Bundesliga: Gladbach befördert mit Polanski ein Eigengewächs

Trainerverpflichtung bei Mönchengladbach:Mit Polanski kommt einer aus dem eigenen Stall

von Stephan Klemm

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Eugen Polanski begann seine Spielerkarriere in Mönchengladbach und ist dort nun auch zum Cheftrainer befördert worden. Bei dieser Jobwahl spielte auch Julian Nagelsmann eine Rolle.

Rouven Schröder und Eugen Polanski

Gladbachs Sportchef Rouven Schröder mit Eugen Polanski bei der offiziellen Vertragsverlängerung.

Quelle: Imago

Seit Dienstag ist Eugen Polanski offiziell Trainer von Borussia Mönchengladbach, die zuletzt hinter seinem Job geführte Bezeichnung "bis auf Weiteres" ist damit getilgt. Die Beförderung von der Aushilfe aus der U23 des Klubs zum Chef der Profis war nach zuletzt drei Siegen in Folge absehbar. Polanski erhielt einen Vertrag bis Juni 2028.

Polanski hatte die erste Mannschaft der Borussia nach dem dritten Spieltag und einem katastrophalen 0:4 daheim gegen Werder Bremen von Gerardo Seoane übernommen. In bisher sieben Bundesliga-Partien verlor Gladbach unter Polanski dreimal, spielte zweimal unentschieden, gewann allerdings auch die beiden jüngsten Matches mit 4:0 in Sankt Pauli und - ganz wichtig für die Fanseele des Klubs - mit 3:1 gegen den 1. FC Köln.

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Drei Siege in Folge für Mönchengladbach unter Polanski

Vor dieser kleinen Erfolgsserie, mit der sich Polanskis Team aus dem Keller der Tabelle bis auf Rang zwölf vorgearbeitet hat, lag noch der 3:1-Pokalerfolg gegen den Zweitligisten Karlsruher SC. Drei Siege aus den drei letzten Partien, Luft im Klassement und eine deutlich positivere Gesamtstimmung im Gladbacher Umfeld - an Polanski als offiziellem Seoane-Nachfolger führte kein Weg vorbei.

Vor dem Spiel beim abstiegsgefährdeten 1. FC Heidenheim am Samstag sagt der beförderte Polanski angesichts der kleinen Siegesserie: "Wir fliegen jetzt nicht. Selbstbewusstsein ja. Aber wir bleiben demütig." Diese Erdung und Zurückhaltung ist typisch für Polanski, der von sich sagt:

Jedes Spiel, das ich an der Seitenlinie leiten darf, ist etwas Besonderes.

Eugen Polanski

Vom Gladbacher Jugendspieler zum Trainer seines Vereins

Die Aufgabe in Gladbach aber ist innerhalb des Besonderen noch einmal etwas ganz Besonderes für Polanski. Denn er gehört wie Jupp Heynckes in die Kategorie der Gladbacher Trainer, die dort auch als Spieler ihre Karriere begonnen haben. Dazu sagt Polanski: "Borussia ist nicht irgendein Verein für mich. Es ist mein Verein."

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Eugeniusz Boguslaw Polanski wurde am 17. März 1986 im polnischen Sosnowiec geboren. Er war drei Jahre alt, als die Polanskis nach Viersen übersiedelten, einer Kleinstadt in der Nähe von Mönchengladbach. Und im Alter von acht Jahren wechselte der junge Fußballer Polanski in die Jugend der Borussia.

Polanski gab sein Bundesliga-Debüt für Mönchengladbach

Im Klub arbeitete er sich hoch und schaffte den Sprung in die Profi-Elf. Doch nach dem Gladbacher Abstieg 2007 war Polanski in der darauffolgenden Saison nur noch Ersatzspieler. Danach wechselte er für eine Saison zum FC Getafe in Spaniens erste Liga. Es folgten Engagements bei Mainz 05 und in Hoffenheim.

Bei seinen Stationen als Profi traf er auf ihn prägende Trainer. In Gladbach noch auf Heynckes, in Mainz auf Thomas Tuchel und in Hoffenheim auf Julian Nagelsmann. Für Polanski besitzt das, was er von dem Trio hörte, lernte und für seine Karriere als Coach mitnehmen kann, einen großen Stellenwert.

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Polanski setzt auf eine verstärkte Defensive

Vor allem Nagelsmann spürte, dass mit dem taktisch bestens geschulten defensiven Mittelfeldspieler Polanski ein kommender Trainer in seinem Team spielte. Dazu sagt Polanski:

Dass ich Trainer werden soll, hat mir in meiner Hoffenheimer Zeit Julian Nagelsmann immer schon gesagt.

Eugen Polanski

Hin und wieder habe er Nagelsmann in dessen Büro besucht, um sich anzuschauen, wie sein Chef die Trainingseinheiten plant. "Daraufhin hat es sich so langsam ergeben, dass ich im Fußball bleibe und es als Trainer zumindest mal versuche", erzählt Polanski.

Als solcher setzt Polanski auf eine verstärkte Defensive und auf Konterfußball. Dabei kann er ab sofort auch mit Tim Kleindienst planen, der nach einer hartnäckigen Knieverletzung wieder im Teamtraining ist. In Heidenheim dürfte Kleindienst wieder zum Kader zählen. Der Kapitän gilt vor allem auch emotional als Stütze für das Team. "Kann ich gut gebrauchen", sagt dazu der neue Chef-Coach Eugen Polanski.  

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