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Nachfolger von Funkel bei Köln:Kwasniok - wilder Trainer für wilden Verein
von Stephan Klemm
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Nach langer Suche entschied sich der 1. FC Köln für Lukas Kwasniok als neuen Trainer. Der will mit dem FC in der Bundesliga für Furore sorgen.
Verpasste mit Paderborn in der abgelaufenen Saison nur knapp den Aufstieg: Lukas Kwasniok
Quelle: ddp
Der 1. FC Köln ist ein chronisch unruhiger Verein, der sich nach der Größe sehnt, die er einst besaß, vor allem im Zauberjahr 1978. Damals gewann der Klub mit vielen Spielern aus Köln und Umgebung das Double. Seither gab es noch einen Titelgewinn, den Pokalsieg von 1983. Aber vor allem gab es viele Zwischenfälle in Form von sieben Abstiegen, was nicht zu dem Sendungsbewusstsein dieses Klubs mit mittlerweile 150.000 Mitgliedern passt.
Eine Million Euro Ablöse an Paderborn
Am 18. Mai gelang dem Trainer-Nothelfer Friedhelm Funkel schließlich der siebte Aufstieg, nachdem er eine völlig verunsicherte Mannschaft im Eiltempo wieder in die Spur bekam.
Am vergangenen Freitag verkündete der Klub nun, sich in der wichtigsten Personalie endlich entschieden zu haben. Aus Paderborn wechselt Lukas Kwasniok als Coach zum FC. Die Kölner überweisen dafür knapp eine Million Euro an den abgebenden Verein, bei dem Kwasniok noch einen Vertrag bis 2028 besaß.
Nach der Unterschrift in den Urlaub
Wer nach Köln kommt, Lukas heißt und auch noch in Gleiwitz geboren wurde, darf sich nicht wundern, wenn der andere Kölner Lukas aus Gleiwitz in Bezug auf den Neuen zu Wort kommt. Lukas Podolski also sagte über Lukas Kwasniok: "Er ist ein emotionaler Typ, der die Leute mitnimmt." Den Segen des FC-Vereinsheiligen hat er also schon mal.
Mit Kwasniok erhält der wilde 1. FC Köln einen sehr wilden und eigenwilligen Trainer. So zumindest lassen sich die vom Klub veröffentlichten Zitate des Neuen deuten. Öffentlich vorgestellt wurde Kwasniok allerdings nicht, weil er nach seiner Unterschrift unter einen Dreijahresvertrag erst einmal für zehn Tage mit seiner Familie in den Urlaub fuhr.
Kernige Sprüche von Kwasniok
Zuvor aber hinterließ Kwasniok, 43, einige kernige Sätze - "unendlich dankbar, glücklich und auch stolz" sei er, sagte er in Richtung der Fans, "Trainer eures geliebten FC sein zu dürfen". Mit "Demut und Respekt" wolle er in Köln arbeiten. Und schließlich:
Ich freue mich auf diesen bombastischen Verein und verspreche euch, dass wir mit leidenschaftlichem Fußball diese Aufstiegseuphorie so lange wie möglich aufrechterhalten wollen.
Lukas Kwasniok, neuer Trainer vom 1. FC Köln
Ein Enter-Trainer für Köln
Sein Ziel sei es, "mit dem FC in der Bundesliga für Furore zu sorgen". Dem Bistum Paderborn sagte Kwasniok einmal sogar: "Ich bezeichne mich gerne als Enter-Trainer." Darauf muss man auch erst mal kommen.
Es mag sein, dass sich Kwasniok in der Vorstellungsrunde wunderbar präsentieren konnte, doch die Kölner wissen, dass sie mit ihm ins Risiko gehen. Seine Emotionalität machte auch vor Paderborner Spielern nicht halt, die er bisweilen überhart kritisierte, das galt auch für den Vorstand des Vereins.
Hinzu kommt eine unschöne Episode aus Mallorca. Dort erhob eine Frau vor zwei Jahren den Vorwurf der sexuellen Nötigung gegen Kwasniok. Er wurde kurzzeitig festgesetzt, letztlich aber ohne Auflagen wieder in die Freiheit entlassen. Paderborn sprach Kwasniok damals das Vertrauen aus, und er lieferte wie immer in seiner Zeit bei dem Klub top Ergebnisse und spielte mit seiner Elf lange um den Aufstieg mit.
Abkehr von der Idee eines Sabbaticals
Das galt auch für diese Saison, obwohl Kwasniok trotz laufenden Vertrags offensiv seinen Abschied aus Paderborn verkündete, um sich ein Sabbatical zu gönnen. Davon rückte er nun ab:
Wenn ich das Gefühl habe, dass es matcht, dann musst du auch einmal Pläne über Bord werfen. Das habe ich für den FC gerne gemacht.
Lukas Kwasniok, Ex-Trainer Paderborn
Ache und Johannesson passen zum Spektakel-Fußball
Und die Mannschaft? Daran will Kwasniok nach seinem Urlaub arbeiten. Die beiden neuverpflichteten Offensivspieler Ragnar Ache und Isak Johannesson, die zusammen für gut zehn Millionen Euro von den Zweitligisten Kaiserslautern und Düsseldorf nach Köln wechseln, passen bereits in Kwasnioks Spektakel-Fußballraster. Bei ihren Ex-Klubs zumindest haben sie zuletzt sehr überzeugt.
Quelle: Reuters
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