Hund im Büro: So klappt es, den Hund mit zur Arbeit zu nehmen

Wer seinen Hund mit ins Büro nehmen möchte, muss Verschiedenes beachten. Als allererstes steht der Gang zum Chef oder der Chefin an. Jurist Daniel Heymann aus der ZDF-Redaktion "Recht und Justiz" weiß: "Die Regeln am Arbeitsplatz gibt der Arbeitgeber vor, siehe Paragraf 106 der Gewerbeordnung." Das ist eine der Grundregeln des Arbeitsrechts.

Zudem sollten die Kollegen vorher informiert werden, dass man seinen Hund zum Arbeitsplatz mitbringen möchte, rät Heymann.

Tierschutzorganisationen machen sich stark dafür, dass Hunde auch im Büro erlaubt sein sollten, denn damit werde das Leben der Tiere und der Halter erleichtert. Zum Wohl des Tieres sollte dabei allerdings einiges beachten werden.

Das heißt zunächst, dass der Hund langsam an die Situation gewöhnt werden muss, dass er für mehrere Stunden am Arbeitsplatz seines Besitzers liegt. Rückzugsorte, egal ob Körbchen oder spezielle Boxen, sind dabei zu empfehlen. So kommen die Vierbeiner zur Ruhe und die Kollegen können konzentriert arbeiten. "Hunde schlafen von Natur aus mehrere Stunden am Stück", erklärt Lea Schmitz, Pressesprecherin beim Deutschen Tierschutzbund e. V..

Auch vor und nach der Arbeit sollte der Hund ausgelastet werden, indem die Halter mit ihnen spielen und Spaziergänge planen, rät Lea Schmitz. Wer seinem Hund nicht sofort zu lange Bürotage zumuten möchte, sollte den Arbeitgeber fragen, ob die Arbeitszeit zum Teil im Homeoffice stattfinden kann.

Nicht jeder Hund ist entspannt und bleibt auf Anhieb auf seinem zugewiesenen Platz im Büro. Bei einigen kann es mehrere Wochen dauern, bis sie entspannt sind. Manch ein Vierbeiner ist sehr aktiv, springt andere an oder kann sogar etwas am Arbeitsplatz beschädigen. Rechtsexperte Daniel Heymann erläutert, dass immer der Halter dafür verantwortlich ist, wenn sein Hund bei der Arbeit etwas anstellt oder jemanden verletzt.

Daniel Heymann empfiehlt eine Hundehaftpflichtversicherung, um sich für Schadensfälle abzusichern. Eine solche Versicherung sei in bestimmten Bundesländern wie zum Beispiel in Hamburg zwingend vorgeschrieben. Hundehalter müssten sich bezüglich der Regelungen im jeweiligen Bundesland informieren, erklärt Daniel Heymann.

Mitarbeiter, die Hunde mögen und im Büro schätzen, betonen die Vorteile der Vierbeiner. Streicheleinheiten, Kontakte knüpfen, frische Luft in den Pausen: Hunde fördern die Motivation und können Stress reduzieren.

Doch auf Kollegen, die gegen Hundehaare allergisch sind, die Angst vor den Vierbeinern haben oder schmutzempfindlich sind, muss Rücksicht genommen werden. "Auch wenn der Arbeitgeber den Hund im Büro erlaubt hat, ist er daran nicht für alle Zeiten gebunden. Er kann seine Zustimmung widerrufen, wenn es dafür einen sachlichen Grund gibt", erklärt Daniel Heymann. Das könne zum Beispiel sein, wenn ein Kollege, der eine Allergie hat, neu zum Team dazustößt.