Hamas stimmt Teilen des Trump-Plans zu - Verhandlungen gefordert

Nach neuer Frist von Donald Trump:Hamas stimmt Gaza-Friedensplan in Teilen zu - will verhandeln

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Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat Teile des Plans von US-Präsident Trump für eine Beendigung des Gaza-Kriegs akzeptiert - fordert aber weitere Verhandlungen.

Palästinenser durchsuchen am 15. September 2025 die Trümmer des al-Ghafari-Turms nach dessen Zerstörung durch israelische Luftangriffe in Gaza-Stadt.

Die Hamas erklärte am Freitag, sie sei bereit zu Gesprächen über die "Details".

Quelle: AFP

Die Hamas hat Teile des Friedensvorschlags von US-Präsident Donald Trump akzeptiert. Darunter sei grundsätzlich die Freilassung aller Geiseln, teilte sie mit - ob tot und lebendig. Die Terrororganisation forderte aber zugleich weitere Verhandlungen.

Zudem bekräftigte die Hamas ihre Position, die Verwaltung des Gazastreifens an eine palästinensische Instanz unabhängiger Technokraten zu geben. Sie bekundete zudem ihre Wertschätzung für die arabischen, islamischen und internationalen Bemühungen sowie für die Bemühungen von Trump.

Beobachter hatten damit gerechnet, dass die Terrororganisation Änderungen an dem Plan fordern könnte. Der israelische Sender "i24news" berichtete, aus israelischer Sicht gebe es dafür keinen Spielraum - die Hamas könne den Plan nur annehmen oder ablehnen. Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hatte für den Fall einer Ablehnung die Fortsetzung des Gaza-Kriegs angekündigt.

"Es ist eine ganz bemerkenswerte Antwort und vielleicht der entscheidende Schritt hin zu einem Ende des Krieges in Gaza. Jedenfalls aus meiner Sicht die größte Chance darauf seit Monaten", analysiert ZDF-Korrespondent Thomas Reichart im ZDF heute journal. "Rund 300 Wörter braucht die Hamas, um im Kern dem Plan von Donald Trump zuzustimmen."

Neben der Frage, wann die Geiseln freigelassen werden könnten, sei ein wichtiger Stolperstein "die Forderung der Hamas, dass sich Israel vollständig aus dem Gazastreifen zurückziehen soll. Das ist konträr zu dem, was Benjamin Netanjahu erst gerade nach seinem Besuch bei Donald Trump gesagt hat. Da hat er erklärt, Israels Armee werde weite Teile des Gazastreifens weiter besetzt halten."

"Wir sind natürlich gespannt, wie Israel und wie Washington drauf reagieren werden. In Israel ist es jetzt später in der Nacht, aber in Washington können wir durchaus noch mit einer Reaktion vielleicht rechnen."


Trump: Letzte Chance für Einigung

Trump hatte der islamistischen Hamas zuvor eine "letzte" Frist für eine Zustimmung gesetzt. Bis Sonntagabend müsse eine Einigung mit der Hamas erzielt werden, schrieb er auf der Plattform Truth Social. Alle Länder hätten unterschrieben, betonte Trump.

"Wenn diese LETZTE-CHANCE-Einigung nicht genutzt wird, wird die HÖLLE für die Hamas ausbrechen, wie es noch niemand zuvor gesehen hat", schrieb er und fügte warnend komplett in Großbuchstaben hinzu: "Im Nahen Osten wird es Frieden geben, so oder so."

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Netanjahu stimmte diesem nach eigenen Angaben zu. International war das Vorhaben - auch bei arabischen und muslimischen Vertretern - auf positive Resonanz gestoßen.

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Und was den Rest betrifft: Wir wissen, wo und wer Sie sind, und Sie werden gejagt und getötet.

Donald Trump, US-Präsident

Das Abkommen sei ein Weg für die verbleibenden Kämpfer, mit dem Leben davonzukommen.

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Trump forderte zudem alle "unschuldigen Palästinenser" auf, sich in "sicherere Teile Gazas" zu begeben. Angaben dazu, wohin genau, machte er nicht. Zudem verlangte er erneut die Freilassung aller Geiseln.

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