Champions-League-Aus: Welche Lehren der FC Bayern ziehen muss
Nach Champions-League-Aus:Welche Lehren der FC Bayern ziehen muss
von Maik Rosner
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Nach dem geplatzten Traum vom Finale bleiben dem FC Bayern und dem scheidenden Müller als Titelziele die Meisterschaft und die Klub-WM. Kimmich analysiert, was besser werden muss.
Die Stimmen zum Spiel des FC Bayern bei Inter Mailand. Thomas Müller, Vincent Kompany, Max Eberl (alle FC Bayern) sowie Yann Sommer und Hakan Calhanoglu (beide Inter Mailand).17.04.2025 | 5:36 min
Natürlich ging es hinterher auch um Thomas Müllers persönlichen Abschied von der großen Bühne der Champions League. Doch für die großen Emotionen in eigener Sache war bei dem 35-Jährigen nach dem Aus im Viertelfinale bei Inter Mailand und dem geplatzten Traum vom Finale in der eigenen Arena wenig Platz.
Nur als die Fans für ihn ein Liedchen angestimmt hatten, "hat der Körper kurz reagiert", erzählte der Offensivspieler und berichtete von einem "leichten Anflug von Gänsehaut".
ZDF-Reporter Nils Kaben analysiert das Aus des FC Bayern in der Champions League im Viertelfinale gegen Inter Mailand.17.04.2025 | 3:19 min
FC Bayern verabschiedet sich im Viertelfinale
Sacken müssen die Eindrücke von diesem Aus in der Champions League nach der 1:2-Heimniederlage im Hinspiel und dem 2:2 im Rückspiel bei Inter nicht nur bei dem am Saisonende scheidenden Müller, sondern beim ganzen FC Bayern.
Zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren hatten sich die Münchner im Viertelfinale aus der Königsklasse verabschiedet. Nur in der vergangenen Saison hatte es fürs Halbfinale gereicht, obwohl die Bayern unter dem damaligen Trainer Thomas Tuchel oft einen wenig ansehnlichen Fußball boten.
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Eberl will Meisterschaft "weiter eintüten"
Der Stil unter dem aktuellen Trainer Vincent Kompany ist attraktiver, war diesmal in Europa aber weniger erfolgreich. Auch deshalb bleiben den Bayern als Titelziele nur noch die Meisterschaft und die Klub-WM.
Zunächst einmal wolle man am Samstag in Heidenheim "versuchen, die deutsche Meisterschaft weiter einzutüten", sagte Sportvorstand Max Eberl. Das war auch als Auftrag zu verstehen, sich nach der großen Enttäuschung nicht hängen zu lassen.
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Doch schon jetzt können aus dem Aus in Europa wichtige Lehren gezogen werden. Dazu lieferten die beiden Viertelfinals gegen Inter viele Beiträge.
Wie schon im Hinspiel hatten die Bayern auch im Rückspiel nach einem Erfolgserlebnis schnell einen Rückschlag erlitten.
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Nach Kanes Führung zwei schnelle Gegentore
Im Hinspiel war das nach dem Ausgleich der Konter zur 1:2-Niederlage gewesen. Im Rückspiel hatte Harry Kane zwar die Führung erzielt, doch prompt fingen sich die Bayern nach zwei Standards die Gegentore von Lautaro Martínez und Benjamin Pavard. Eric Diers Kopfball zum 2:2 sorgte für Hoffnung, doch Bayerns Sturmlauf in der Schlussphase blieb ohne weiteren Ertrag.
Cleverer müsse man sich künftig verhalten, befand Eberl. Man müsse lernen, "dass wir diese Balance zwischen Offensive und Defensive über die ganze Saison in der Champion League an der ein oder anderen Stelle etwas schlauer machen".
ZDF-Reporter Nils Kaben analysiert das Aus des FC Bayern in der Champions League im Viertelfinale gegen Inter Mailand.17.04.2025 | 3:19 min
Kimmichs deutliche Analyse
Es war später mal wieder Joshua Kimmich, der besonders deutlich analysierte, woran es hapert beim FC Bayern.
Das ist zu oft der Fall, dass wir nicht als Sieger vom Platz gehen, obwohl wir das Gefühl haben, dass wir die bessere Mannschaft waren.
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Joshua Kimmich, Mittelfeldspieler beim FC Bayern
Nach der 0:3-Niederlage bei Feyenoord Rotterdam hatte er befunden, dass der FC Bayern keine Spitzenmannschaft sei. Nach dem Aus hielt er nun fest, dass man "nicht viele europäische Topteams geschlagen" und stattdessen manch eine Niederlage kassiert habe.
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Bayerns bedenklicher Trend
Auch wenn er von der Mannschaft und Trainer Kompany überzeugt ist, steht für Kimmich fest:
Wir müssen viele Sachen anpassen und verbessern.
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Joshua Kimmich, Mittelfeldspieler beim FC Bayern
Ärgerlich sei, "wie oft wir in Führung gehen und die hergeben". Man müsse "einen Weg finden, Spiele schneller und früher zu entscheiden", führte er aus. Gerade bei der straffen Agenda tue es weh, "wenn jedes Spiel bis zur 70., 75. Minute oder bis zum Ende offen ist und der Gegner mit jedem Konter oder Standard rankommen oder gewinnen kann".
Auch der jüngste Trend mit nur drei Siegen und 13 Gegentoren aus den vergangenen sieben Pflichtspielen sei ein Warnsignal, findet Kimmich. Die Ausfälle von Manuel Neuer, Dayot Upamecano, Alphonso Davies, Hiroki Ito und Jamal Musiala hält er offenbar nur für einen Teil der Erklärung, warum die Hoffnung aufs Finale dahoam aufgegeben werden musste.
Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
Quelle: Reuters
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