Fußball-WM 2026:So gut sind Deutschlands Gruppengegner
von Frank Hellmann
Die deutsche Nationalmannschaft trifft bei der WM auf Curacao, die Elfenbeinküste und Ecuador. Die DFB-Auswahl bekommt es mit unterschiedlichen Kulturen und Spielstilen zu tun.
Die Auslosung der WM-Endrunde relive aus Washington. Kommentator: Oliver Schmidt, Moderation: Katrin Müller-Hohenstein.
05.12.2025 | 161:53 minNatürlich lehrt die jüngere Historie eine gewisse Demut. Wer zweimal hintereinander bei den Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in der Vorrunde ausschied, der kann keine Konstellation mehr auf die leichte Schulter nehmen. Dennoch hat Deutschland machbare Aufgaben erwischt.
Erst der Neuling Curaçao, dann die Elfenbeinküste, schließlich Ecuador als schwierigster Gegner warten auf den vierfachen Weltmeister. Bundestrainer Julian Nagelsmann konnte sich bei der völlig überfrachteten Zeremonie ein Grinsen nicht verkneifen. "Es ist keine super leichte Gruppe, aber eine machbare, in der wir uns durchsetzen wollen." Was steckt hinter den Losen?
Gegner Curaçao (1. Gruppenspiel, Sonntag 14. Juni, Philadelphia oder Houston)
Der Auftaktgegner ist der Exot des Turniers. Nagelsmann nannte die Auswahl von Karibikinsel im ZDF-Interview den großen Unbekannten. Das Eiland vor Venezuela hat etwa 156.000 Einwohner. So viele wie die Studentenstadt Heidelberg.
Die Karibik-Insel Curaçao schreibt Geschichte: Mit einem 0:0 gegen Jamaika nimmt der Kleinstaat mit 150.000 Einwohnern zum ersten Mal an einer Fußball-WM teil.
19.11.2025 | 0:59 minNie zuvor qualifizierte sich ein so kleines Land für eine WM - entsprechend groß der Jubel über die Nullnummer gegen Jamaika.
Trainer Dick Advocaat, inzwischen stolze 78, verpasste aus familiären Gründen die entscheidende Partie. Der Altmeister hat in seiner Heimat bewusst nach Spielern mit karibischen Wurzeln gefahndet.
In Kanada, Mexiko und den USA steigt 2026 die größte WM aller Zeiten. Die finalen Vorbereitungen laufen. Für US-Präsident Donald Trump ist das Turnier auch ein großes Business.
04.12.2025 | 2:06 minTeam profitiert von Spielern aus den Niederlanden
Sein Team besteht fast ausschließlich aus Spielern, die in den Niederlanden geboren wurden und die ihre Profikarriere in der niederländischen Eredivisie starteten. Dazu debütierte unter Advocaat auch Jordi Paulina, der fürs Regionalliga-Team von Borussia Dortmund spielt.
Curaçao gehört wie auch St. Maarten und Aruba zum Königreich der Niederlande, wo viele Menschen noch Wurzeln in Curaçao haben. Der erste Gruppengegner werde "spannend zu analysieren. Aber wir werden nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen", so Nagelsmann. Da scheint sich einer zu freuen, dass seine Scouting-Abteilung Arbeit bekommt.
Gegner Elfenbeinküste (2. Gruppenspiel, Samstag 20. Juni, Kansas oder Toronto)
Kurios: Eigentlich wollte die deutsche Elf am 30. März 2026 gegen die Ivorer in Stuttgart noch ein Testspiel bestreiten, doch dazu wird es nun kaum kommen. Für die Elfenbeinküste ist es nach 2006, 2010, 2014 die vierte Teilnahme, die Elefanten lösten ihr Ticket mit einem 3:0 gegen Kenia. In der Fifa-Weltrangliste liegt das Team auf Platz 42.
Nagelsmann hat Respekt: "Sie sind Afrikameister." So schafften die Ivorer 2024 einen frenetisch bejubelten Triumph im eigenen Land gegen Nigeria im Finale. Generell würden afrikanische Teams "immer sehr athletisch spielen", erklärte der Bundestrainer im ZDF. Erfahrungswerte aus der deutschen Länderspiel-Geschichte gibt es kaum.
Gegen Deutschland gab es nur ein Freundschaftsspiel im November 2009, das in Gelsenkirchen 2:2 endete. Die Arena auf Schalke war nur halbvoll, immerhin rettete Lukas Podolski tief in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer das Remis.
Gegner Ecuador (3. Gruppenspiel, Donnerstag 25. Juni, Philadelphia oder East Rutherford)
Die meisten Erinnerungen verbinden die Fans mit dem dritten Gruppenspiel bei der Heim-WM 2006, als die bereits fürs Achtelfinale qualifizierte deutsche Mannschaft in Berlin locker mit 3:0 siegte. "Allzu viele Spieler sind nicht mehr dabei", sagte Nagelsmann im ZDF.
Seitdem hat sich viel getan - und die Südamerikaner haben an Robustheit und Klasse gewonnen. "Ecuador war sehr weit vorne in Südamerika", betonte der Bundestrainer, "sie haben es sehr gut gemacht. Es ist eine gute Mannschaft mit drei Topstars".
US-Präsident Trump erhielt im Rahmen der Auslosung für die WM 2026 einen Friedenspreis. Kritiker werfen dem Fußball-Weltverband vor, die Auszeichnung sei für Trump ins Leben gerufen worden.
05.12.2025 | 0:28 minKlar, wen er meinte: den Ex-Frankfurter Willian Pacho (Paris St. Germain), den Ex-Leverkusener Piero Hincapie (FC Arsenal) und Moises Caicedo (FC Chelsea)
In der Südamerika-Qualifikation belegte das Team hinter Argentinien den zweiten Platz. Bei der WM 2022 gewann Ecuador das Eröffnungsspiel gegen Katar locker mit 2:0, schied allerdings in der Gruppe mit Niederlande und Senegal aus. In der Fifa-Weltrangliste steht Ecuador inzwischen auf Platz 23.
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