Wer wird Nummer 1 der DFB-Frauen? - Länderspiel live im ZDF

Nürnberg ist ein besonderes Heimspiel fürs Trainerteam der DFB-Frauen. Nicht nur der gebürtige Unterfranke Christian Wück bringt als Bundestrainer eine besondere Beziehung zur Stadt mit, wenn "seine" DFB-Frauen ihr Nations-League-Gruppenspiel gegen Österreich im Max-Morlock-Stadion (Dienstag 18.15 Uhr/an 17:55 Uhr live im ZDF) bestreiten.

Torwarttrainer Michael Fuchs kommt sogar aus der Frankenstadt. Er spielte schon als Student in der zweiten Mannschaft des "Club" sowie beim ESV Rangierbahnhof Nürnberg.

Unter seiner Anleitung sind Nadine Angerer und Almuth Schult zu Weltklassetorhüterinnen aufgestiegen. Und der 55-Jährige redet auch heute ein gehöriges Wort mit, wenn es um die Nummer eins für die Frauenfußball-EM 2025 in der Schweiz geht.

Obwohl Ann-Katrin Berger (Gotham FC/USA) bei den Olympischen Spielen fast im Alleingang mit ihren (Elfmeter-)Paraden die Bronzemedaille festhielt, ist offiziell über die Besetzung dieser Schlüsselposition noch nicht entschieden.

Wück will sich erst bei der nächsten Maßnahme im April mit dem Doppelpack gegen Schottland festlegen. "Für die Torhüterinnen ist der Platz offen", sagte der Bundestrainer am Montag und verkündete zugleich, dass Stina Johannes (Eintracht Frankfurt) im Max-Morlock-Stadion ihr drittes Länderspiel bestreitet.

Berger plagt nämlich neuerdings ein grippaler Infekt. Sie reiste deshalb am Dienstag aus dem Teamquartier ab. Dass die in den USA bei Gotham FC spielende 34-Jährige gegen die Niederlande (2:2) das Vertrauen erhielt, begründete der Bundestrainer mit dem "Faktor Erfahrung". Berger sei "wie ein Leuchtturm in der Abwehr". 

Die defensive Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken geriet auf ZDF-Nachfrage ins Schwärmen über Bergers Aura. "Sie zeigt in jedem Spiel, was sie ausmacht. Vor allem bei Olympia hat sie gezeigt, was sie für eine Präsenz und Sicherheit ausstrahlt. Aber auch ihr Spielaufbau und die langen Bälle, die perfekt auf die Mitspielerinnen kommen, zeichnen sie aus", erklärte die Mittelfeldspielerin vom FC Chelsea und ergänzte:

Zu diesem Zeitpunkt konnte Nüsken nicht wissen, was sich beim Training auf der Anlage von Greuther Fürth am Sonntag ereignete: Ausgerechnet die als außerordentlich talentiert geltende Torhüterin Sophia Winkler zog sich "eine schwere Verletzung im linken Knie zu", wie der DFB nach einer Untersuchung in Erlangen mitteilte.

Der Langzeitausfall der 21-Jährigen trifft nicht nur ihren Stammverein SGS Essen, sondern auch Eintracht Frankfurt, der gerade erst die Verpflichtung verkündet hatte.

Essens Trainer Markus Högner hatte zuletzt über die im November gegen die Schweiz (6:0) im DFB-Team debütierende Winkler gesagt:

Für Winkler reiste Ena Mahmutovic von der U23-Nationalmannschaft aus dem portugiesischen Almancil an. Die 21-Jährige überzeugte beim FC Bayern als Vertreterin von Maria Louisa Grohs, die nach einer seltenen Krebserkrankung auf dem Weg der Besserung ist - und auch zum Kreis der Kandidatinnen gehörte.

Nachteil für Mahmutovic: Ihr DFB-Einstand gegen Italien (1:2) missriet durch einen krassen Fauxpas.

Und auch Johannes hielt zuletzt nicht fehlerlos: Die 25-Jährige patzte vor Wücks Augen im Topspiel beim VfL Wolfsburg (0:6), wohin sie sehr wahrscheinlich nächste Saison wechselt. Ihr könnte noch U23-Nationaltorhüterin Rafaela Borggräfe (SC Freiburg) Konkurrenz machen. Doch die meiste Erfahrung vereint Berger, für die viel als Nummer eins bei der EM spricht.

Zumal die von zwei Krebserkrankungen geheilte Kämpfernatur außerordentlich beliebt ist. Die gebürtige Schwäbin, die seit mehr als zehn Jahren bereits im Ausland spielt, gewann auch die Wahl zu "Deutschlands Fußballerin des Jahres".

Berger ist erst die zweite Torhüterin, die nach Silke Rottenberg 1998 die prestigeträchtige Auszeichnung erhielt.

Das Prestigeduell in der UEFA Nations League zwischen den DFB-Frauen und den Österreicherinnen gibt es live am Dienstag (18.15 Uhr/ab 17:55 Uhr live) im ZDF.