Nominierter US-Gesundheitsminister:Kennedy-Tochter warnt vor ihrem Cousin
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"Ihm fehlt jegliche Erfahrung": Caroline Kennedy warnt den Senat vor ihrem Cousin, der US-Gesundheitsminister werden soll. Dabei erhebt sie schwere Vorwürfe gegen den Impfgegner.
Caroline Kennedy ist die Tochter des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy.
Quelle: AP
Ein Impfgegner als Gesundheitsminister - passt das zusammen? Bereits im Dezember sprachen sich 77 Nobelpreisträger gegen die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. aus. Bevor der Senat den 71-Jährigen in der Position bestätigen soll, meldet sich auch dessen berühmte Cousine zu Wort.
In einem Brief an die US-Parlamentskammer warnt Caroline Kennedy, Tochter des früheren Präsidenten John F. Kennedy, eindringlich vor Robert F. Kennedy Jr..
Ich fordere den Senat dringend auf, seine Nominierung abzulehnen.
Caroline Kennedy, US-Diplomatin
Ihr Sohn veröffentlichte zudem ein Video in den sozialen Medien, in dem sie den Brief persönlich verliest.
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Kennedy: "Ihm fehlt jegliche relevante Erfahrung"
Die Leitung und Aufsicht über Gesundheitsbehörden erfordere immense Verantwortung - eine Verantwortung, für die "Bobby" schlicht nicht qualifiziert sei, argumentiert Caroline Kennedy. "Ihm fehlt jegliche relevante Erfahrung in Regierung, Finanzen, Management oder Medizin", betont sie.
Seine Ansichten zu Impfstoffen sind gefährlich und vorsätzlich falsch.
Caroline Kennedy, Cousine von Robert F. Kennedy Jr.
Dies allein "sollte bereits disqualifizierend sein". Doch das sei nicht das größte Problem. Vielmehr seien es seine persönlichen Eigenschaften, die sie beunruhigten: "Er ist süchtig nach Aufmerksamkeit und Macht."
Doppelmoral bei Impfungen?
Besonders schwer wiegt ihr Vorwurf der Heuchelei: Während Kennedy Jr. seine eigenen Kinder impfen lasse, rate er anderen Eltern entschieden davon ab. Gleichzeitig profitiere er finanziell von Klagen gegen HPV-Impfstoffe.
"Mit anderen Worten: Er ist bereit, sich zu bereichern, indem er den Zugang zu einem Impfstoff verweigert, der fast alle Formen von Gebärmutterhalskrebs verhindern kann."
Caroline Kennedy über die Drogenvergangenheit ihres Cousins
Über die Drogensucht ihres Cousins schreibt sie, dass er jüngere Verwandte dazu "ermutigt" habe, ihm auf "diesem Weg" zu folgen:
Sein Keller, seine Garage und sein Dorm waren die Zentren des Geschehens, wo Drogen verfügbar waren.
Caroline Kennedy, Cousine von Robert F. Kennedy Jr.
Mit 29 Jahren wurde Robert F. Kennedy Jr. wegen Heroinbesitzes verhaftet, später unterzog er sich einer Entzugstherapie. Er selbst erklärte, seit Jahrzehnten vom Alkohol weg zu sein - auch wegen regelmäßiger Teilnahme an Treffen der Anonymen Alkoholiker.
In ihrem Brief schildert Caroline Kennedy, wie ihr Cousin in seiner Kindheit damit prahlte, Hühnerküken und Mäuse in den Mixer zu stecken, um seine Falken zu füttern - eine Szene, die sie als Mischung aus Verzweiflung und Gewalt beschreibt. Ihn selbst bezeichnet sie als "Raubtier".
Kennedy Jr.: Vom Umweltaktivisten zum Trump-Unterstützer
Caroline Kennedy ist eine renommierte Juristin und Diplomatin. Sie war US-Botschafterin in Japan unter Barack Obama und diente zuletzt als Botschafterin in Australien. Bereits in der Vergangenheit hatte sie die Ansichten ihres Cousins kritisiert.
Auch Robert Kennedy Jr. entstammt der berühmten Politikerdynastie. Sein Vater Robert Sr. und dessen Brüder John und Edward waren Senatoren. Als John Präsident wurde, diente Robert Sr. unter ihm als Justizminister. Kennedy Jr. selbst war über Jahrzehnte Demokrat und Umweltaktivist, entfernte sich jedoch von der Partei.
Bestätigung als Gesundheitsminister nicht sicher
Bei den Präsidentschaftswahlen im vergangen Jahr kämpfte er zunächst als unabhängiger Kandidat ums Weiße Haus. Als die Kandidatur aussichtlos erscheint, schloss er sich Donald Trump an. Dieser revanchierte sich und nominierte ihn als künftigen Gesundheitsminister.
Ob er tatsächlich den Posten antritt, hängt vom Senat ab, der Kennedy Jr. noch bestätigen muss. Dass er dort die nötige Mehrheit erhält, gilt nicht als sicher. Für Mittwoch und Donnerstag werden Anhörungen im Gesundheits- und Finanzausschuss erwartet. Erst danach will der Senat über Kennedy Jr. entscheiden.
- Trotz Gegenstimmen aus eigenem Lager: Pete Hegseth als Verteidigungsminister bestätigt
Quelle: chrz/ZDF/dpa/AP
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