Champions League: Wie Arsenal den Turnaround schaffen will

Ausgerechnet vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Paris Saint-Germain am Mittwochabend (21 Uhr, ausführlicher Bericht in der Champions-League-Sendung am Mittwoch ab 23.10 Uhr), zeigt beim FC Arsenal die Stimmungs- und Formkurve bedenklich nach unten.

Nach der 0:1-Hinspielniederlage gegen PSG in der vergangenen Woche wollte sich Arsenal beim Ligaspiel gegen den AFC Bournemouth Selbstvertrauen verschaffen. Doch das ging trotz Führung bei der überraschenden 1:2-Heimniederlage gegen den Tabellenzehnten gehörig schief.

Nach zuvor zwölf ungeschlagenen Pflichtspielen in Serie hat es nun zwei Niederlagen gesetzt. Ein schlechtes Timing, wie auch Arsenals Trainer Mikel Arteta zu bedenken gab: "Wir wollten wirklich eine ganz andere Stimmung, Atmosphäre und Energie schaffen, um nach Paris zu reisen. Aber wir haben viel Frustration, Wut und Enttäuschung ausgelöst."

Diese Wut gelte es nun zu nutzen und in eine Trotzreaktion im Prinzenpark zu verwandeln, fordert der Spanier von seiner Mannschaft. Um am 31. Mai doch noch in der Münchner Arena im Finale zu stehen.

Die Chance ist von historischer Dimension, wäre es nach 2006 doch das zweite Endspiel in der Königsklasse überhaupt in der langen Geschichte des Londoner Traditionsvereins.

Klar ist: Aussichtslos ist das Unterfangen trotz der misslichen Ausgangslage längst nicht. Gegner Paris hat in dieser Saison schon vorgemacht, wie man nach einer 0:1-Heimniederlage noch weiterkommt.

Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique schaltete Englands neuen Meister FC Liverpool im Achtelfinale nach Elfmeterschießen aus.

Arteta verlangt von seiner Elf, die im Hinspiel einige gute Chancen auf ein besseres Ergebnis vergab:

"Es ist an der Zeit, in Paris ein unglaubliches Match zu spielen, zu gewinnen und ins Finale zu kommen."

Ihre Auswärtsstärke haben die Londoner in dieser Spielzeit mehr als einmal unter Beweis gestellt. Etwa beim 7:1 im Achtelfinale in Eindhoven. Und vor allem zuletzt im Champions-League-Viertelfinale mit dem 2:1-Erfolg bei Titelverteidiger Real Madrid.

Leistungen, die Mut machen und die Arsenal nun erneut benötigt. Denn Arteta weiß: "In der Champions League muss man an einem bestimmten Punkt des Wettbewerbs etwas Besonderes leisten, um sich das Recht zu verdienen, im Finale zu stehen - und das ist dieses Spiel."

Was dem Chefcoach neben der Formschwäche zusätzlich Kopfzerbrechen bereiten wird: PSG-Hinspiel-Torschütze Ousmane Dembélé kann nach seiner in London erlittenen Muskelverletzung aller Voraussicht nach auflaufen.

Den in dieser Saison überragenden Ex-Dortmunder (33 Tore und 12 Vorlagen in 45 Pflichtspielen) zu stoppen, wird die wohl größte Herausforderung für die Gunners auf dem ohnehin schon schwieriger gewordenen Weg nach München. Sicher ist, dass Inter Mailand auf den Sieger zwischen PSG und Arsenal im Finale wartet.