Merz warnt vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland

Zwei Jahre nach Hamas-Angriff auf Israel:Merz warnt vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland

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Anlässlich des Jahrestags des Hamas-Anschlags auf Israel warnt Kanzler Merz vor wachsendem Antisemitismus in Deutschland. Er appelliert, auf jüdische Mitbürger zuzugehen.

German Christian Democratic Union Federal Party Board Meeting

Ruft zu Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft auf: Bundeskanzler Friedrich Merz

Quelle: epa

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) warnt angesichts des 2. Jahrestags des Hamas-Überfalls auf Israel vor Antisemitismus in Deutschland. "Seit dem 7. Oktober 2023 erleben wir in Deutschland eine neue Welle des Antisemitismus", sagte der CDU-Politiker in einer Videobotschaft.

Er zeigt sich in altem und neuem Gewand - in den sozialen Medien, an den Universitäten, auf unseren Straßen; immer lauter, immer unverschämter und immer öfter auch in Form von Gewalt.

Friedrich Merz, CDU

Er erinnerte an seine Worte bei der Wiedereröffnung der Synagoge in der Reichenbachstraße in München vor wenigen Wochen: "Das beschämt mich - als Bundeskanzler, als Deutscher, als Teil der Nachkriegsgeneration, die aufgewachsen ist mit dem Versprechen: 'Nie wieder.'"

Merz steht am Rednerpult in der Synagoge, sein Gesichtsausdruck ist bewegt.

Merz zeigte sich bei der Wiedereröffnung der Synagoge Reichenbachstraße emotional. Während seiner Rede, in der er an die Verbrechen der Nazis erinnerte, kämpfte er mit den Tränen.

15.09.2025 | 0:43 min

Merz: "Gehen Sie auf die jüdischen Gemeinden zu"

Er richte sich mit einer Bitte an alle in Deutschland, sagte Merz. "Gehen Sie heute, gehen Sie morgen und übermorgen auf unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu, wo immer es Ihnen möglich ist. Gehen Sie auf die jüdischen Gemeinden zu."

Alle sollten zeigen, dass sie an der Seite der Jüdinnen und Juden stehen. "Und dass wir gemeinsam alles dafür tun werden, dass Jüdinnen und Juden hier in Deutschland ohne Angst leben können, dass sie mit Zuversicht leben können", sagte Merz.

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05.10.2025 | 1:31 min

Merz: Schwarzer Tag in der Geschichte des jüdischen Volkes

Merz sagte, der 7. Oktober habe eine tiefe Wunde gerissen. "Er ist als schwarzer Tag in die Geschichtsbücher des jüdischen Volkes eingegangen. Heute vor zwei Jahren hat die Hamas Israel auf barbarische Weise angegriffen", sagte der Bundeskanzler.

Über die verschleppten Geiseln sagte Merz: "Sie erleiden Unvorstellbares, heute seit zwei langen Jahren." Das Leid ihrer Angehörigen könne man nur erahnen, sagte der Kanzler auch mit Blick auf Gespräche mit Geisel-Angehörigen in dieser Woche im Kanzleramt, aber "wir teilen ihren Schmerz".

Und wir bekräftigen unsere Forderung: Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden.

Friedrich Merz, CDU

Man setze große Hoffnung in den Friedensprozess, fügte der Kanzler hinzu.

Schaltgespräch zwischen der Moderatorin Anne Gellinek und Korrespondent Thomas Reichart

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Verhandlungen in Ägypten

Seit Montag sprechen Vermittler mit Vertretern der islamistischen Hamas und Israels in Ägypten über Friedensplan von US-Präsident Donald Trump. Details aus den Verhandlungen, die mehrere Tage dauern können, wurden zunächst nicht bekannt. Die Gespräche sollen heute fortgesetzt werden.

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