Zweitliga-Derby in Karlsruhe:FCK-Kapitän Ritter: "Es geht nur um dieses Spiel"
von Christoph Ruf
Wenn Karlsruhe auf Kaiserslautern trifft, knistert die Luft. Für sportliche Brisanz sorgt die Tabellenkonstellation: Beide Teams sind im Aufstiegsrennen punktgleich.
Vor dem Saisonhöhepunkt hochkonzentriert: FCK-Kapitän Marlon Ritter (rechts) und Trainer Torsten Lieberknecht.
Quelle: ImagoWenn das Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem 1. FC Kaiserslautern in den Herbst fällt, merken das die Menschen im badisch-pfälzischen Grenzgebiet oft schon im September.
Schließlich verfärben sich dann in Orten wie Maxau (Baden), Maximiliansau oder Wörth (Pfalz) neben den Blättern auch die Trafokästen und Autobahnpfeiler in Windeseile. Was über Nacht blau-weiß gestrichen wurde, kann dann morgens um 8 Uhr längst wieder in rot-weiß leuchten.
Für die Fans ist das Derby der Saisonhöhepunkt
Keine Frage: Das 68. Südwest-Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Karlsruher SC, das von der Polizei als Hochrisikospiel eingestuft wurde, ist für die Anhänger beider Vereine zweimal im Jahr der Höhepunkt der Saison.
Das weiß kaum einer besser als FCK-Coach Torsten Lieberknecht, der schon als Kind Anhänger der Roten Teufel war und die Spiele gegen Waldhof Mannheim oder den KSC noch in plastischer Erinnerung hat.
Auch im zweiten Saisonspiel läuft's bei der ambitionierten Hertha nicht rund. Im Heimspiel gegen den Karlsruher SC müssen die Berliner mit einem 0:0 zufrieden sein.
11.08.2025 | 6:14 minAuch Kapitän Marlon Ritter kann genau sagen, was die Stunde geschlagen hat:
Wir wissen alle, worum es in so einem Derby geht.
Kapitän Marlon Ritter in der "Rheinpfalz"
"Da ist es egal, wie die Saison vorher war, wer wo steht, es geht nur um dieses Spiel", so Ritter weiter. Doch so zweitrangig die Tabellenkonstellation angeblich auch ist - dass der Sechste FCK beim mit 15 Zählern punktgleichen KSC antritt, macht die Paarung nicht langweiliger. Zumal beide Teams mehr (FCK) oder weniger (KSC) mit einem möglichen Aufstieg kokettieren.
Dem VAR sei Dank: Der 1. FC Kaiserslautern schlägt Schalke 1:0 dank eines Elfmeters, der erst nach Intervention aus Köln gegeben wird. Später bewahrt der VAR den FCK vor einer Roten Karte.
11.08.2025 | 6:09 minDer KSC muss aus dem Test in Freiburg lernen
Mit einer engen und emotionsgeladenen Partie rechnet dann auch KSC-Coach Christian Eichner. "Das Derby wird darüber entschieden, wer die individuellen Duelle gewinnt", sagt Eichner.
Wenn wir ein Zweikampfverhalten zeigen wie in Freiburg, haben wir keine Chance.
KSC-Coach Christian Eichner
Beim desaströs verlaufenen Testspiel gegen den SC Freiburg (0:7) hatte sein Team in der Länderspielpause vor allem in der Defensive Anschauungsunterricht erhalten.
Zwei fallen aus - Durchschnittsalter sinkt drastisch
Den Versuch, im Südbadischen auf Viererkette umzustellen, wertet der KSC-Coach dann auch als gescheitert, weshalb der FCK auch auf fünf Karlsruher Defensive treffen wird: "Die Mannschaft fühlt sich wohl in der defensiven Grundkonstellation."
Zu der gehören eigentlich auch die beiden Routiniers Marcel Franke und Sebastian Jung. Doch da beide noch an Verletzungen laborieren, werden sie von Marcel Beifus (22) und Rafael Pinto Pedrosa (18) ersetzt. Zusammen sind die beiden 27 Jahre jünger als die Altvorderen.
Spektakuläre Partie zwischen Dynamo Dresden und dem Karlsruher SC: Die Gäste kontern einen frühen Rückstand und legen zweimal vor. Das letzte Wort gehört aber dem Aufsteiger.
06.10.2025 | 9:02 minDer FCK hat eine Torgarantie: Ivan Prtajin
Derzeit drückt beim KSC allerdings in der Offensive der Schuh. Seit der Verletzung von Louey Ben Farhat agiert Fabian Schleusener als einzige Spitze. Und der wollte im August nach Ulm in die dritte Liga wechseln. Deutlich besser sieht es hier beim FCK aus: Dem Kroaten Ivan Prtajin gelangen in sechs Spielen sieben Tore.
Überhaupt würden nicht einmal die Karlsruher Offiziellen widersprechen, wenn man feststellt, dass das Team im bisherigen Saisonverlauf mehr Probleme hatte als der Tabellenstand verrät.
Bei den Heimsiegen gegen Magdeburg (1:0) und Nürnberg (2:1) hatten die Badener mehr Glück als Verstand und hätten sich über Niederlagen ebenso wenig beschweren können wie beim 0:3 in Kiel.
So ausgeglichen die 2. Liga ist - sie hat nur ein Highlight
Fußballerisch muss sich das Team von Kapitän Marvin Wanitzek allerdings sowieso vor keinem Team in der zweiten Liga verstecken. Dass die ausgeglichen wie selten zuvor ist, betonen Lieberknecht und Eichner immer wieder.
Am Wochenende wird es dennoch nur ein Spiel geben, das von Flensburg bis zu den Alpen mehr Fußballfans interessiert als die meisten Erstligapartien. Angepfiffen wird es am Samstag, um 13 Uhr in Karlsruhe.
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