf ungewohnter Seite ist die wahrscheinlichste Variante, David Raum könnte dann links spielen.
Denkzettel für Tah oder Rüdiger?
Innen würden trotz ihres furchtbaren Abends in Bratislava wieder Tah und Antonio Rüdiger verteidigen. Robin Koch wäre ein potenzieller Ersatz, wenn Nagelsmann einen Denkzettel verteilen will. Auch im defensiven Mittelfeld gibt es Fragezeichen. Kimmich spielt wohl auf der Sechs, ob erneut neben Angelo Stiller, ist ungewiss. Auch Leon Goretzka, in der Slowakei eine Position weiter vorne wirkungslos, wäre eine Option.
Bundestrainer Julian Nagelsmann vermisst von seiner Mannschaft die Emotionalität im Spiel gegen die Slowakei. Man habe in der Höhe glücklich verloren.
05.09.2025 | 2:30 minIn der Offensivreihe davor ist Florian Wirtz gesetzt, ihm dürfte erneut Serge Gnabry assistieren, der mit einer Quetschung am Ellbogenköpfchen am Samstag ins Training zurückkehrte. Nadiem Amiri könnte eine Chance von Beginn an bekommen. Im Sturm wird wieder Nick Woltemade erwartet.
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