Klimakonferenz endet ohne Ausstiegsfahrplan für Fossile

COP 30 in Brasilien:Klimakonferenz endet ohne Ausstiegsfahrplan für Fossile

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Die Länder der Weltklimakonferenz konnten sich nur auf wenige konkrete Ziele einigen. Einen verbindlichen Plan für die Abkehr von fossilen Energien enthält der Abschlusstext nicht.

Carsten Schneider

Die EU hat sich bei der Weltklimakonferenz mit ihrer Forderung nach einer Abkehr von fossilen Energieträgern nicht durchgesetzt. Umweltminister Schneider zeigte sich enttäuscht.

22.11.2025 | 1:30 min

Trotz Verhandlungen durch die Nacht hat sich die Weltklimakonferenz in Brasilien nicht darauf einigen können, einen verbindlichen Plan für eine Abkehr von Öl, Kohle und Gas zu erarbeiten. Die rund 200 Länder vereinbarten in Belém lediglich eine freiwillige Initiative, um die Klimaschutz-Anstrengungen der Staaten zu beschleunigen. Die brasilianische Präsidentschaft kündigte einen gesonderten Prozess für eine Abkehr aus den fossilen Energien an.

Die Verhandlungen hatten sich am Ende schwierig gestaltet, bis zu einer Einigung waren mehrere Verhandlungsnächte und eine Verlängerung in den Samstag hinein nötig gewesen.

Die EU hatte sich zuvor vor allem mit Ölländern und anderen Staaten darüber gestritten, ob ein Fahrplan für eine globale Abkehr von fossilen Energieträgern beschlossen werden soll oder nicht.

Die Europäer wollten nach den fast zweiwöchigen Verhandlungen in Belém dringend Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgas-Emissionen und eine grundsätzliche Bekenntnis zur Abkehr von Kohle, Öl und Gas erreichen, da deren Verbrennung der Hauptverursacher des Klimawandels ist. Dagegen stellten sich unter anderem China, Indien und die Ölländer Saudi-Arabien und Russland.

Die Konferenz sollte eigentlich am Freitag enden, ging jedoch in die Verlängerung, da sich die Verhandlungen - wie bei den vorangegangenen Klimagipfeln - wieder hinzogen.

Mehr in Kürze.

Quelle: dpa, AFP, AP, Reuters, epd

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