Wohnungsnot für Studierende:Wohnkosten knacken 500-Euro-Marke
Durchschnittlich bis zu 650 Euro zahlen Studierende in Berlin für ihre Wohnung - im BAfÖG sind 380 Euro fürs Wohnen vorgesehen. Deutlich günstiger wohnt es sich woanders.
Wohnkosten durchschnittlich bei 505 Euro: Der Wohnungsmarkt wird auch für Studierende immer schwieriger(Symbolbild).
Quelle: dpaDie Wohnungsnot und immer höhere Mieten machen auch den Studentinnen und Studenten zu schaffen - erstmals überschreiten ihre Wohnkosten im Durchschnitt die symbolische 500-Euro-Marke. Zu Beginn des Wintersemesters lagen ihre Mieten durchschnittlich bei 505 Euro monatlich, wie aktuelle Zahlen des Moses Mendelssohn Instituts zeigen.
Hamburg ging mit einem Gesetz zum schnelleren Wohnungsbau voran. Mit dem „Hamburger Baustandard“ soll günstiges Bauen möglich sein, ohne auf Qualität zu verzichten.
18.06.2025 | 1:32 minDabei gibt es riesige regionale Unterschiede. Während Studierende in Bayern (603 Euro), Hamburg (620) und Berlin (650) am meisten zahlen, liegen die Durchschnittskosten in Sachsen-Anhalt (350), Thüringen (362) und Sachsen (377) viel tiefer.
ZDFheute Infografik
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Die Spreizung sei bedenklich, sagt Projektleiter Stefan Brauckmann.
Problematisch wird es, wenn der Geldbeutel der Eltern darüber entscheidet, ob ein Studium am gewünschten Ort möglich ist.
Stefan Brauckmann, Projektleiter Moses Mendelssohn Institut
BAföG müsse ausgeweitet werden
Er forderte, die staatliche Ausbildungsunterstützung BAföG zu erhöhen und damit "an die Realität anzupassen". Der Kreis der Anspruchsberechtigten müsse erweitert werden, sagte er. Außerdem solle das Bundesprogramm "Junges Wohnen" fortgeführt und erweitert werden.
In die Analyse wurden alle 88 Hochschulstandorte mit mehr als 5.000 Studentinnen und Studenten einbezogen. Die nun ermittelten durchschnittlichen Wohnkosten von 505 Euro bedeuten im Vergleich zum Sommersemester (493 Euro) eine Steigerung um 2,4 Prozent. Gegenüber dem Wintersemester davor sind es 3,3 Prozent.
Gar nicht so einfach, sein Zuhause schön zu gestalten. Doch jetzt kann man sich von Apps beim Einrichten helfen lassen. Wir zeigen, wie und ob das funktioniert.
15.09.2025 | 2:34 minMieten steigen schneller als Lebenshaltungskosten
Die Wohnkostenpauschale im BAföG beträgt 380 Euro. Doch laut dem Institut liegen die durchschnittlichen Mieten bereits in 70 von 88 Städten darüber.
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23.05.2025 | 2:36 minAnnegret Mülbaier von WG-Gesucht.de, das als Kooperationspartner die Erhebung unterstützt, berichtete, die Mietpreise für WG-Zimmer seien seit 2020 um rund 21 Prozent gestiegen - spürbar schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten.
Wenn Studierende zwei Nebenjobs brauchen, nur um ihre Miete zu bezahlen, bleibt fürs eigentliche Studium kaum noch Zeit.
Annegret Mülbaier, WG-Gesucht.de
Im Wintersemester 2024/2025 waren rund 2,86 Millionen Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben.
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