Wettbewerb um Talente:DFB für Entschädigung bei Verbandswechsel
DFB-Geschäftsführer Rettig befürwortet bei einem Verbandswechsel von Spielern eine Entschädigung für den abgebenden Verband. Es sei ein echter Wettbewerb um Talente entbrannt.
Der Wettbewerb um Talente ist ein großes Thema für den DFB. Can Uzun entschied sich, für die Türkei aufzulaufen.
Quelle: ImagoDer Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Andreas Rettig, hält beim Verbandswechsel von Spielern eine Ausbildungsentschädigung für angebracht.
Rettig: Kein Verbandswechsel zum Nulltarif
"Dass ein Verbandswechsel zum Nulltarif stattfindet, stört mein Gerechtigkeitsempfinden. Ausbildung muss sich lohnen, auch für den Ausbilder. Diese Richtung wollen wir angehen", sagte Rettig der "Augsburger Allgemeinen". Ähnlich hatte er sich zuvor bereits in der "Süddeutschen Zeitung" geäußert. Für Regeländerungen ist der Fußball-Weltverband FIFA zuständig.
"Es gibt Spieler, die von der U15 bis zur U21 unsere Jugendauswahlteams durchlaufen haben und sich dann einem anderen Verband anschließen", so Rettig.
Natürlich liegt die Ausbildung zum großen Teil bei den Vereinen, aber auch der Verband hat manche Spieler an bis zu 75 Tagen im Jahr unter seiner Obhut.
DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig
Dem deutschen Fußball mangelt es trotz Erfolgen an Nachwuchs. Könnte eine eigene U21-Liga wie in England das Problem lösen? DFB-Geschäftsführer Rettig im Bolzplatz über Strategien des Verbandes.
18.09.2025 | 14:39 minSpieler mit doppelter Staatsbürgerschaft betroffen
Zuletzt hatten sich einige Spieler mit doppelter Staatsbürgerschaft gegen eine Karriere beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) entschieden, unter anderen läuft der 19 Jahre alte Shootingstar Can Uzun von Eintracht Frankfurt für die Türkei statt für Deutschland auf.
"Das war ein sehr offenes und ehrliches Gespräch", erzählte Rettig rückblickend: "Rudi Völler, Antonio di Salvo (U21-Trainer, Anmerkung der Redaktion) und ich haben uns mit der Familie Uzun auf dem Klubgelände in Nürnberg getroffen und haben um Can geworben. Jetzt ist es anders gekommen, und wir respektieren jede Entscheidung der Spieler und der Familie."
Es sei mittlerweile "ein echter Wettbewerb um die Talente entbrannt", betonte Rettig. "Das ist eines der ganz großen Zukunftsthemen beim DFB."
Es ist ein echter Wettbewerb um die Talente entbrannt.
DFB- Geschäftsführer Andreas Rettig
Es sei klar, "dass alle Verbände die Schlagzahl erhöht haben. In einem Land mit 80 Millionen Einwohnern gibt es eben ein gewisses Potential", so Rettig weiter: "Wenn die Eltern und allgemein die Familie ein starkes Band in das Heimatland haben, ist es klar, dass die Spieler das auch verspüren."
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