Erste Pokal-Runde gegen Werder: Bielefeld bereit für neue Furore

Erste Runde gegen Werder Bremen:Bielefeld bereit für neue Pokal-Furore

von Maik Rosner
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Der Vorjahresfinalist und wachsende Zweitliga-Aufsteiger Arminia will im DFB-Pokal erneut Geschichte schreiben. Erstrundengegner Bremen hat keine guten Erinnerungen an die Alm.

Bielefelds Trainer Mitch Kniat im Training mit seiner Mannschaft
Armina Bielefeld kann DFB-Pokal. Gegen Erstrundengegner Werder Bremen gewann man im Vorjahr im Viertelfinale. Die Außenseiterrolle nimmt der Zweitligist dennoch gerne wieder an.13.08.2025 | 0:36 min
Das Finale im DFB-Pokal hatte die von 100.000 Fans nach Berlin begleitete Arminia im Mai zwar 2:4 gegen Bundesligist VfB Stuttgart zwar verloren. Doch die furiose Pokalsaison mit Siegen gegen Hannover, Union, Freiburg, Bremen und Leverkusen sowie rund zehn Millionen Euro Prämien wirken beim Zweitliga-Aufsteiger aus Bielefeld nach.
"Der ganze Hype ist ja dadurch entstanden", sagt Trainer Mitch Kniat vor dem DFB-Pokalspiel gegen Werder Bremen in der ersten Runde am Freitag (20.45 Uhr/live im ZDF).

Diese Welle hält bis heute an - und soll natürlich auch noch weiter anhalten.

Mitch Kniat, Bielefelds Trainer

Arminias Mitgliederzahl explodiert

Tatsächlich erleben sie bei der Arminia trotz ihrer 19 Jahre in der Bundesliga eine Begeisterung wie nie. Die Mitgliederzahl verdoppelte sich fast auf mehr als 27.000. Im Fanshop kamen sie dem Ansturm nicht nach. Und in kürzester Zeit war der Verkaufsstopp bei 17.000 Dauerkarten erreicht, die knapp 10.000 weiteren Stadionplätze hielt der Verein für den Einzelverkauf zurück.
Laut Finanz-Geschäftsführer Christoph Wortmann gibt es ein Wachstum "in allen Umsatzbereichen". In den vergangenen Wochen füllte sogar eine Arminia-Doku Kinosäle in Berlin, Hamburg, München und natürlich Bielefeld - der Traditionsverein ist auf fast unheimliche Weise hip geworden.
Arminia Bielefeld - Bolzplatz
Pokal-Finale und Rückkehr in Liga zwei: Arminia Bielefeld hat nach dem Doppel-Abstieg einmal mehr den Turnaround geschafft. Kann der Klub das Image der ewigen Fahrstuhl-Mannschaft ablegen?15.05.2025 | 17:48 min

Boom, Boom, Biefeleld

Hip ist jedoch oft die Vorstufe zum Absturz. Ein solcher ist gerade bei diesem wankelmütigen Klub nie auszuschließen. Doch bei der Arminia hoffen sie, dass sie anders als in ihrer 120-jährigen Geschichte mit vielen schnellen Aufs und Abs nun nachhaltig wachsen und kontinuierlich klettern, wie Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel sagt. "Boom, Boom, Bielefeld" soll zum dauerhaften Erfolgsmodell werden.
Langfristig könnte sich die Arminia an stabilen Erstligisten wie Freiburg, Mainz und Augsburg orientieren. Die Voraussetzungen sind gegeben: Bielefeld ist mit seinen mehr als 330.000 Einwohnern größer als diese drei Bundesliga-Städte. Zudem stehen viele mittelständische Unternehmen und Konzerne aus Ostwestfalen fest zum Verein.

Bielefeld als Aufsteiger Zweitliga-Erster

Die Euphorie rund um die Arminia wird vom anhaltenden sportlichen Erfolg weiter angefacht. Nach den ersten beiden Spielen in der 2. Liga gegen Düsseldorf (5:1) und bei Bundesliga-Absteiger Kiel (2:0) grüßt der Aufsteiger mit sechs Punkten und 7:1 Toren als Tabellenführer.
Saisonübergreifend sind die Bielefelder seit 13 Ligaspielen ungeschlagen. Im DFB-Pokal gewannen sie die vergangenen sechs Heimspiele gegen fünf Bundesligisten und einen Zweitligisten.
Cedric Itten (Duesseldorf) im Zweikampf gegen Maximilian Großer Grosser (Bielefeld).
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Bremens schlechte Bilanz gegen Bielefeld

Nun kommt der durch die Vorbereitung wankende Lieblingspokalgegner Bremen auf die natürlich ausverkaufte Alm. In der vergangenen Saison hatte Werder dort das Viertelfinale gegen Bielefeld 1:2 verloren sowie vor zehn Jahren das Achtelfinale 1:3.
Inklusive der 17 gemeinsamen Bundesliga-Saisons gelangen den Bremern in Bielefeld nur sechs Siege, der Arminia dagegen zehn gegen den SVW. Einst hatten sie im Europapokal an der Weser das Patent auf Wunder. Doch wenn man so will, könnte man vor dem erneuten Treffen unterm Alm-Flutlicht aus Bielefelder Sicht eher fragen: Gibt es Wunder immer Werder?
DFB-Pokal-Viertelfinale, DSC Arminia Bielefeld - SV Werder Bremen: Stefano Russo (Bielefeld) beim Kopfball. Links Sam Schreck (Bielefeld), rechts Maximilian Großer (Bielefeld).
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Kniat will wieder ganz weit kommen

Bei der Arminia wissen sie zwar, dass sich Geschichte nicht wiederholen lässt, eine neue wollen sie aber schreiben. "Jeder hat hier den Wettbewerb lieben gelernt", sagt Kniat mit Blick auf die vergangene Pokalsaison, "die Erinnerungen stacheln einen natürlich an, sowas nochmal zu erleben.

Wir wissen, dass es extrem schwer wird, aber es ist trotzdem ein Traum, da ganz, ganz weit zu kommen.

Mitch Kniat, Bielefelds Trainer

Kniat hat sogar eine Bremer Vergangenheit als Spielertrainer beim Stadtteil-Klub Blumenthaler SV. Im Kinofilm scherzte der 39-Jährige über den Einzug ins vergangene Pokalfinale: "Hab' ich mir schwerer vorgestellt", lacht er. Und hofft, dass er das auch nach dem Spiel gegen Werder tun kann.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat Arminia Bielefeld wegen Pyroaktionen seiner Fans im DFB-Pokalfinale zu einer Geldstrafe in Höhe von 48.035 Euro verurteilt. Vor und während der Partie gegen den VfB Stuttgart am 24. Mai im Berliner Olympiastadion zündeten Anhänger der Arminia nach DFB-Angaben mindestens 168 pyrotechnische Objekte, darunter sieben Raketen. 

Bis zu 16.000 Euro der Strafe soll der Klub für eigene Sicherheits- oder Präventionsmaßnahmen verwenden.

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Quelle: Reuters

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