Nahost-Konflikt: Erste Gaza-Gespräche in Ägypten beendet

Vermittlungen in Ägypten:Vorsichtiger Optimismus nach ersten Gaza-Gesprächen

|

Die erste Verhandlungsrunde über einen Friedensplan im Gaza-Krieg verlief laut Berichten positiv. US-Präsident Trump und der deutsche Außenminister Wadephul zeigen sich zuversichtlich.

Im ägyptischen Scharm el Scheich finden die jüngsten Gespräche zwischen Israel und der islamistischen Hamas statt.

Am Montag haben die Gespräche über den Gaza-Friedensplan begonnen. Chalil al-Haja, der höchste Auslandsvertreter der Hamas, traf sich mit Vermittlern aus Katar und Ägypten.

06.10.2025 | 1:42 min

Zwei Jahre nach dem Massaker islamistischer Terroristen in Israel wächst die Hoffnung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen. Die erste Runde der Gespräche über den Nahost-Friedensplan von US-Präsident Donald Trump ist arabischen Medienberichten zufolge in "positiver Atmosphäre" zu Ende gegangen.

Die Gespräche im ägyptischen Scharm el Scheich sollen heute fortgesetzt werden, berichtete der TV-Sender Al-Dschasira unter Berufung auf den regierungsnahen ägyptischen Sender Al-Qahera News TV. Details aus den Verhandlungen, die mehrere Tage dauern können, wurden zunächst nicht bekannt.

Mit dem Beginn der Gespräche über Donald Trumps Friedensplan für Gaza wachsen die Hoffnungen auf ein Ende des Konflikts. Golineh Atai ordnet die Verhandlungslage ein.

Bei den Gesprächen herrsche eine "Atmospähre der absoluten Geheimhaltung", berichtet ZDF-Korrespondetin Atai.

06.10.2025 | 1:16 min

Freilassung der Geiseln im Fokus

Am Montag hatte sich eine Hamas-Delegation mit Vermittlern aus Katar und Ägypten getroffen. Auch Gespräche unter Beteiligung der USA mit Vertretern Israels waren geplant.

Dabei sollte es zunächst um die Freilassung der verbliebenen 48 Geiseln im Gegenzug für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Entlassung Hunderter palästinensischer Häftlinge gehen. Nach israelischen Informationen sind von den 48 Geiseln nur noch 20 am Leben.

Der britische Sender BBC berichtete unter Berufung auf palästinensische und ägyptische Beamte, dass sich die Gespräche auf die "Schaffung der Voraussetzungen" für einen möglichen Austausch konzentrierten, bei dem alle israelischen Geiseln im Gegenzug für eine Reihe palästinensischer Gefangener freigelassen würden.

Schaltgespräch zwischen der Moderatorin Anne Gellinek und Korrespondent Thomas Reichart

Ein Truppenrückzug wäre ein "großer Kompromiss" für Netanjahu, "der sogar seine Regierung gefährden könnte", so Korrespondent Thomas Reichart mit Blick auf die Gaza-Verhandlungen.

06.10.2025 | 2:24 min

Weitere Fragen, darunter die Entwaffnung der Hamas und ein israelischer Truppenrückzug aus dem Gazastreifen, sind noch umstritten. Israel hatte bereits Zustimmung zu dem Plan signalisiert, die Hamas stimmte in Teilen zu.

Trump rechnet mit baldiger Umsetzung

US-Präsident Trump zeigte sich zuversichtlich, dass sein Gaza-Friedensplan bald umgesetzt werden kann. "Wir haben enorme Fortschritte gemacht", sagte der Republikaner in Washington und wiederholte damit ähnliche Aussagen aus den Vortagen.

Alle sind auf unserer Seite, um diesen Deal abzuschließen.

Donald Trump, US-Präsident

Er habe mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gesprochen, der sich stark für eine Einigung einsetze und bei der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ebenso hohes Ansehen genieße wie Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien, führte Trump aus. Auch aus dem Iran habe es ein "sehr starkes Signal" gegeben.

SGS Slomka - Wadephul

„Dieser Vorschlag passt für beide Seiten“, sagt Bundesaußenminister Wadephul (CDU) zu Trumps Friedensplan für Gaza. Das sei eine gute Ausgangssituation.

30.09.2025 | 7:03 min

Wadephul zuversichtlich

Auch Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte sich zuversichtlich. "Diese erste Phase müssen wir jetzt in dieser Woche, spätestens Anfang der nächsten Woche schaffen", verlangte Wadephul am Montag in Tel Aviv nach einem Treffen mit seinem Kollegen Gideon Saar. "Das ist machbar und das muss unser Ziel sein."

Er bot Israel und Palästinensern umfangreiche deutsche Unterstützung bei der Umsetzung des Gaza-Friedensplans an. Seine Vermittlungsbemühungen seien auf einem guten Weg. "Wir werden von beiden Seiten akzeptiert", sagte Wadephul in den ARD-Tagesthemen. "Das ist ein großes Pfund, das wollen wir einsetzen."

Zu erkennen sind die Hochhäuser von Nile City in Ägypten, dort finden die Gesprächen zum Friedensplan statt.

In Ägypten beginnen Gespräche zur Umsetzung des US-Friedensplans für Gaza. Vorrangig geht es um eine Waffenruhe und die Freilassung der seit zwei Jahren festgehaltenen Geiseln.

06.10.2025 | 1:34 min

Wadephul: Geisel-Freilassung "nächste Woche" möglich

Er hoffe auf einen Waffenstillstand, die Freilassung der Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen "innerhalb der nächsten Woche", sagte der Außenminister der "Bild". "Die Chance besteht".

Zudem sagte er, dass die Bundesregierung plane, eine Wiederaufbaukonferenz für den Gazastreifen zu organisieren und dafür dann auch eigene Mittel zur Verfügung zu stellen. Heute setzt Wadephul seine Vermittlungsreise vor dem Hintergrund der Gespräche über den Friedensplan in Ägypten fort.

US Präsident Donald Trump lächelt

Mit einem 20-Punkte-Plan will US-Präsident Trump den fast zwei Jahre währenden Konflikt im Gazastreifen beenden. Das sind die zentralen Punkte.

30.09.2025 | 1:22 min

Derweil setzte Israel arabischen Berichten zufolge seine Angriffe im Gazastreifen ungeachtet der Gespräche fort. Mindestens zehn Palästinenser seien dabei getötet worden, berichtete der Sender Al Dschasira. Nach der Teilzustimmung der islamistischen Hamas zu seinem Plan hatte Trump Israel am Freitag aufgefordert, sofort die Bombardierung des Gazastreifens einzustellen.

Nahost-Konflikt
:Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

Israel geht seit dem Terrorangriff der Hamas militärisch im Gazastreifen vor. Die humanitäre Lage dort spitzt sich zu. Netanjahu weitete den Einsatz dennoch aus. Mehr im Blog.
Eine Totalaufnahme einer zerstörten Landschaft in Gaza, Rauch steigt herab.
Liveblog
Quelle: dpa, AFP, Reuters

Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt