HSV vor Duell mit Bayern: Hoffnung auf Vieira und Poulsen

Das Spiel hätte noch etwas besser am vergangenen Donnerstag gepasst. An dem Tag wäre Franz Beckenbauer 80 Jahre alt geworden. Aber auch zwei Tage später kommen bei einer Begegnung der beiden Klubs, für die der "Kaiser" in der Bundesliga spielte, Erinnerungen hoch.

Als der gerade von seinem Gastspiel aus New York zurückgekehrte im November 1980 sein erstes Spiel für die Hamburger machte, belegten die beiden Vereine die beiden ersten Plätze der Bundesliga-Tabelle.

Damals sprach man vom Nord-Süd-Gipfel, wenn beide aufeinandertrafen. Heute ist der HSV froh, dass er nach siebenjähriger Zweitligazugehörigkeit überhaupt mal wieder gegen die Bayern antreten darf.

Der Aufstieg gelang, als der HSV sich endlich konsequent an die Zweitliga-Realitäten angepasst hatte. Dies kann man in der ZDF-Doku "Always Hamburg" sehr gut nachvollziehen.

Genauso konsequent haben Sportvorstand Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin den Kader nun den Realitäten der ersten Liga angepasst.

Er entschied sich dafür, die gewachsene Mannschaftsstruktur aufzulösen und den Kader in Richtung größerer defensiver Stabilität umzubauen.

Nachdem dieser Ansatz am 1. Spieltag beim 0:0 in Mönchengladbach funktionierte, folgte beim 0:2 im Stadtderby gegen den FC St. Pauli das böse Erwachen. Hauptsorge: Die mangelnde offensive Durchschlagskraft brachte den Klub dazu, am Ende der Transferphase nochmal aktiv zu werden.

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Laut NDR hat eine Datenanalyse des Global Soccer Network (GSN) ergeben, dass der HSV sowohl bei den Expected Goals als auch bei Schlüsselpässen in die erste Angriffsreihe das schlechteste Team der Liga ist.

Das soll sich jetzt schlagartig ändern. Kurz vor Ende der Transferphase wurden die Mittelfeldspieler Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira vom FC Arsenal verpflichtet. Das Hamburger Abendblatt sieht darin "einen strategischen Coup", die Hamburger Morgenpost  spricht bei Vieira gar von einem "der spektakulärsten Zugänge der Geschichte".

"Fabio ist ein technisch starker offensiver Mittelfeldspieler mit einem hervorragenden linken Fuß", sagte HSV-Sportdirektor Claus Costa bei der Vorstellung von Vieira, der vorerst für ein Jahr ausgeliehen wurde.

Damit verbunden ist die Erwartung, dass er die Mittelstürmer Yussuf Poulsen oder Ransford-Yeboah Königsdörffer punktgenau füttert.

Der von RB Leipzig verpflichtete neue Kapitän Poulsen wurde in den ersten beiden Spielen aufgrund einer Trainingsverletzung und folgender Belastungssteuerung lediglich eingewechselt. In München könnte er sein Startelfdebüt geben, möglicherweise verschiebt Polzin dieses aber auch auf das folgende Heimspiel gegen den FC Heidenheim, in dem ein Sieg Pflicht ist.

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Somit ruhen die Hoffnungen, in München nicht wie zuletzt 0:6, 0:8 und 0:5 unterzugehen, hauptsächlich auf Vieira.  "Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, aber natürlich freut man sich auf so ein Spiel", sagte der Portugiese, für den der HSV eine Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro besitzen soll.

Auch in der Defensive schlug der HSV auf den letzten Transferdrücker nochmal zu. Der 18-jährige Innenverteidiger Luka Vuskovic gilt als absolutes Top-Talent und wurde von den Tottenham Hotspur ausgeliehen. Er ist der Bruder des HSV-Spielers Mario Vuskovic, der noch bis 2026 wegen Dopings gesperrt ist, und wird dessen Rückennummer 44 tragen.

Trotz der Verstärkungen bleibt der HSV krasser Außenseiter, Polzin will dennoch kein Spiel, in dem es nur um die Höhe der Niederlage gehe. Er erwarte, "dass wir gegen eine europäische Top-Mannschaft so auftreten, dass jeder von uns bereit ist, Widerstände zu brechen."

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