Kastanien, Pfützen und Co.:Gesundheitsgefahren für Hunde im Herbst
Ob Infektionen, Giftpflanzen oder Parasiten - im Herbst gibt es einiges, was Hunden gefährlich werden kann. So schützen Sie Ihren Vierbeiner vor gesundheitlichen Risiken.
Der Herbst lädt zu langen Spaziergängen im Herbstlaub ein. Doch es gilt, ein paar Dinge unterwegs im Blick zu behalten.
Quelle: dpaKälte, Nässe, Nebel: Der Herbst bringt nicht nur meteorologische Veränderungen mit sich, auch die Natur birgt neue Gefahren, auf die Hundebesitzer beim Spaziergang achten sollten.
Thomas Steidl ist Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere und teilt die Risiken in Kategorien ein: "Es gibt auf der einen Seite infektiöse Gefahren im Herbst, sehr viel seltener besteht eine Giftproblematik und wir haben die jahreszeitlichen Fremdkörper, die verschluckt werden."
Nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen - Charakter, Bedürfnisse und Lebensstil müssen zusammenpassen. Hundetrainerin Katharina Marioth erklärt, worauf es bei der Wahl des passenden Vierbeiners ankommt.
03.06.2025 | 2:30 minHerbstfrüchte können Darmverschluss verursachen
Typisch für den Herbst sind kleine, harte Pflanzenteile, denen Hunde beim Gassigehen nahezu überall in der Natur begegnen. Laut Steidl zählen dazu beispielsweise Kastanien, Maiskolben und jegliches Kernobst. Hunde nehmen diese Herbstfrüchte gerne auf, da sie wie Spielzeug wirken oder einen speziellen Geruch abgeben.
Besteht der Verdacht, dass der Hund einen Fremdkörper verschluckt hat, ist eine Vorstellung beim Tierarzt ratsam, da die Pflanzenteile im Darm des Tieres oft Beschwerden verursachen. "Fremdkörper müssen des Öfteren operativ entfernt werden, da sie zu einem Darmverschluss führen können", ergänzt der Fachtierarzt.
In der Tierklinik Hofheim kämpft das Ärzte-Team rund um die Uhr um das Leben von Hunden, Katzen und sogar Zoo-Seehunden.
08.08.2025 | 9:58 minErkältungszeichen bei Hunden richtig einschätzen
Das Wetter im Herbst ist oft kühl und feucht, wodurch das Infektionsrisiko bei Hunden erhöht werden kann - ähnlich wie bei Menschen.
Die feuchtere Jahreszeit begünstigt insbesondere Virusinfektionen im oberen Atemtrakt wie Nase, Rachen und Mund.
Dr. Thomas Steidl, Fachtierarzt für Klein- und Heimtiere
Zwar können Hunde sich nicht vom Menschen anstecken. Sie können aber ähnliche Erkältungssymptome wie Menschen zeigen. Bleibt etwa ein Husten beim Hund mehrere Tage bestehen, empfiehlt Steidl einen Tierarztbesuch, um einer Lungenentzündung vorzubeugen.
Auch in Tierkliniken werden bei Notfällen dringend Bluttransfusionen benötigt - doch nur wenige Hunde und Katzen sind als Blutspender registriert.
13.08.2025 | 1:14 minGefahr durch Pfützen: Leptospiren und Parasiten im Herbst
Deutlich bedrohlicher seien Bakterien, die speziell in Pfützen vorkommen, sogenannte Leptospiren, warnt Steidl. Diese werden unter anderem von Nagetieren ausgeschieden. Sollten Hunde aus Pfützen trinken, bestehe besonders im Herbst die Gefahr einer Leptospiren-Infektion. Die Infektion betreffe hauptsächlich Leber und Nieren und sei oft schlecht zu diagnostizieren, erklärt der Tierarzt.
Neben den bakteriellen Risiken stellen auch Parasiten eine Gefahr für Hunde dar. Viele Schnecken fungieren als Zwischenwirte für Lungenwürmer. "Geraten Hunde durch Schnuppern, Belecken oder Fressen mit den Tieren in Kontakt, nehmen sie die Parasiten auf und es besteht das Risiko einer Erkrankung", weiß Steidl.
Parasiten sind ein fester und unverzichtbarer Bestandteil der biologischen Vielfalt - nicht nur in der Meereswelt. Es gibt keine Lebensform, die nicht mindestens einen Parasiten hat.
20.02.2023 | 1:25 minGiftige Pilze und Pflanzen im Herbst
Typisch für den Herbst sind giftige Pilze. Hundebesitzer sollten nicht darauf vertrauen, dass ihre Hunde instinktiv wissen, welche davon giftig sind. "Der Hund lebt seit 30.000 Jahren mit uns Menschen zusammen, der hat keinen Instinkt mehr in dieser Richtung", erläutert Steidl.
Vergiftungen, etwa durch Pflanzenarten, sind zwar selten, haben dafür aber umso gravierendere Folgen. Zu den Pflanzen, die zu Vergiftungen führen können, zählen unter anderem die Weinrebe mit ihren Trauben sowie die Stechpalme mit ihren Früchten. Sowohl die Blätter als auch die Blüten dieser und weitere Pflanzen wie Blauregen und Goldregen sind giftig. Auf diese und weitere schädliche Pflanzen sollten Besitzer nicht nur beim Spaziergang achten - auch der eigene Garten kann zur Gefahrenquelle werden.
Weitere Informationen zum Thema "Giftige Pflanzen und Stoffe für Hund & Co." liefert der Deutscher Tierschutzbund e. V..
Wenn ein Hund ungewöhnliches Verhalten zeigt, sollte er schnellstmöglich bei einem Tierarzt oder in einer Tierklinik vorgestellt werden.
Tipps für Kälte und Dunkelheit
Bei einem Spaziergang im Dunkeln empfiehlt der Tierarzt, dem Hund ein Leuchthalsband anzulegen. Bekleidung sei bei einem normalbehaarten, gesunden Hund nicht nötig. Bei Kälte sei Bewegung jedoch besonders wichtig: "Der Hund soll auch in der ungemütlichen Jahreszeit raus, aber es ist wichtig, nicht lange stehenzubleiben, damit der Hund nicht auskühlt", so der Tierarzt.
Haustiere vor Gefahren schützen:Sicheres Zuhause für Hund und Katze
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