Angebliche Verleumdung :Trump: Milliarden-Klage gegen "New York Times"
US-Präsident Donald Trump zieht weiter gegen unliebsame Medien zu Felde: Nun hat er die "New York Times" auf 15 Milliarden Dollar verklagt. Er wirft dem Blatt Lügen vor.
US-Präsident geht gegen die "New York Times" vor.
Quelle: reutersUS-Präsident Donald Trump hat Klage gegen die "New York Times" und den weltgrößten Verlag Penguin Random House eingereicht, in der er 15 Milliarden Dollar von der Zeitung fordert. Das Blatt sei "zu einem regelrechten 'Sprachrohr' der radikalen linken Demokratischen Partei geworden", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social.
Heute habe ich die große Ehre, eine 15-Milliarden-Dollar-Klage wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen die "New York Times" einzureichen.
Donald Trump, US-Präsident
Trump hatte Mitte Juli bereits vom "Wall Street Journal" mindestens 10 Milliarden Dollar Schadenersatz gefordert. Hintergrund war ein Bericht über eine angebliche Verbindung Trumps zu Epstein.
19.07.2025 | 1:38 minTrump wirft "NYT" Verbreitung von Lügen vor
Trump warf der Zeitung, vier ihrer Reporter und der Bertelsmann-Tochter vor, über ihn, seine Familie und seine Unternehmen sowie über republikanische Bewegungen wie "America First" und "Make America Great Again" (MAGA) zu lügen.
Die "New York Times" durfte viel zu lange ungehindert lügen, diffamieren und mich verleumden, und das hört JETZT auf.
Donald Trump, US-Präsident
Die Klage bezieht sich auf eine Reihe von Artikeln der "New York Times", darunter ein Leitartikel vor der Präsidentschaftswahl 2024, in dem Trump als amtsunwürdig bezeichnet wurde. Der US-Präsident kritisierte die Zeitung auch dafür, während des Präsidentschaftswahlkampfs seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris unterstützt zu haben. "Ich betrachte dies als den größten illegalen Wahlkampfbeitrag aller Zeiten", schrieb er.
Anwälte: Veröffentlichungen schadeten Trump
Zudem geht es um ein 2024 von Penguin Random House veröffentlichtes Buch mit dem Titel "Lucky Loser: Wie Donald Trump das Vermögen seines Vaters verschleuderte und die Illusion des Erfolgs schuf". In der am Montag eingereichten Klageschrift beim US-Bezirksgericht für den Mittleren Bezirk Florida hieß es: "Die Beklagten haben das Buch und die Artikel in böswilliger Absicht veröffentlicht, obwohl sie wussten, dass diese Publikationen voll von abscheulichen Verzerrungen und Erfindungen über Präsident Trump waren."
Die Veröffentlichungen hätten Trumps geschäftlichem und persönlichem Ruf geschadet. Dies habe seinen Markenwert massiv und seine zukünftigen finanziellen Aussichten erheblich geschädigt. Als Beispiel nannten Trumps Anwälte den Kursverfall der Aktie seiner Trump Media and Technology Group (TMTG).
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11.09.2025 | 2:39 minAuch Klagen gegen andere Medien
Trump hatte bereits vergangene Woche gedroht, die "New York Times" zu verklagen. Es ging um Trumps Verbindungen zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, konkret um eine sexuell anzügliche Notiz und eine Zeichnung, die angeblich von Trump stammen soll.
Insgesamt hat Trump in seiner zweiten Amtszeit sein Vorgehen gegen Medienunternehmen verschärft. Anfang des Jahres verklagte er das "Wall Street Journal" und dessen Eigentümer auf mindestens zehn Milliarden Dollar wegen eines Berichts der Zeitung über einen Geburtstagsgruß für Epstein aus dem Jahr 2003.
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27.05.2025 | 58:56 minIm Juli schloss die CBS-Muttergesellschaft Paramount einen Vergleich in einer von Trump eingereichten Milliarden-Klage. Darin warf er der CBS-Nachrichtensendung "60 Minutes" vor, ein Interview mit der damaligen Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, manipulativ geschnitten zu haben, um die Wahl zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Kritiker sehen in den Klagen einen Angriff auf die Pressefreiheit.
Zudem zieht der US-Präsident gegen verschiedene weitere Medien ins Feld, deren Berichterstattung ihm zuwiderläuft. So war etwa die US-Nachrichtenagentur AP von der Mitreise im Regierungsflieger ausgeschlossen worden. Sie hatte sich geweigert, die von Trump verfügte Neubezeichnung für den Golf von Mexiko - "Golf von Amerika" - zu übernehmen.
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