Update am Abend:Späße über Trump? Nicht witzig
Guten Abend,
Donald Trump mag keine Witze über Donald Trump. Das ist für zwei Berufsgruppen besonders problematisch. Auf der einen Seite sollten US-Präsidenten (wie andere Regierungschefs auch) ein gewisses Maß an Spott aushalten können - das bringt der Job wohl mit sich. Auf der anderen Seite sind Moderatoren von Late Night Shows auf solche Späße angewiesen - besteht das TV-Format per Definition aus einer gesunden Mischung von Stand-Up-Comedy und Talkshow.
In der Vergangenheit ist das gut gegangen. US-Präsidenten haben meistens gute Miene zu dem für sie manchmal unangenehmen Spiel gemacht. US-Moderatoren haben mit mehr oder weniger guten Witzen das Treiben im Weißen Haus kommentiert. Mit Donald Trump als Schwergewicht auf der rechten Waagschale geht das nicht mehr. Das hat der Moderator Jimmy Kimmel jetzt zu spüren bekommen. Der US-Sender ABC hat seine Show kurzerhand aus dem Programm genommen. Seine Kommentare über den Tod von Charlie Kirk seien "beleidigend und unsensibel zu einem kritischen Zeitpunkt in unserem nationalen politischen Diskurs", erklärte die Medienfirma Nextar, Betreiber von ABC-Partnersendern.
Welche Worte Nextar wirklich störten, blieb offen. In seiner Sendung hatte Kimmel gesagt:
"Wir haben am Wochenende neue Tiefpunkte erreicht, als die MAGA-Gang verzweifelt versuchte, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als irgendetwas anderes als einen von ihnen darzustellen und alles tat, um daraus politisches Kapital zu schlagen."
ABC-Moderator Jimmy Kimmel
Andererseits spottete der Moderator über die angeblich "tiefe Trauer" Trumps nach dem Mord an seinem Freund Kirk:
So trauert ein Vierjähriger um einen Goldfisch, okay?
ABC-Moderator Jimmy Kimmel
Trump jedenfalls feierte die Absetzung Kimmels und forderte das gleiche Schicksal für die Late-Night-Moderatoren Jimmy Fallon und Seth Meyers. Beide seien "totale Verlierer". Ihr Sender NBC gehört wie ABC zu den eher linksangehauchten Medien in den USA.
18.09.2025 | 1:28 min
Durch Hollywood und die US-Medienbranche ging unterdessen ein Aufschrei. Viele sehen die Absetzung als Zeichen von Zensur. Bei Instagram erklärte die US-Comedienne Wanda Sykes an US-Präsident Donald Trump gerichtet:
Er beendete nicht den Ukraine-Krieg oder löste Gaza innerhalb seiner ersten Woche. Aber er beendete die Meinungsfreiheit innerhalb seines ersten Jahres.
US-Comedienne Wanda Sykes
18.09.2025 | 3:33 min
Im Vergleich zu den USA ging es heute im Bundestag nahezu harmonisch zu. Nach langem Ampelstreit hat das Parlament unter der schwarz-roten Koalition endlich mit 324 zu 269 Stimmen den Bundeshaushalt für 2025 abgesegnet. 502,5 Milliarden Euro sind für den Etat vorgesehen - dank neuer Schulden ist das mehr, als die Ampel zur Verfügung gehabt hätte.
502,5 Milliarden Euro - das klingt erstmal viel. Dennoch bleibt die Spannung groß, wo welche Gelder im Endeffekt ankommen werden. Verteidigung, Zivil- und Bevölkerungsschutz sind große Themen, die Stärkung der Wirtschaft. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil wies Vorwürfe der Opposition zurück, dass nichts bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen werde. Der SPD-Chef sprach von "Rekordinvestitionen von 115 Milliarden Euro", die massiv in Verkehrsinfrastruktur, Digitalisierung, sozialen Wohnungsbau sowie Schulen und Kitas investiert werden könnten. Und die Sicherung des wirtschaftlichen Wachstums solle Arbeitsplätze sichern. Soweit das Versprechen.
Aber mit Versprechen ist das so eine Sache. Schließlich hatte Schwarz-Rot auch einen stabilen Preis für das Deutschlandticket versprochen - 58 Euro bis 2029. Jetzt soll es ab Januar aber fünf Euro teurer werden und dann 63 Euro kosten. Darauf haben sich die Länder auf der Verkehrsministerkonferenz in München geeinigt.
18.09.2025 | 1:31 min
Das ist also - man muss es so klar sagen - ein Bruch des Koalitionsvertrages
Christiane Hübscher, ZDF-Hauptstadtstudio
Meine Kollegen Christiane Hübscher und Dominik Rzepka haben sich das Finanzproblem des Tickets genauer angeschaut und auch die Möglichkeiten, die der Bund gehabt hätte.
Übrigens: Wiso-Moderator Marcus Niehaves hat den Praxis-Check gemacht und sich gefragt, wie gut Deutschlandticket im Alltag funktioniert:
08.09.2025 | 17:01 min
Was darüber hinaus wichtig ist
Der deutsch-amerikanische Wissenschaftler Rüdiger Bachmann warnt im Gespräch mit Maybrit Illner: Europa muss sich strategisch neu aufstellen - und darf weder auf Donald Trump hoffen noch Wladimirs Putins Drohungen unterschätzen. Die Hoffnung, den US-Präsidenten für europäische Interessen zu gewinnen, hält der Experte für trügerisch. Die Sendung "maybrit illner" mit dem Thema "Putins Drohnen, Trumps Spielchen - Europa nicht gerüstet?" sehen Sie heute Abend um 22:15 Uhr im ZDF oder hier bei ZDFheute.
