Cybersicherheit: Rekordschaden durch Spionage und Hacker

Bitkom-Studie in Deutschland:Rekordschaden durch Spionage und Hacker

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Cyberangriffe verursachen Rekordschäden für deutsche Firmen. Immer mehr Attacken seien auf Angreifer aus Russland und China zurückzuführen, heißt es in einer neuen Studie.

Symbolbild: Quellcode eines Webservers sowie die Windows-Eingabeaufforderung sind einem Laptop im Dunkeln zu sehen.,

Unternehmen erkennen zunehmend die Gefahr von Cybercrime und investieren verstärkt in IT-Sicherheit (Symbolbild).

Quelle: imago images

Der Schaden für die deutsche Wirtschaft durch Spionage, Sabotage und Datendiebstahl ist auf einen neuen Rekordwert von 289,2 Milliarden Euro gestiegen. Er liegt damit um rund acht Prozent höher als im Vorjahr, wie eine am Donnerstag vorgestellte Studie des Branchenverbandes Bitkom ergab.

Immer häufiger führe die Spur der Angreifer dabei nach Russland und China, heißt es. Knapp neun von zehn Unternehmen (87 Prozent) waren in den vergangenen zwölf Monaten betroffen. Von den betroffenen Unternehmen konnten 46 Prozent mindestens einen Angriff aus Russland feststellen, ebenso viele einen aus China.

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16.09.2025 | 8:38 min

Die Täter stammten jedoch am häufigsten aus der organisierten Kriminalität (68 Prozent). 28 Prozent der betroffenen Firmen konnten mindestens einen Angriff einem ausländischen Nachrichtendienst zuordnen, nach 20 Prozent im Vorjahr.

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Selen: Grenzen zwischen Kriminalität und Spionage verschwimmen

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Ralf Wintergerst, Bitkom-Präsident

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Unternehmen investieren mehr in IT-Sicherheit

Der Anteil, den Cyberattacken am Gesamtschaden haben, stieg auf 70 Prozent oder gut 202 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind Unternehmen von Ransomware-Attacken, bei denen Daten verschlüsselt werden. Anschließend verlangen die Erpresser Lösegeld, um die Daten wieder freizugeben. 34 Prozent der Firmen waren davon betroffen. Etwa jedes siebte betroffene Unternehmen zahlte.

Fast 60 Prozent der Unternehmen fühlen sich durch Cyberangriffe in ihrer Existenz bedroht. Die Unternehmen investieren daher inzwischen allerdings auch mehr in ihre Sicherheit: Der Anteil der IT-Sicherheit am IT-Budget stieg auf 18 Prozent.

Bitkom-Präsident Wintergerst mahnte jedoch, bei den Sicherheitsbudgets müsse man "noch eine Schippe drauflegen". Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und Bitkom empfehlen, ein Fünftel des IT-Budgets für Sicherheit aufzuwenden. Für die Studie wurden mehr als 1.000 Unternehmen befragt.

Quelle: Reuters, ZDF
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