US-Bundesstaat Utah:Mordanklage gegen mutmaßlichen Kirk-Attentäter
Der mutmaßliche Kirk-Attentäter wird wegen Mordes angeklagt. Das gab der zuständige Staatsanwalt bekannt. Dem 22-Jährigen droht die Todesstrafe.
Der mutmaßliche Mörder von US-Aktivist Charlie Kirk: Tyler Robinson.
Quelle: dpaNach dem tödlichen Schuss auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk ist der Tatverdächtige unter anderem wegen Mordes angeklagt worden. Es werde die Todesstrafe für den 22 Jahre alten Tyler Robinson angestrebt, sagte der zuständige Staatsanwalt, Jeff Gray, im US-Bundesstaat Utah.
Insgesamt verlas Gray sieben Anklagepunkte, darunter auch Behinderung der Justiz und Zeugenbeeinflussung. Als erschwerend wertete er, dass Robinson den Aktivisten wegen dessen politischer Äußerungen ins Visier genommen und die Tat in dem Wissen begangen haben soll, dass Kinder anwesend waren und sie möglicherweise mit ansehen mussten.
Aus Gerichtsakten geht hervor, dass Robinson die Tat in einer Notiz eingeräumt haben soll. Gray verwies außerdem auf Beweise, die Robinson belasteten - darunter DNA-Spuren an der mutmaßlichen Tatwaffe sowie Auswertungen aus Überwachungsvideos. Der Staatsanwalt sagte, Robinson habe die bei der Tat benutzte Waffe und seine Kleidung entsorgt und seinen Mitbewohner darum gebeten, Beweise zu vernichten.
Robinson: "Genug von diesem Hass"
Der Staatsanwalt äußerte sich darüber hinaus zu dem möglichen Motiv von Robinson. Dieser habe in Textbotschaften an seinen Mitbewohner geschrieben, er habe "genug von diesem Hass", der von Kirk ausgehe. Gegenüber seinen Eltern habe sich der Verdächtige ähnlich geäußert.
Am Donnerstag hatten die Ermittler den tatverdächtigen Tyler Robinson festgenommen.
12.09.2025 | 2:07 minKritiker werfen Kirk vor, Ressentiments gegen Transmenschen, Migranten und andere geschürt zu haben. Bei Robinsons Mitbewohner soll es sich laut dem Staatsanwalt um eine Transfrau gehandelt haben, mit der der Angeklagte eine romantische Beziehung hatte.
Trump fordert Todesstrafe
Robinson war am Donnerstagabend in der Nähe der Gemeinde St. George im Süden von Utah verhaftet worden, in der er aufwuchs. Ermittler befragten Angehörige und durchsuchten das Haus seiner Familie.
Der Bundesstaat Utah sieht bei Kapitalverbrechen die Möglichkeit für die Todesstrafe vor. US-Präsident Donald Trump hatte sich in dem Fall bereits für die Todesstrafe ausgesprochen. Zuvor hatte auch der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox, gesagt, dass es Vorbereitungen gebe, um die Todesstrafe beantragen zu können.
Der rechtsradikale US-Aktivist Charlie Kirk polarisierte und spaltete. Doch gerade bei jungen Konservativen war er sehr beliebt. Diese mobilisierte er für Präsident Trump.
11.09.2025 | 1:13 minTrump-Vertrauter Kirk bei Veranstaltung erschossen
Der Trump-Vertraute Kirk war am vergangenen Mittwoch bei einer Diskussionsveranstaltung an der Utah Valley University in Orem erschossen worden. In sozialen Medien kursierende Videos zeigten, wie Kirk unter einem weißen Zelt mit der Aufschrift "The American Comeback" in ein Mikrofon sprach, als ein Schuss zu hören war.
Kirk fasste sich an seinen Hals, Umstehende wichen erschrocken zurück und rannten schreiend davon.
Geht Trump jetzt gegen politische Gegner vor?
US-Kritiker befürchten, dass die Regierung von Präsident Trump die Tat als Vorwand für ein Vorgehen gegen politische Gegner nutzen könnte. Vertreter der US-Regierung haben nach dem Attentat gedroht, gegen linksgerichtete Gruppen vorzugehen. US-Vizepräsident J.D. Vance und der stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Stephen Miller, erklärten am Montag, im Andenken an Kirk müssten linksgerichtete Organisationen verfolgt werden, die Gewalt förderten und die nationale Einheit unterminierten.
Die jüngere US-Geschichte zeige, dass politische Gewalt immer mehr Gewalt provoziere, sagt US-Expertin Clüver Ashbrook. Auch der Mord an Charlie Kirk berge Eskalationspotenzial.
12.09.2025 | 11:18 minÜber das politische Erbe Kirks gibt es eine Kontroverse. Während Anhänger ihn als einflussreiche christliche Figur würdigen, haben US-Bürgerrechtler seine Äußerungen über Minderheiten und Frauen wiederholt als abfällig und rassistisch kritisiert.
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Beatrice Steineke, Washington D.C.