US-Vizepräsident Vance moderiert Kirk-Podcast nach Attentat

Gedenken an US-Aktivist:Vance moderiert Kirk-Podcast nach Attentat

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In Gedenken an den US-Aktivist Charlie Kirk hat US-Vizepräsident Vance eine Folge seines Podcasts moderiert. Darin kündigte er Schritte gegen "gewaltfördernde NGOs" an.

J.D. Vance im Weißen Haus vor einem Mikrofon.

J.D. Vance moderiert eine Folge der "Charlie Kirk Show" im Weißen Haus

Quelle: dpa

Fünf Tage nach dem Attentat auf den Trump-Unterstützer Charlie Kirk in den USA hat US-Vizepräsident JD Vance eine Episode von dessen Podcast moderiert. Darin stellten Vance und seine Gäste das Vermächtnis Kirks ins Zentrum und luden dieses stark religiös auf.

Zugleich machten sie erneut deutlich, wen das Lager von US-Präsident Donald Trump für Kirks Tod verantwortlich macht: die politische Gegenseite. Vance erklärte, man setze alles daran, die Hintergründe der Tat aufzuklären - und gegen "das Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen" vorzugehen, das seiner Darstellung nach Gewalt fördere.

In der Utah Valley University wurde eine Gedenkstätte für den getöteten rechten US-Aktivisten Kirk errichtet.

Nach dem Attentat auf den rechtskonservativen Influencer Charlie Kirk haben die Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Es ist der 22-jährige Tyler Robinson aus Utah.

12.09.2025 | 2:07 min

Die im Weißen Haus aufgezeichnete Sonderausgabe des Podcasts wurde am Montag auf der bei US-Konservativen populären Plattform Rumble übertragen. Zu den Gästen gehörten etwa Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. und Trumps Sprecherin Karoline Leavitt.

22-jähriger Verdächtiger festgenommen

Über die Motive des Tatverdächtigen ist bislang wenig bekannt. Bei dem vor ein paar Tagen festgenommenen Mann handelt es sich um einen 22-Jährigen, dessen Vater ihn nach Angaben von FBI-Chef Kash Patel auf Fahndungsaufnahmen erkannt hatte.

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Der mutmaßliche Täter sei wohl bereit gewesen "Charlie Kirk zu töten, weil er der Meinung war, der Überzeugung war, dass dieser Hass verbreitet", so Elmar Theveßen aus Washington.

13.09.2025 | 2:14 min

Nach Angaben der Behörden verweigerte der junge Mann zunächst die Zusammenarbeit mit den Ermittlern. Er stamme aus einer konservativen Familie, seine "Ideologie" weiche aber davon ab. "Es gab eindeutig eine linke Ideologie bei diesem Attentäter", sagte Gouverneur Spencer Cox. Er hatte die Tat zuvor als "politisches Attentat" eingestuft.

Miller spricht von "inländischer Terrorbewegung"

Trump hatte bereits kurz nach der Tat die Rhetorik "radikaler Linker" verantwortlich gemacht. Kritiker warfen ihm vor, damit die Stimmung im Land zusätzlich anzuheizen, statt einende Worte zu wählen.

Auch in der von Vance moderierten Podcastfolge gab es Schuldzuweisungen. Trumps stellvertretender Stabschef Stephen Miller sprach von einer "organisierten Kampagne" linker Gruppen, die zu der Tat geführt habe, und nannte sie eine "inländische Terrorbewegung". Man werde umfassende Ressourcen der US-Regierung nutzen, um diese Bewegung "im Namen von Charlie" zu zerschlagen.

Julian Müller-Kahler

Die Gewaltspirale in den USA fängt an, sich selbst zu bedingen, sagt Politikwissenschaftler Julian Müller-Kaler. Er sieht viel Potenzial für gesellschaftlichen Sprengstoff.

13.09.2025 | 18:25 min

Beobachter warnen, eine solche Rhetorik könne nicht nur als Rechtfertigung für Vergeltung dienen, sondern auch als Vorwand genutzt werden, um demokratische Strukturen und politische Gegner zu schwächen. Sie werten dies als weiteren Beleg für den autoritären Regierungsstil unter Trump.

Privatpersonen im Fokus von Kirk-Anhängern

Welche Dynamik solche Worte entfalten können, zeigt sich schon jetzt: Seit dem Attentat gerieten etliche Privatpersonen in den Fokus von Kirk-Anhängern - teils, weil sie seine Ermordung verharmlosten, teils aber auch lediglich, weil sie auf umstrittenen Äußerungen von Kirk hingewiesen hatten.

sgs- Hayali - Bates

Das tödliche Attentat auf Charlie Kirk "treibt das Land weiter in die Radikalisierung", sagt ZDF-Korrespondentin Claudia Bates. Der "Point of no Return" sei überschritten.

11.09.2025 | 4:01 min

Mehrere wurden bei ihren Arbeitgebern gemeldet. Das US-Außenministerium drohte zudem Ausländern mit dem Entzug ihrer Visa, sollten sie im Internet die Tat rechtfertigen.

Kirk war vergangenen Mittwoch auf dem Campus einer Universität in Utah angeschossen worden und starb später im Krankenhaus. Sein Tod entfaltet in den USA eine enorme politische Schlagkraft. Er galt als prägende Stimme der US-Rechten und erreichte ein Millionenpublikum, vor allem junge Männer. Die Tat reiht sich ein in eine Serie politisch motivierter Gewalttaten in den USA.

Quelle: dpa

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