Für vier Jahre:DFL: Watzke als Aufsichtsratsboss wiedergewählt
Hans-Joachim Watzke bleibt der mächtigste Mann im deutschen Fußball: Einstimmig wurde er als Boss des DFL-Aufsichtsrats und Präsidiumssprecher wiedergewählt.
Die Deutsche Fußball-Liga steht vor zahlreichen Herausforderungen. Vor allem die Auslandsvermarktung muss besser werden, wollen die Bundesligaklubs international mithalten.
03.09.2025 | 5:23 minErst beschwor Hans-Joachim Watzke den Glauben an die eigene Stärke in Zeiten der Verunsicherung, dann genoss der alte und neue Boss den Applaus: Multifunktionär Watzke bleibt an der Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) - und damit der mächtigste Mann im deutschen Fußball.
Der Streit um die Polizeikosten bei Hochrisikospielen ist durch das Bundesverfassungsgericht beendet worden. Die Bundesländer dürfen die entsprechenden Kosten ab sofort der DFL in Rechnung stellen.
14.01.2025 | 2:02 minDer 66-Jährige wurde bei der Generalversammlung des Ligaverbands einstimmig von den Vertretern der 36 Profiklubs in seinen Ämtern als Sprecher des Präsidiums und Aufsichtsratsboss für die kommenden vier Jahre bestätigt.
Watzke scheut keine Selbstkritik
"Es ist uns nicht alles gelungen", sagte Watzke selbstkritisch bei seiner Rede vor der Wahl - unterstrich aber gleichzeitig die Erfolge: "Der deutsche Fußball steht wieder als Einheit da und hat Einfluss in den europäischen Gremien. Die Bundesliga ist eine starke Liga. Wir müssen uns nicht verstecken."
Wir müssen uns aber schon anstrengen und mehr über unsere Vorteile als Nacheile sprechen. Bei uns kann die ganze Gesellschaft noch ins Stadion gehen, weil es noch finanzierbar ist.
Hans-Joachim Watzke, alter und neuer DFL-Boss
Watzke hatte keinen Gegenkandidaten bei der Wahl und bleibt unangefochten der große Macher im Fußball-Geschäft. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund ist gleichzeitig Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie das Mitglied im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Beim BVB wechselt Watzke im Spätjahr ins Präsidentenamt.
Hans-Joachim Watzke und Bernd Neuendorf stehen vor der Wiederwahl in ihren Ämtern. Eine Bestätigung hätte großen Einfluss im Hinblick auf die Frauen-EM 2029, für die der DFB sich beworben hat.
03.04.2025 | 2:29 minDFB-Präsident Neuendorf begrüßt Wiederwahl
Bernd Neuendorf betonte die gute Zusammenarbeit mit der Liga und Watzke. "Es ist uns gelungen, ein gutes und konstruktives Miteinander wieder herzustellen", sagte der DFB-Präsident:
Es ist wirklich wohltuend, mit so einem Mann zu arbeiten. Das weiß ich sehr zu schätzen. Das ist nicht selbstverständlich, dass das gelingt.
Bernd Neuendorf, DFB-Präsident
Neuendorf weiter: "Ich glaube, wir haben das Blatt ein Stück weit zum Guten gewendet." Die DFL hat unter der Führung Watzkes drängende Aufgaben vor der Brust. So soll eine Konfrontation bei der 50+1-Regel zwischen den Ausnahmeklubs und den "normalen" Vereinen verhindert werden.
Watzke: Suche nach Kompromiss bei 50+1-Regel
Nach der vorläufigen Bewertung durch das Bundeskartellamt stehen Klagen im Raum, weil die Ausnahmeregelungen bei der sogenannten Investorensperre in der bisherigen Form nicht mehr geduldet werden. Eine Lösung soll bis zum Beginn des kommenden Jahres her. "Das ist mein Herzensanliegen. Wir sollten alles dafür tun, dass 50+1 erhalten bleibt", sagte Watzke dazu:
Es garantiert uns, dass die ganze Gesellschaft weiter Teilhabe am Fußball hat. Das ist das Elementare unseres Volkssports.
Hans-Joachim Watzke, DFL-Boss
Auch der Streit um die Übernahme der Polizeikosten bei Risikospielen, die angestrebte Kaderkosten-Regulierung im Kampf gegen Finanzprobleme der Klubs, die Digitalisierung, die Suche nach weiteren strategischen Partnern, die Stärkung der Auslandsvermarktung und der Kampf für eine europäische Kaderkosten-Obergrenze wird die DFL beschäftigen.
Offiziellen DFL-Spielen im Ausland erteilte Watzke eine Absage. "Das ist im Prinzip ganz einfach: Solange ich bei der Liga in der Verantwortung stehe, wird es kein Spiel im Ausland geben, was Pflichtspiele angeht. Punkt." Das sei "nicht interpretationsfähig".
Im aktuellen sportstudio spricht BVB-Boss Watzke mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein u.a. über den BVB, die Nations League und wieso er gegen die WM mit 64 Teilnehmern ist.
26.04.2025 | 25:59 minLeverkusens Geschäftsführer Carro neu im Aufsichtsrat
Watzke zur Seite stehen wird weiter Oliver Leki (SC Freiburg) - auch für den Posten des ersten Stellvertreters gab es keinen Gegenkandidaten für den Amtsinhaber. Den Job des zweiten Stellvertreters übernimmt Oke Göttlich (FC St. Pauli). Ins Präsidium wurden zudem Jan-Christian Dreesen (Bayern München) und Axel Hellmann (Eintracht Frankfurt) gewählt.
Signalwirkung hatte auch die Wahl von Fernando Carro. Der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen schaffte es in den Aufsichtsrat. Das einstimmige Votum für Carro als Vertreter eines 50+1-Ausnahmeklubs gilt als richtungweisend im weiteren Umgang mit dem Streitthema. Durch die Wahl Carros stehen die Zeichen auf Kompromiss.
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