Kandidaten, Stimmen, Wahlkreise:Was man zur Bundestagswahl 2025 wissen muss
Am Sonntag ist Bundestagswahl: Welche Kandidaten und Parteien zur Wahl stehen, wer wählen darf, was Erst- und Zweitstimme sind. Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Am Sonntag ist die Bundestagswahl. Das letzte ZDF-Politbarometer zeigt, welche Parteien in den Umfragen führen und welche Parteien um einen Einzug in den Bundestag bangen müssen.
21.02.2025 | 0:31 minFast 60 Millionen Menschen dürfen zur Bundestagswahl am Sonntag ihre Kreuze setzen. Stimmen können bis Sonntagabend um 18 Uhr in den Wahllokalen abgegeben werden. Wähler, die Briefwahl beantragt haben, können ihre Briefe noch bis 18 Uhr in die Briefkästen der Rathäuser einwerfen.
Um Punkt 18 Uhr am Sonntag gibt es die Prognose im ZDF von der Forschungsgruppe Wahlen. Im weiteren Verlauf des Abends folgen Hochrechnungen. Das vorläufige amtliche Ergebnis von der Bundeswahlleiterin wird am frühen Montag erwartet.
Rund 59 Millionen Wahlberechtigte können ihre Stimme bei der Bundestagswahl abgeben.
22.02.2025 | 3:13 minWelche Kandidaten und Parteien stehen zur Wahl?
Zur Wahl stehen insgesamt 29 Parteien, allerdings treten nicht alle Parteien auch in allen Bundesländern an. SPD, Grüne, FDP, AfD, Die Linke, Freie Wähler, Volt, MLPD, Bündnis Deutschland und das Bündnis Sahra Wagenknecht sind in allen 16 Ländern mit Landeslisten vertreten. Die CDU tritt in allen Ländern außer Bayern an, die CSU nur in Bayern.
Bei der Bundestagswahl deutet sich ein Regierungswechsel an. Einschätzungen von Shakuntala Banerjee aus dem ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin.
22.02.2025 | 1:07 minDie übrigen Parteien werden nicht in allen Ländern auf den Stimmzetteln stehen. So treten die Parteien SSW, Verjüngungsforschung, Bündnis C, BP, Menschliche Welt, SGP, BüSo und Werteunion jeweils nur in einem Bundesland an.
Bei der Bundestagswahl 2025 gehen die SPD, die Union aus CDU und CSU sowie die Grünen und die AfD mit einem Kanzlerkandidaten beziehungsweise einer Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf. Auch das BSW hat eine Kanzlerkandidatin benannt. Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten können zwar nicht direkt gewählt werden, sollen aber Wählerinnen und Wähler von der jeweiligen Partei überzeugen.
Zur Bundestagswahl 2025 stellen die Parteien gleich fünf Kanzlerkandidaten auf. Warum machen sie das, auch wenn ihre Kandidaten kaum Chancen haben?
05.02.2025 | 1:14 minBei Bundestagswahlen gilt in Deutschland eine Sperrklausel. Eine Partei muss mindestens fünf Prozent der Zweitstimmen gewinnen, um in den Bundestag einziehen zu können. Schafft sie das nicht, gewinnt allerdings drei Wahlkreise, wird sie ebenfalls bei der Sitzverteilung berücksichtigt. Diese sogenannte Grundmandatsklausel wurde mit der Wahlrechtsreform 2023 eigentlich abgeschafft, gilt aber durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch bei der kommenden Wahl.
Durch die Grundmandatsklausel haben auch kleinere Parteien die Chance, als Fraktion in den Bundestag einzuziehen. Allerdings müssen sie dafür mindestens drei Wahlkreise gewinnen.
09.01.2025 | 1:03 min- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD): Olaf Scholz
- Christlich Demokratische Union (CDU): Friedrich Merz
- Bündnis 90/Die Grünen: Robert Habeck
- Freie Demokratische Partei (FDP): Christian Lindner
- Alternative für Deutschland (AfD): Alice Weidel
- Christlich-Soziale Union (CSU): Alexander Dobrindt
- Die Linke: Jan van Aken und Heidi Reichinnek
- Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): Sahra Wagenknecht
- Südschleswigscher Wählerverband (SSW)
- Freie Wähler (FW)
- Bündnis Deutschland (BD)
*Parteien, die zur Teilnahme an der Bundestagswahl 2025 berechtigt sind; sortiert nach dem Ergebnis der Bundestagswahl 2021
Wer darf wählen bei der Bundestagswahl?
In Deutschland besteht keine Wahlpflicht, der Urnengang ist freiwillig. Wahlberechtigt sind alle deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger ab 18 Jahren. Sie müssen ihren Hauptwohnsitz seit mindestens drei Monaten in Deutschland haben oder sich für gewöhnlich im Land aufhalten. Zudem müssen sie in das Wählerverzeichnis eingetragen sein. Das geschieht bei Menschen, die in Deutschland gemeldet sind, in der Regel automatisch.
2023 wurde ein neues Wahlrecht beschlossen, welches künftig die Zahl der Abgeordneten auf 630 beschränkt. Was bedeutet das für Wähler und taktisches Wählen?
