Kwasniok vor Freiburg-Spiel:Kölns wilder zwölfter Mann an der Seitenlinie
von Stephan Klemm
Kölns Trainer Lukas Kwasniok coacht offensiv und hat das Umfeld des Klubs beruhigt. Auch gegen Freiburg wird er sich wieder im Trikot seines Teams zeigen.
Soll den FC in der Liga halten: Trainer Lukas Kwasniok
Quelle: dpa | Torsten SilzMit dem ersten Sieg war eine modische Besonderheit verbunden, die Lukas Kwasniok beibehalten möchte. Beim mit 1:0 gewonnenen Spiel in Mainz vor einer Woche trug der Trainer des Aufsteigers 1. FC Köln das rot-weiße Trikot seines neuen Klubs, während seine Spieler in Schwarz aufgelaufen waren.
Beim ersten Heimspiel der Kölner heute Abend (19:30 Uhr) gegen den SC Freiburg soll es umgekehrt laufen: Das Team spielt in rot-weißen Jerseys, während Kwasniok sich mit dem schwarzen Dress kleidet. Das soll auch in diesem Fall seine Verbundenheit mit der Mannschaft hervorheben.
Der 1. FC Köln hat eine perfekte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga gefeiert: Beim FSV Mainz 05 gab es für die Geißbockelf einen 1:0-Auswärtssieg.
25.08.2025 | 7:33 minNicht geplante neue Mode
Zudem sei er "stolz", in dieser Form am Spielfeldrand wahrgenommen zu werden, auch wenn "dies zu einer Mode geworden ist, die so nicht geplant war". Allerdings werden die Freiburger ebenfalls schwarzgewandet antreten, weshalb Kwasniok laut DFL-Statuten eine andere Shirtfarbe wählen muss. Doch das will er nicht einsehen, launig sagt er:
Dann müssen die Freiburger dieses Trikot eben ausziehen. Wir werden schon eine Lösung finden.
Lukas Kwasniok, Trainer des 1. FC Köln
Eine Lösung gefunden hatte Kwasniok auch in Mainz mit seiner neuformierten und in nahezu allen Bereichen personell völlig umgekrempelten Mannschaft. Von dem in Rheinhessen gewählten Ansatz einer verstärkten, auf Sicherheit bedachten Spielausrichtung wird der wilde zwölfte Kölner Mann an der Seitenlinie auch gegen Freiburg nicht abrücken.
"Auf diese Weise ist der 1. FC Köln überhaupt erst aufgestiegen, das war das Rezept für den Erfolg", sagt Kwasniok. Von seiner Mannschaft verlangt er, dass "sie physisch total kompakt verteidigt".
Lob für Hübers und Martel
Für diese Spielauffassung stünden Innenverteidiger Timo Hübers und Eric Martel, der Spielorganisator im defensiven Mittelfeld. Beide waren - wie der zuverlässige Torwart Marvin Schwäbe - auch Säulen der Aufstiegself.
Dieses Trio ergänzten in der Startelf von Mainz gerade noch zwei Profis aus dem Aufstiegskader - Joel Schmid in der Abwehr und Jan Thielmann auf dem rechten Flügel. Die anderen sechs Spieler waren allesamt Neuzugänge.
Nachrichten | ZDF-Morgenmagazin:Köln: Kwasniok will "den FC würdig vertreten"
Schmied dürfte zudem auf lange Sicht von dem aus Valencia ausgeliehenen türkischen Nationalspieler Cenk Özkacar oder von dem Niederländer Rav van den Berg ersetzt werden. Gerade von Letzterem versprechen sich die Kölner viel, der 21-Jährige gilt als ihr Königstransfer, benötigt aber laut Kwasniok noch etwas Anpassungszeit.
Said El Mala trägt die Hoffnungen
Um Thielmanns Job bewirbt sich mit Nachdruck mit dem Dribbelexperten Said El Mala, 19 Jahre jung, ein weiterer Neuzugang. El Mala spielte in der Vorsaison noch bei Drittligist Fortuna Köln, dort allerdings war er überragend.
Kwasniok, eloquent und schlagfertig, will sich das Tempo von El Malas Integration in die erste Elf nicht vorschreiben lassen. Die gerade ausgesprochene Berufung in die U21 "bedeutet gar nichts". Gleichwohl "bin ich sehr froh, dass wir ihn haben. Er besitzt sehr viel Talent und Geschwindigkeit. Aber wir entwickeln ihn Schritt für Schritt."
Nachfolger von Funkel bei Köln:Kwasniok - wilder Trainer für wilden Verein
Nach Kellers Rauswurf herrscht Ruhe im Umfeld
Spürbar ist, dass das traditionell unruhige und anspruchsvolle Umfeld des FC nach der zwei Spieltage vor Saisonschluss vollzogenen Trennung von dem unbeliebten Sport-Geschäftsführer Christian Keller wie wachgeküsst wirkt. Kellers Transfers waren in großen Teilen völlige Flops, sein Auftreten wirkte wenig volksnah, stattdessen distanziert-arrogant.
Thomas Kessler, sein Nachfolger als Sportchef, als einstiger Torhüter des Klubs extrem beliebt, bewies deutlich mehr Geschick auf dem Einkaufsmarkt. Auch der rheinländisch-offene Kwasniok hat mit seiner direkten Art und seinem Erfolgswillen für eine entspannte Stimmung rund um das Geißbockheim gesorgt.
Den SC Freiburg hat Kwasniok Spieler für Spieler analysiert. Er schätzt die Spielweise des Gegners sehr, die seines Teams aber auch, so dass er schlussfolgert: "Ich würde am Sonntag den Fernseher einschalten. Das wird ein interessantes Spiel."
Sandro Wagner hat ein perfektes Bundesliga-Debüt als Trainer des FC Augsburg gefeiert: Beim SC Freiburg kamen die Augsburger zu einem 3:1-Auswärtssieg.
25.08.2025 | 8:50 minSie wollen über Sport stets auf dem Laufenden bleiben? Dann ist unser sportstudio-WhatsApp-Channel genau das Richtige für Sie. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten News direkt auf Ihr Smartphone. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: sportstudio-WhatsApp-Channel.