Hamas will wohl Kriegsende :Noch kein Durchbruch bei Gaza-Gesprächen - wo es hakt
Die Gaza-Gespräche in Ägypten gehen in den dritten Tag, noch gibt es keinen Durchbruch - beide Seiten "beharren fest auf ihren Positionen." Wo liegen die Knackpunkte?
Das Massaker von 2023 war Auslöser für den Gazakrieg und traumatisierte die Region schwer. Viele Israelis demonstrieren gegen den Krieg und fordern die Freilassung ihrer Geiseln.
07.10.2025 | 2:36 minDie indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas über ein Ende ihres Kriegs und damit verbundene Forderungen gehen heute in den dritten Tag. Mit der Ankunft wichtiger Unterhändler der Konfliktparteien und Vermittlerstaaten im Küstenort Scharm el Scheich in Ägypten bekommen die Gespräche mehr politisches Gewicht - und vielleicht, so die Hoffnung, auch neuen Schwung.
Über konkrete Inhalte der seit Montag laufenden Verhandlungen ist bisher wenig nach außen gedrungen, greifbare Fortschritte wurden nicht bekannt. Die Situation sei "im Vergleich zum ersten Tag unverändert" und Israel wie auch die Hamas "beharren fest auf ihre Positionen".
Steffen Seibert, deutscher Botschafter in Israel, sagt im Hinblick auf die Friedensverhandlungen: "Es gibt jetzt eine größere Hoffnung."
07.10.2025 | 5:22 minWeitere Gesandte wollen sich wohl in Gespräche einschalten
Dem Vernehmen nach werden sich nun neben dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und dessen Begleiter Jared Kushner auch der israelische Regierungsvertreter Ron Dermer sowie der türkische Geheimdienstchef Ibrahim Kalin und Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani persönlich in die Gespräche einschalten.
Letztere gelten als gewichtige Figuren mit vergleichsweise gutem Draht zur islamistischen Hamas, während die USA der wichtigste Verbündete Israels sind.
Israel habe zwar die Hamas militärisch besiegt, habe aber den Krieg jenseits aller militärischer Notwendigkeit fortgesetzt, so ZDF-Korrespondent Thomas Reichart.
07.10.2025 | 3:10 minHamas will Kriegsende vor Austausch von Geiseln und Gefangenen
Aus den Verhandlungskreisen hieß es, die Hamas fordere Garantien, dass Israel seine Angriffe nach der Freilassung von Geiseln aus Gaza nicht fortsetzen werde. Die Hamas fordere deshalb ein vollständiges Kriegsende vor einem möglichen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene. Die israelische Delegation habe zu diesen Fragen bisher keine Zusagen gemacht, hieß es.
Strittig ist Medienberichten zufolge auch, welche palästinensischen Gefangenen Israel im Gegenzug für die Geiseln freilassen müsste. Laut dem staatsnahen ägyptischen TV-Sender Al-Kahira News fordert die Hamas die - von Israel abgelehnte - Freilassung prominenter Köpfe wie Marwan Barghuti und Ahmed Saadat.
Barghuti ist der prominenteste palästinensische Häftling in Israel. Er entstammt der Führungsebene der mit der Hamas rivalisierenden Fatah-Bewegung und wurde 2004 wegen fünffachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Saadat ist der Generalsekretär der radikalen Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) und wurde 2008 zu 30 Jahren Haft verurteilt.