05.02.2025 | 3:12 minWas bedeuten Erst- und Zweitstimme?
Gewählt wird in 299 Wahlkreisen. Es gilt das sogenannte personalisierte Verhältniswahlrecht. Das bedeutet: Alle Wahlberechtigten haben zwei Stimmen. Die Erststimme wird auch als Wahlkreisstimme bezeichnet. Damit können Direktkandidaten aus dem eigenen Wahlkreis für den Bundestag gewählt werden.
Mit der Zweitstimme wird eine Partei gewählt. Das Zweitstimmen-Ergebnis ist entscheidend für die letztendliche Sitzverteilung im Bundestag. Die Parteien besetzen die ihnen zustehenden Sitze zunächst mit Abgeordneten, die in ihrem jeweiligen Wahlkreis durch die Erststimmen die relative Mehrheit erreicht haben. Stehen einer Partei gemäß des Zweitstimmen-Ergebnisses dann noch mehr Mandate zu, ziehen auch Kandidatinnen oder Kandidaten der vorher festgelegten Landeslisten ein.
Nicht alle Wahlkreisgewinner werden diesmal einen Sitz im Bundestag erhalten. Parteien dürfen nur so viele Politikerinnen und Politiker schicken, wie ihre Zweitstimmen hergeben.
18.02.2025 | 1:11 minStehen einer Partei jedoch gemäß des Zweitstimmen-Ergebnisses weniger Mandate zu, als ihre Kandidatinnen und Kandidaten Wahlkreise gewinnen konnten, könnten bei dieser Wahl zum ersten Mal Wahlkreissiegerinnen oder Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Das liegt daran, dass die sogenannten Überhang- und Ausgleichsmandate abgeschafft wurden.
Grund dafür, dass der Bundestag in den vergangenen Legislaturperioden stetig größer wurde, sind so genannte Überhang- und Ausgleichsmandate. Sie entstanden nach den alten Wahlregeln, weil bislang galt: Kandidaten, die über die Erststimme in ihrem Wahlkreis das Direktmandat gewinnen, ziehen garantiert in den Bundestag ein - selbst wenn ihrer Partei nach dem Zweitstimmenergebnis nicht genügend Sitze zustehen.
Solche Überhangmandate für Wahlkreisgewinner wurden dann wiederum durch Ausgleichsmandate für die anderen Parteien ausgeglichen, um die Mehrheitsverhältnisse zu wahren. So wurden aus der gesetzlich vorgesehenen Regelzahl von 598 Abgeordneten zuletzt 734.
Eine Wahlrechtsform von März 2023 sieht eine Begrenzung auf 630 Bundestagsmandate und einen Verzicht auf die Zuteilung von Überhang- und Ausgleichsmandaten vor.
Quelle: ZDF, Deutscher Bundestag
Ihre beiden Stimmen können Wählerinnen und Wähler entweder im Wahllokal oder per Briefwahl abgeben. In welches Wahllokal man gehen muss, steht auf der Wahlbenachrichtigung, die per Post kommt und zum Wahltag mitgebracht werden sollte. Online gewählt werden kann in Deutschland bei der Bundestagswahl nicht.
Bundestagswahl 2025:Was im Wahllokal erlaubt ist - und was nicht
Was wird genau gewählt?
Gewählt wird ein neuer Deutscher Bundestag, der 21. in der Geschichte der Bundesrepublik. Nach einer Wahlrechtsreform von 2023 werden dem Parlament danach genau 630 Mitglieder angehören. Das sind über 100 Abgeordnete weniger als aktuell.
Mit ihrer Stimmabgabe haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, die Bundespolitik unmittelbar zu beeinflussen - kein anderes Verfassungsorgan wird hierzulande direkt gewählt.
Tool zur Bundestagswahl:Wahl-O-Mat: Wer vertritt meine Positionen
Zu den zentralen Aufgaben des Bundestags gehört es, deutschlandweit geltende Gesetze zu verabschieden und den Bundeshaushalt, also die Verteilung der Staatsfinanzen, zu beschließen. Außerdem wählen die Abgeordneten den nächsten Bundeskanzler oder die nächste Bundeskanzlerin.
Der 21. Deutsche Bundestag wird nach dem neuen Wahlrecht gewählt. Das bringt einige Veränderungen mit sich. Ein Überblick.
28.11.2024 | 1:08 minWarum findet die Bundestagswahl vorgezogen statt?
Eigentlich wird in Deutschland exakt alle vier Jahre ein neuer Bundestag gewählt, zuletzt im September 2021. Die Bundestagswahl 2025 war daher ursprünglich wieder für September geplant.
Nach dem Bruch der Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP hat Bundeskanzler Olaf Scholz am 16. Dezember im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt. Er ist erwartungsgemäß mit dieser gescheitert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier löste danach den Bundestag auf und setzte die vorgezogene Bundestagswahl für Sonntag, den 23. Februar 2025, an.
Rückblick:Bundestagswahl 2025: Scholz und Merz haben Stimme abgegeben
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