"Tag des Aufbruchs":Frauen-Bundesligisten gründen Ligaverband FBL
Die 14 Vereine der Bundesliga haben den Ligaverband Frauen-Bundesliga FBL e.V. gegründet. Zur ersten Vorsitzenden wurde Katharina Kiel von Eintracht Frankfurt gewählt.
Bei der Gründung des Ligaverbands der Frauenfußball-Bundesligisten blickt die erste FBL-Präsidentin Katharina Kiel (links) trotz Differenzen mit dem DFB optimistisch in die Zukunft.
10.12.2025 | 0:35 minTrotz des Streits mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben die 14 Frauen-Bundesligisten am Mittwoch in Frankfurt/Main ihren Ligaverband aus der Taufe gehoben. Zur ersten Präsidentin des "Frauen-Bundesliga FBL e.V." wurde Katharina Kiel von Eintracht Frankfurt gewählt. Veronica Saß (Bayern München) und Florian Zeutschler (SGS Essen) fungieren als Vize.
Die erste Präsidentin der FBL Katharina Kiel (Mitte, mit Gründungsurkunde) neben den Vizes Veronica Saß (l.) und Florian Zeutschler. DFB-Präsident Bernd Neuendorf (rechts) ist Gast.
Quelle: dpaDas ist ein sehr, sehr historischer Tag für uns. Es ist ein Tag des Aufbruchs.
Katharina Kiel, FBL-Vorsitzende
Frankfurterin Katharina Kiel erste Vorsitzende
Die Gründung stand unter dem Eindruck der Auseinandersetzung mit dem DFB. Eigentlich sollte sich die "Frauen-DFL" am DFB-Campus konstituieren, doch aus der angestrebten Geschlossenheit beim Aufbruch in die Professionalisierung wurde nichts. Stattdessen tobt ein Machtkampf. Die Vereine sind sauer auf den Verband und starteten im Frankfurter Stadion alleine.
Die Klubs wollen den Frauenfußball neu organisieren. Eintracht-Vorstand Axel Hellmann im Gespräch mit ZDF-Reporterin Katharina Dexheimer über den Streit um die Rolle des DFB im neuen Ligaverband.
07.12.2025 | 9:22 min"Zum jetzigen Zeitpunkt können wir die Gemeinschaft nicht eingehen, weil noch offene Punkte zwischen uns und dem DFB stehen", sagte Kiel. "Jeder Weg bringt Vor- und Nachteile mit sich. Die DFL ist auch alleine losgegangen. Das Projekt mit dem DFB hat sich nicht zerschlagen." Man wolle die Zusammenarbeit mit dem Fußballverband "ergebnisoffen prüfen".
Die Frauen-Bundesliga stellt sich neu auf. Die Ausgliederung aus dem DFB soll der Liga bessere Vermarktungschancen eröffnen und für mehr Professionalisierung sorgen.
07.12.2025 | 2:11 minStreit mit dem DFB
Die Klubs werfen dem DFB vor, dass er sich trotz einer angeblichen Einigung nicht an Verabredungen gehalten habe. Dabei geht es um das Herzstück der Kooperation: Nach der Gründung des Ligaverbands wollten eben jener und der DFB ein Joint Venture ins Leben rufen. Beide sollten jeweils 50 Prozent Anteile an der Organisation zum Zweck der Professionalisierung halten.
Doch ein Streit um Entscheidungshoheiten innerhalb des Joint Venture machte diese Pläne vorerst zunichte. Während die Klubs das Sagen haben wollten, hat der DFB angeblich mehr Mitsprache gefordert. Der DFB wollte 100 Millionen Euro investieren und das Geld schrittweise innerhalb von acht Jahren in die Liga pumpen.
Investitionen für mehr Professionalisierung
Auf die Klubs kommen insgesamt Ausgaben von 300 bis 900 Millionen zu, um die Eliteklasse entscheidend voranzubringen. Einigkeit herrscht immerhin über die Notwendigkeit der Investitionen. Die Professionalisierung, die Vermarktung und die Entwicklung der Bundesliga sind mit Blick auf die internationale Konkurrenzfähigkeit von entscheidender Natur.
Inhaltliche Themen sind ein Mindestgrundgehalt für die Spielerinnen sowie Anforderungen an Personal und Infrastruktur, wie zum Beispiel Trainingsbedingungen und Stadien.
Bianca Rech, Direktorin der Bayern-Frauen, erklärt im Interview mit Lili Engels den Weg und die Herausforderungen für eine weitere Professionalisierung der Frauen-Bundesliga.
07.12.2025 | 3:30 minSie wollen über Sport stets auf dem Laufenden bleiben? Dann ist unser sportstudio-WhatsApp-Channel genau das Richtige für Sie. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten News direkt auf Ihr Smartphone. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: sportstudio-WhatsApp-Channel.