US-Talkshow Jimmy Kimmel wegen Kirk-Äußerungen abgesetzt

Wegen Aussagen zu Kirk-Attentat:US-Sender setzt Talkshow von Jimmy Kimmel ab

|

Der US-Sender ABC hat die Late-Night-Show "Jimmy Kimmel Live" auf unbestimmte Zeit abgesetzt. Grund seien Äußerungen des Moderators über die Ermordung von Charlie Kirk.

Jimmy Kimmel kommt zur Weltpremiere von «Ein Minecraft Film».

Fernsehmoderator Jimmy Kimmel thematisierte das Attentat auf Charlie Kirk in seiner beliebten Show.

Quelle: dpa

Der US-Sender ABC setzt die Talkshow des prominenten Fernsehmoderators Jimmy Kimmel nach dessen Äußerungen über das Attentat auf den Aktivisten Charlie Kirk vorerst ab. Die Sendung werde "in absehbarer Zukunft" nicht mehr ausgestrahlt, teilte ABC mit.

Die Begründung: Kimmels Äußerungen über den getöteten Vertrauten von Präsident Donald Trump. An welchen Worten genau die Entscheidungsträger Anstoß nahmen, blieb offen.

Trump äußerte sich erfreut über ihren Beschluss und forderte, weitere Shows ihm unliebsamer Moderatoren abzusetzen.

Eine Frau stellt eine Kerze nieder vor einem Gedenkort für Charlie Kirk in Florida.

In den USA ist der mutmaßliche Attentäter des ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk erstmals vor Gericht erschienen. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe.

17.09.2025 | 1:24 min

Produktionsfirma: "Beleidigend und unsensibel"

Kimmel hatte in seiner Show zuletzt suggeriert, dass der mutmaßliche Attentäter Tyler Robinson möglicherweise Teil der sogenannten MAGA-Bewegung des US-Präsidenten gewesen sei. Das Kürzel steht für "Make America Great Again".

"Herr Kimmels Kommentare zum Tod von Herrn Kirk sind in einer kritischen Phase unseres nationalen politischen Diskurses beleidigend und unsensibel", ließ die Produktionsfirma der täglich von Millionen Menschen geschauten Show mitteilen.

Ob Kimmels Show überhaupt wieder aufgenommen wird, ist angesichts der aufgeheizten Stimmung in den USA fraglich.

Eine Plakatwand mit einem Bild von US-Präsident Donald Trump (links), der Charlie Kirk umarmt, hängt am 13.September 2025 an der Seite eines Gebäudes in Tel Aviv

Nach dem Attentat auf den US-Podcaster Charlie Kirk droht das Weiße Haus linksliberalen Organisationen mit Sanktionen. Auch renommierte Medien geraten ins Visier der Regierung.

16.09.2025 | 2:51 min

Presse- und Meinungsfreiheit in Frage gestellt

Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, bezeichnete die Absetzung von Sendungen als "koordiniert" und "gefährlich". Er fuhr fort, dass die Republikanische Partei "nicht an die Meinungsfreiheit glaubt. Sie zensieren Sie in Echtzeit".

X-Post von Gavin Newsom

Ein Klick für den Datenschutz

Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

In den Vereinigten Staaten tobt ein erbitterter Streit darüber, wie sich über den Tod Kirks geäußert werden darf, dessen teilweise extrem konservativen Ansichten heftig umstritten waren.

Trump und seine Regierung haben angekündigt, gegen Kommentatoren vorzugehen, die sich ihrer Meinung nach nicht angemessen zu dem im Bundesstaat Utah erschossenen 31-Jährigen äußern.

Kritiker halten es für höchst bedenklich, dass dabei Presse- und Meinungsfreiheit auf der Strecke bleiben.

Julian Müller-Kahler

Die Gewaltspirale in den USA fängt an, sich selbst zu bedingen, sagt Politikwissenschaftler Julian Müller-Kaler. Er sieht viel Potenzial für gesellschaftlichen Sprengstoff.

13.09.2025 | 18:25 min

Late-Night-Shows stehen unter Druck

Die amerikanischen Late-Night-Shows stehen seit der Absetzung des ebenfalls prominenten Talkmasters Stephen Colbert beim Sender CBS besonders unter Druck. Trump machte immer wieder klar, dass ihm neben Colbert vor allem Jimmy Kimmel ein Dorn im Auge sei.

Die US-Talkmaster machen sich in pointierter und teils derber Art und Weise über den US-Präsidenten und dessen autoritären Tendenzen lustig und bilden damit in den Augen vieler Beobachter ein wichtiges Gegengewicht zur politisch einseitigen Kommunikation des Weißen Hauses.

Trump: "Tolle Neuigkeiten für Amerika"

"Tolle Neuigkeiten für Amerika", kommentierte Trump die Personalie auf seiner Plattform Truth Social.

Glückwunsch an ABC, dass sie endlich den Mut hatten, das zu tun, was getan werden musste.

Donald Trump, US-Präsident

Erika Kirk winkt Unterstützern zu, die sich am 11. September 2025 in Phoenix versammelt haben, um den Leichenzug von Charlie Kirk zur Hansen Mortuary Chapel zu begleiten.

Die Witwe des kürzlich ermordeten konservativen Aktivisten Charlie Kirk äußert sich zum ersten Mal zum Tod ihres Mannes. Sie wolle "sein Vermächtnis" weiterführen (engl. Originalfassung).

13.09.2025 | 4:23 min

Der Präsident nahm zudem die verbliebenen Comedians Jimmy Fallon und Seth Meyers ins Visier, die er "zwei totale Versager" nannte. Der Sender NBC müsse nun folgen und ihre Shows ebenfalls absetzen. Trumps formulierte es als klare Aufforderung: "Tu es, NBC!!!"

Quelle: dpa

Mehr zum Attentat auf Charlie Kirk