Eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen ist in weite Ferne gerückt. Der US-Sondergesandte Witkoff nannte die Reaktion der Hamas auf einen US-Vorschlag "völlig inakzeptabel".01.06.2025 | 0:31 min
Im Ringen um eine Waffenruhe im
Gaza-Krieg haben die
USA die Rückmeldung der radikal-islamistische Terrororganisation Hamas zurückgewiesen. US-Vermittler Steve Witkoff erklärte auf der Plattform
X, die Antwort der Hamas auf einen von den USA und
Israel unterstützten Plan für eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe sei "komplett inakzeptabel".
Hamas müsse den aktuellen Vorschlag akzeptieren, dann seien schon nächste Woche weitere Gespräche hin zu einem dauerhaften Kriegsende möglich, schrieb er weiter.
X-Post von Steve Witkoff
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Israel lehnte die Antwort der Hamas ebenfalls umgehend ab. Israel werde die Bemühungen fortsetzen, die Geiseln zurückzubringen und Hamas zu besiegen, erklärte das Büro von Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu.
Die USA schlagen eine Waffenruhe im Gazastreifen vor. Unterdessen sind laut UN alle Menschen der Küstenregion von Hunger bedroht.30.05.2025 | 1:40 min
Islamisten stellen weitere Bedingungen
Der US-Vorschlag sieht eine Freilassung von 10 Geiseln aus dem Gazastreifen sowie der sterblichen Überreste von 18 weiteren Opfern der Hamas vor. Im Gegenzug sollen palästinensische Häftlinge in Israel freikommen.
Diesem Kern des Vorschlags will die Hamas zustimmen, wie sie über ihren Telegram-Kanal mitteilte. Gleichzeitig stellen die Islamisten aber weitere Bedingungen.
So fordern die Islamisten eine zeitlich länger gestreckte Taktung der Geiselfreilassungen, als sie in Witkoffs Plan vorgesehen ist, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Terrororganisation erfuhr.
Diese Änderung solle verhindern, dass Israels Regierungschef Netanjahu die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe nach einer Freilassung der ersten zehn Geiseln abbricht, wie er es während der vorherigen Waffenruhe im Januar getan habe, berichtete die "Times of Israel" unter Berufung auf eine in die Gespräche involvierte Quelle.
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Zeitlich begrenzte Waffenruhe als Schritt Richtung Kriegsende?
Gemäß dem Witkoff-Plan sollen die beiden Seiten während der 60-tägigen Waffenruhe über die Freilassung der restlichen Geiseln im Gegenzug für eine Beendigung des Krieges verhandeln.
Eine Garantie für die endgültige Einstellung der Kampfhandlungen gibt es dabei nicht - das war aber bisher eine zentrale Forderung der Hamas. Offenbar hält die Terrororganisation daran fest. Es brauche "Garantien gegen die Wiederaufnahme der Aggression", hieß es.
Israel lehnt eine Waffenruhe, in deren Zuge alle Geiseln freikommen und der Krieg ein Ende findet, strikt ab. Kritiker werfen ihr vor, den Krieg aus innenpolitischen Gründen unbegrenzt weiterführen zu wollen.
Israel geht davon aus, dass sich derzeit noch 20 bis 23 lebende Geiseln sowie mindestens 35 Leichen von Verschleppten in der Gewalt der Hamas befinden.
Mit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Noch immer sind nicht alle Geiseln frei - Israel fliegt weiter Angriffe auf Gaza.
Quelle: dpa, AFP, Reuters