Der Schaden für die deutsche Wirtschaft geht in die Milliarden: Spionage, Sabotage und Datendiebstahl machen Unternehmen schwer zu schaffen. Der Verlust ist auf einen neuen Rekordwert von 289,2 Milliarden Euro gestiegen. Der Schaden liegt damit um rund acht Prozent höher als im Vorjahr. Das zeigt eine Studie des Branchenverbandes Bitkom.
Die Wohnungsnot und immer höhere Mieten machen auch Studierenden zu schaffen - erstmals überschreiten ihre Wohnkosten im Durchschnitt die symbolische 500-Euro-Marke. Zu Beginn des Wintersemesters lagen ihre Mieten durchschnittlich bei 505 Euro monatlich, wie aktuelle Zahlen des Moses Mendelssohn Instituts zeigen. Der Wohnzuschuss vom BAföG beträgt allerdings nur 380 Euro.
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Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Erfolg für Kiew: Die Ukraine vertreibt russische Truppen aus der Region Sumy und stabilisiert die Frontlinie. Eine erneute russische Offensive in dieser Region gilt als unwahrscheinlich, schreiben Christian Mölling und András Rácz in ihrer Militäranalyse.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Im Livestream
Wie kann die ukrainische Gegenoffensive in der stark umkämpften Region Donezk gelingen? Julian Werner von der Bundeswehr ordnet die Lage im Krieg gegen die Ukraine ein. Mit dabei ZDF-Reporter Dara Hassanzadeh und Felix Klauser. Sehen Sie die Analyse um 19.30 Uhr hier bei ZDFheute live.
18.09.2025 | 28:02 min
Leichtathletik
Die frontal-Dokumentation über Missbrauch in der Leichtathletik (s. Video) hat Konsequenzen: Mehrere Trainer mussten gehen. Die Debatte um einen besseren Schutz von Sportlern hat begonnen.
18.09.2025 | 43:59 min
Die Highlights der Leichtathletik-WM sehen übrigens hier:
Champions League
Die Frauen von Eintracht Frankfurt kämpfen trotz 1:2-Rückstand gegen Real Madrid um die Champions League. Führungsspielerin Amanda Ilestedt, frischgebackene Mutter, soll den Unterschied machen.
Und auch die Männer der Eintracht müssen ran: Frankfurt empfängt Galatasaray in der Champions League. Wegen des Risikospiels wurde das Oktoberfest vorverlegt. Die große Bühne eröffnet aber Entwicklungspotenzial.
Etwas verpasst am aktuellen Champions-League-Spieltag? Hier finden Sie alle Spiele und alle Tore der UEFA Champions League sowie ausführliche Zusammenfassungen der Spiele mit deutscher Beteiligung.
Sport:Champions League - 2024/25
Grafik des Tages
Die Deutschen haben etwas weniger Angst. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag der R+V-Versicherung. Zu 25 abgefragten Themen haben danach im Durchschnitt 37 Prozent der Befragten eine große Angst geäußert. Im vergangenen Jahr sind es noch 42 Prozent der Befragten gewesen.
Weitere Schlagzeilen
- Fehler bei Drohnenabwehr: Haus offenbar durch polnische Rakete beschädigt
- Temperaturen bis über 30 Grad: Der Sommer dreht nochmal auf
- Chinesischer Konzern JD.com: Grünes Licht für Mediamarkt-Saturn-Übernahme
- Hausärztliche Versorgung: Ministerin Warken fordert neue Versorgungsmodelle
- Gegen Sparpläne: Streiks und Blockaden in Frankreich
- Kastanien, Pfützen und Co.: Gesundheitsgefahren für Hunde im Herbst
Ein Lichtblick
16.09.2025 | 0:54 min
Wenn Eintracht Frankfurt daheim im Stadion spielt, sind auch die Bewohner eines Alten- und Pflegeheims mit dabei. Seit 20 Jahren haben sie einen Fanclub für den Bundesligisten.
Zahl des Tages
Ein Großteil der Schüler fühlt sich an der Gestaltung des Schulunterrichts nur wenig beteiligt. So hätten 63 Prozent in einer Umfrage angegeben, selten oder nie darüber mitbestimmen zu können, welche Themen und Inhalte sie im Unterricht bearbeiten, teilte die Bertelsmann Stiftung heute mit. 55 Prozent gaben demnach an, kaum Einfluss auf die verwendeten Methoden und Materialien nehmen zu können.
Gesagt
Man muss sich vor Augen führen, dass in Gaza eine Hungersnot herrscht und in diesem Zustand sollen die Menschen jetzt die Stadt verlassen.
Bettina Iseli, Welthungerhilfe
18.09.2025 | 4:46 min
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und hier im Liveblog.
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Streaming-Tipps für den Feierabend
Jane Fonda, Mia Farrow, Faye Dunaway und Meryl Streep lagen auf der Leinwand in seinen Armen, Paul Newman und Dustin Hoffman waren seine Partner. Doch der Leinwandveteran war weitaus mehr: Als Regisseur und Schauspieler, aber auch als Freigeist und Idealist. So ist das Sundance Filmfestival oder die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd mit seinem Namen verbunden. "Robert Redford - The golden Look" zeichnet das Porträt eines facettenreichen Mannes (arte, Dokumentation, 54 Minuten).
17.09.2025 | 53:30 min
Lila Latzhose war gestern: Der neue Feminismus ist radikal und laut. Lässt sich mit ihm Gleichberechtigung erreichen - oder ist er auch nur ein Trend, der nichts am patriarchalen System ändert, aber andere Frauenbilder cancelt? Das diskutiert Salwa Houmsi in 13 Fragen in der unbubble-Folge "Fotzig, bratty, bold: der bessere Feminismus?" (ZDF unbubble, 35 Minuten).
17.09.2025 | 35:29 min
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