Trump will Antifa als "terroristische Organisation" einstufen

Vorstoß des US-Präsidenten:Trump will Antifa als Terrorgruppe einstufen

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US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass er die Antifa als "terroristische Organisation" einstufen will. Wie das bei der losen Bewegung funktionieren soll, verriet er nicht.

Präsident Donald Trump gestikuliert, als er am 16. 9. 2025, auf der Joint Base Andrews, Maryland, die Air Force One besteigt.

Donald Trump will die Antifa als "terroristische Organisation" einstufen.

Quelle: AP

Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Antifa-Bewegung in den USA als "bedeutende terroristische Organisation" einzustufen. Wie genau er das mangels Organisationsstrukturen der losen Bewegung umsetzen will, erklärte er in seinem Post auf Truth Social nicht. "Ich werde außerdem nachdrücklich empfehlen, dass diejenigen, die Antifa finanzieren, gemäß den höchsten rechtlichen Standards und Praktiken gründlich untersucht werden", schrieb Trump. Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte der Republikaner eine entsprechende Einstufung angekündigt.

Hofieren und protestieren in London

Beim großen Staatsbankett in Windsor sparen König Charles und sein Ehrengast Trump nicht mit gegenseitigen Komplimenten. Gleichzeitig protestierten Tausende auf Londons Straßen gegen Trump.

18.09.2025 | 2:31 min

Experten sehen Antifa als lose Bewegung

Die Antifa-Bewegung hat nach Einschätzung gemeinnütziger Forschungsinstitute und Bürgerrechtsorganisationen in den USA keine klare Organisationsstruktur. Vor ein paar Jahren sagte auch der damalige FBI-Chef Christopher Wray, dass die Bundespolizei unter Antifa eher eine Bewegung als eine Organisation verstehe.

Für Deutschland kommt das Bundesamt für Verfassungsschutz zu einem ähnlichen Schluss: "Die 'Antifa' im Sinne einer bundesweit agierenden, klar umgrenzten und strukturell auf eine gewisse Dauer verfestigten Organisation dieses Namens existiert derzeit nicht." Es gebe eine Vielzahl lokaler Gruppierungen und Initiativen, die sich unter den Begriffen "Antifa" oder "Antifaschistische Aktion" anlassbezogen zusammenfänden oder diese als Namensbestandteil trügen.

Oft handelt es sich dabei um lockere, zeitlich begrenzte Verbindungen mit wechselnden Personen, die sich teilweise, aber häufig nicht ausschließlich, im linksextremistischen Aktionsfeld 'Antifaschismus' betätigen.

Bundesamt für Verfassungsschutz

First Lady Melania Trump, Präsident Donald Trump, König Charles III. und Königin Camilla inspizieren die Ehrenwache während der feierlichen Begrüßung im Windsor Castle, Berkshire, am ersten Tag des zweiten Staatsbesuchs des Präsidenten im Vereinigten Königreich. Aufnahmedatum: Mittwoch, 17. September 2025.

Royaler Prunk und Politik - die Britische Regierung setzt viel auf Trumps Staatsbesuch und hofft auf Vorteile in den Handelsbeziehungen. In London gibt es aber auch Proteste.

18.09.2025 | 2:08 min

Trump verschärft Rhetorik gegen politische Linke in den USA

Sein Vorstoß erfolgt eine Woche nach dem Attentat auf den rechten US-Aktivisten Charlie Kirk, das seit Tagen hohe Wellen schlägt in den USA. Trump stellte den Bezug dazu in dem Post nicht direkt her, hatte in den vergangenen Tagen aber wiederholt hasserfüllte Rhetorik "radikaler Linke" für die Tat verantwortlich gemacht.

Sein stellvertretender Stabschef Stephen Miller sprach zuletzt ebenfalls von einer "organisierten Kampagne" linker Gruppen, die zu der Tat geführt habe, und bezeichnete sie als "inländische Terrorbewegung". Man werde umfassende Ressourcen der US-Regierung nutzen, um diese Bewegung "im Namen von Charlie" zu zerschlagen, sagte Miller, der selbst innerhalb des Trump-Lagers als Hardliner gilt.

Quelle: dpa

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