Netanjahu: Israel bereit, Geiseln "unverzüglich" aufzunehmen

Gaza-Friedensplan:Netanjahu: Israel bereit, Geiseln "unverzüglich" aufzunehmen

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Israel ist offenbar bereit für die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen. Premier Netanjahu sagt, alle Geiseln könnten "unverzüglich" aufgenommen werden.

Archiv: Benjamin Netanyahu am 15.9.2025

Die Vorbereitungen für die Geisel-Übergabe sind von israelischer Seite laut Premier Netanjahu abgeschlossen (Archivfoto).

Quelle: AP

Die Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen steht nach den Worten von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu offenbar kurz bevor. In einer Mitteilung seines Büros vom Sonntagmittag wurde Netanjahu zitiert:

Israel ist bereit, alle unsere Geiseln unverzüglich aufzunehmen.

Benjamin Netanjahu, Israels Premierminister

Er habe mit dem Koordinator für Geiseln und Vermisste, Gal Hirsch, darüber gesprochen.

Nahostkonflikt - Grenze zwischen Israel und Gaza

Die Freilassung der noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln soll am Montag beginnen. Noch am selben Tag will sich US-Präsident Trump mit Angehörigen der Geiseln treffen.

12.10.2025 | 0:23 min

Der am Freitag in Kraft getretene Friedensplan von US-Präsident Donald Trump sieht in einer ersten Phase die Freilassung aller noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vor, im Gegenzug sollen fast 2.000 inhaftierte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen.

Hamas laut Bericht bereit zu Freilassung noch am Sonntag bereit

Eine 72 Stunden lange Frist zur Freilassung der Geiseln läuft am Montagmittag aus. Aus Kreisen der Hamas hieß es bislang, die Terrororganisation werde alle lebenden und möglichst auch die toten Geiseln bis Montagmorgen 5 Uhr MESZ übergeben. Es war zunächst unklar, ob Netanjahus Mitteilung bedeutet, dass dies auch schon am Sonntag geschehen könnte. Der israelische TV-Sender N12 berichtete, es werde mit der Freilassung im Verlauf der Nacht zu Montag gerechnet.

Das "Wall Street Journal" berichtete, die Hamas habe Israel über arabische Vermittler mitgeteilt, sie habe 20 lebende Geiseln versammelt und sei bereit, diese noch am Sonntag freizulassen. Dies sei auch das erste Mal, dass die Hamas bestätigt habe, dass 20 der bei dem Massaker am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln am Leben sind.

Insgesamt befinden sich nach israelischen Informationen noch 48 Geiseln im Gazastreifen, darunter eine Frau. Insgesamt sieben der Geiseln sind auch deutsche Staatsbürger.

Geisel-Rückkehr ohne Medienvertreter

Die Rückkehr soll vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz ohne öffentliche Zeremonie und ohne Medienvertreter organisiert werden. Nach Treffen mit Angehörigen und einer ersten ärztlichen Untersuchung im Militärlager Reim am Rande des Gazastreifens werden die Freigelassenen dann voraussichtlich in Krankenhäuser geflogen.

Quelle: AFP, dpa, ZDF

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