Luftangriffe in Gaza: Fünf Journalisten laut Klinik getötet

Israelische Luftangriffe:Gaza: Klinik meldet fünf getötete Journalisten

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Bei einem Raketenangriff im Gazastreifen sollen mindestens 19 Menschen getötet worden sein, darunter auch mehrere Journalisten. Das meldet das Nasser-Krankenhaus.

Ein Journalist hält eine blutverschmierte Kamera, die dem palästinensischen Fotojournalisten Hussam al-Masri gehörte, einem Reuters-Mitarbeiter, der bei einem israelischen Angriff auf das Nasser-Krankenhaus in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen getötet wurde.

Bei dem Angriff sollen mindestens fünf Journalisten getötet worden sein.

Quelle: AFP

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben mindestens 19 Menschen getötet worden, darunter mindestens fünf Journalisten. Nach Angaben des Nasser-Krankenhauses wurden sie bei einem Luftangriff tödlich getroffen, als sie sich im vierten Stock der Klinik in der südlichen Stadt Chan Junis aufhielten.

Unter den Todesopfern war laut dem von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium eine 33-jährige Fotojournalistin. Nach Angaben der AP war sie seit Beginn des Gaza-Krieges freiberuflich für die Nachrichtenagentur tätig. Auch Reuters berichtete, ein für die Nachrichtenagentur tätiger Kameramann sei palästinensischen Angaben zufolge getötet worden, ein weiterer Fotograf der Agentur sei verletzt worden.

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Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, ein Kameramann des Senders sei tödlich getroffen worden. Zu der Tätigkeit der anderen beiden Journalisten gibt es unterschiedliche Angaben, offenbar waren sie für verschiedene Medien tätig. Laut Wafa kamen auch Sanitäter zu Tode.

Die Nachrichtenagenturen AP und Reuters zeigten sich erschüttert über die Meldungen. AP äußerte sich am Montag "schockiert", Reuters zeigte sich "am Boden zerstört".

Israel: Angriff im Gebiet des Nasser-Krankenhauses

Israels Armee teilte mit, es habe einen Angriff israelischer Truppen im Gebiet des Nasser-Krankenhauses gegeben. Generalstabschef Ejal Zamir habe eine rasche vorläufige Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Die Armee bedauere es, wenn unbeteiligte Personen zu Schaden kämen. Die Truppen zielten nicht absichtlich auf Journalisten ab, hieß es.

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Augenzeugen berichteten, es habe einen Angriff auf den vierten Stock im Empfangsgebäude des Nasser-Krankenhauses gegeben, in dem sich die Journalisten aufhielten. Als Sanitäter und Mitarbeiter des Zivilschutzes zur Rettung eilten, habe es einen weiteren Angriff gegeben.

Fast 200 Journalisten seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getötet

Damit wurden laut Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp zwei Jahren fast 200 Journalisten getötet, die meisten davon Palästinenser.

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Erst am Samstag war nach Angaben von Wafa ein palästinensischer Kameramann im nördlichen Gazastreifen von israelischen Soldaten getötet worden. Der palästinensische Journalistenverband sprach von einer "fortwährenden israelischen Kampagne gegen Journalisten, deren Ziel es ist, die palästinensischen Schilderungen zum Schweigen zu bringen".

Mitte des Monats waren vier Mitarbeiter des arabischen TV-Sender Al-Dschasira in der Stadt Gaza getötet worden. Israels Militär hatte den Tod des Korrespondenten Anas al-Scharif bestätigt. Der 28-Jährige habe sich zwar als Al-Dschasira-Journalist ausgegeben, er habe aber eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt, erklärte die Armee damals, allerdings ohne Beweise vorzulegen.

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