Anklagepunkte verlesen:Attentat auf Kirk: Mutmaßlicher Täter vor Gericht
Ein 22-Jähriger soll das tödliche Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk begangen haben. Nun muss er sich vor Gericht wegen Mordes und weiterer Straftaten verantworten.
Der Angeklagte wurde dem Richter per Videoschalte vorgeführt.
Quelle: dpaViel sagte Tyler Robinson wie erwartet nicht. Nach dem tödlichen Schuss auf den US-Aktivisten Charlie Kirk erschien der mutmaßliche Täter am Dienstag erstmals vor Gericht - und schwieg, abgesehen von der Nennung seines Namens.
Die kurze Vorladung erfolgte per Videoschalte und wurde - in den USA keineswegs unüblich - live von zahlreichen Fernsehsendern übertragen.
Der 22-Jährige sitzt im Bundesstaat Utah in Haft, wo sich die Tat am vergangenen Mittwoch ereignet hatte. Richter Tony Graf informierte ihn über seine Rechte und erklärte, er werde ohne Möglichkeit auf Kaution in Haft bleiben.
Anschließend verlas Graf die sieben Anklagepunkte, die der zuständige Staatsanwalt Jeff Gray schon kurz zuvor bei einer Pressekonferenz vorgestellt hatte.
Nach dem Attentat auf Charlie Kirk fürchten immer mehr Menschen eine Zunahme politischer Gewalt in den USA. Cathryn Clüver Ashbrook im Gespräch.
15.09.2025 | 8:34 minAnklage wegen Mordes und weiterer Straftaten
Neben Mord werden Robinson unter anderem Behinderung der Justiz, Zeugenbeeinflussung und eine Gewalttat in Anwesenheit von Kindern zur Last gelegt. Erschwerend komme hinzu, dass er wohl aus politischen Motiven gehandelt habe, sagte Gray.
Der Staatsanwalt verwies außerdem auf etliche Beweise, die Robinson belasteten - darunter Textnachrichten, DNA-Spuren an der mutmaßlichen Tatwaffe sowie Auswertungen von Überwachungsvideos.
Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht Robinson die Todesstrafe. Dem Verfahren in Utah könnte eine Anklage auf Bundesebene folgen.
Nach dem Attentat auf den US-Podcaster Charlie Kirk droht das Weiße Haus linksliberalen Organisationen mit Sanktionen. Auch renommierte Medien geraten ins Visier der Regierung.
16.09.2025 | 2:51 minWas zum Motiv bekannt ist
"Ich hatte die Chance, Charlie Kirk auszuschalten, und ich werde sie nutzen." Diese Notiz soll Robinson laut Behörden unter seiner Tastatur hinterlassen haben. Entdeckt wurde sie demnach von der Person, mit der Robinson zusammenlebte und eine Liebesbeziehung führte.
Robinsons Mutter erklärte Gray zufolge, bei der Person handle es sich um eine Transperson - also jemanden, der sich nicht mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifiziert.
Der Staatsanwalt ging auf das Thema aber nicht näher ein und sagte lediglich, der Person sei bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeschrieben worden. Auf die Nachfrage eines Reporters des konservativen US-Senders Fox News, ob Transgender-Themen bei der Tat eine Rolle gespielt hätten, gab Gray keine weiteren Details preis.
Nach dem Fund der Notiz kam es den Ermittlern zufolge zu einem schriftlichen Austausch, in dem Robinson die Tat gegenüber der Person einräumte, mit der er zusammenlebte. Unter anderem erklärte er demnach, er habe "genug von diesem Hass". Er bat zudem darum, belastende Nachrichten zu löschen und gegenüber Polizei und Medien zu schweigen.
Die Witwe des kürzlich ermordeten konservativen Aktivisten Charlie Kirk äußert sich zum ersten Mal zum Tod ihres Mannes. Sie wolle "sein Vermächtnis" weiterführen (engl. Originalfassung).
13.09.2025 | 4:23 minRobinson laut Mutter politisch engagiert
Gray erklärte weiter, Robinsons Mutter habe nach der Tat Fotos des mutmaßlichen Schützen in den Nachrichten gesehen und ihrem Ehemann gesagt, er sehe ihrem Sohn ähnlich.
Dieser hat sich ihr zufolge im vergangenen Jahr zunehmend politisch engagiert und verstärkt für die Rechte von Homosexuellen und Transpersonen eingesetzt - Ansichten, die wohl im Gegensatz zu denen seines Vaters standen. Dieser sei seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump zum eingefleischten Anhänger der "Make America Great Again"-Bewegung (MAGA) geworden, soll Robinson in einer Textnachricht geschrieben haben.
Seinem Vater gegenüber habe er auch angedeutet, der Schütze gewesen zu sein. Seine Eltern und ein Freund der Familie hätten ihn schließlich überzeugt, sich der Polizei zu stellen.
Die Gewaltspirale in den USA fängt an, sich selbst zu bedingen, sagt Politikwissenschaftler Julian Müller-Kaler. Er sieht viel Potenzial für gesellschaftlichen Sprengstoff.
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